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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Teilweise 125.000 Autos am Tag Köln ächzt unter neuem Stauschwerpunkt

Nach den jahrelangen Einschränkungen an der Leverkusener Rheinbrücke gibt es das nächste Nadelöhr. In den Sommerferien drohen lange Staus.
Es ist Ende April, als Kölns neueste Stau-Saga beginnt. Ein Lkw kippt in der A4-Baustelle unweit des Containerbahnhofs Eifeltor um. Er blockiert die Fahrbahn fast vollständig, beim Aufrichten reißt der Tank auf. Die Folge: Bis zu zehn Kilometer Stau im Berufsverkehr. In den nächsten vier Wochen kommt es noch zu zwei weiteren schweren Lkw-Unfällen. Ursache dafür ist die marode Autobahnbrücke am Eifeltor.
Seit Mitte April Schäden an dem Bauwerk der Deutschen Bahn festgestellt wurden, brauchen Autofahrer in dem A4-Abschnitt starke Nerven. Die Fahrbahn ist verengt, teilweise gilt nur Tempo 40 – auch deswegen kam es zu den schweren Lkw-Unfällen. Alleine am Osterwochenende fuhren mehr als 353.000 Fahrzeuge durch die neue Baustelle. Die Autobahn GmbH Rheinland hat mittlerweile reagiert und die Verkehrsführung in Richtung Aachen geändert. In Richtung Köln soll es bald ebenfalls neue Ausschilderungen geben.
A4 bei Köln: Schwere Lkw-Unfälle an maroder Eifeltorbrücke
Die Maßnahmen erinnern an Kölns letzte Autobahn-Großbaustelle. Weil sich Lkw trotz Verbots auf die Leverkusener Rheinbrücke fuhren, musste eine Schrankenanlage eingerichtet werden. Ab 2016 wurden Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen konsequent aus dem Verkehr gezogen. Lkw, die trotzdem auf die Brücke fahren wollten, verursachten Staus und Sperrungen.
So dramatisch ist die Lage am Eifeltor zwar bislang nicht, die neue Engstelle verursacht dennoch regelmäßig Staus und Verzögerungen im Berufsverkehr. Alleine an Ostern und den Feiertagswochenenden im Frühjahr belastete die marode Brücke samt Baustelle den Urlaubsverkehr extrem. Der Verkehr staute sich in beide Richtungen häufig über mehrere Kilometer. Viele Urlauber, die an die niederländische Nordseeküste fuhren, standen lange im Stau.
Köln-Eifeltor: Bis zu 126.000 Autofahrer müssen durch Stauschwerpunkt
Das unterstreichen Zahlen der Autobahn GmbH, die t-online vorliegen. Bis zu 126.000 Fahrzeuge am Tag passierten an den verkehrsreichsten Tagen der ersten Jahreshälfte die neue Baustelle. Dieser Wert wurde an Christi Himmelfahrt gemessen. Knapp dahinter liegt der Freitag vor Pfingsten mit rund 124.300 Autofahrern. An Fronleichnam waren es immerhin noch 111.470 Fahrzeuge.
Alle zwängen sich dabei durch die Baustelle, die Reduzierung auf Tempo 40 lässt den Verkehr zusätzlich stocken. Die Maßnahmen sind notwendig, um die Brücke bis zu einem notwendigen Neubau in Betrieb zu halten. Eine vollständige Sperrung würde ein Verkehrschaos auch auf den umliegenden Autobahnen auslösen.
Marode Autobahnbrücken: Arbeiten bei Köln dauern noch Jahre
Die Bauarbeiten werden sich allerdings noch Jahre hinziehen: "Die Einschränkung wird über mehrere Jahre bestehen bleiben, bis das Bauwerk neu errichtet werden kann. Hierfür müssen im Vorfeld umfangreich Sperrzeiten mit der Deutschen Bahn abgestimmt werden. Die Abstimmungen wurden bereits begonnen und sind fortlaufend", erklärte eine Sprecherin der Autobahn GmbH Rheinland auf Anfrage von t-online.
Zahlreiche Autobahnbrücken in Nordrhein-Westfalen sind marode oder stark sanierungsbedürftig. Während der erste Teil der neuen Leverkusener Rheinbrücke bereits fertiggestellt ist, ist bei Aachen derzeit die A544 wegen eines Brückenneubaus noch bis September teilweise gesperrt. Auch an der Rahmedetalbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid dauern die Bauarbeiten an.
- Bereitstellung der Rohdaten durch die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Rheinland, Weiterverarbeitung und Ergebnisdarstellung von 17. Juli 2025. Die Daten sind ungeprüft und ohne Gewähr.
- Anfrage bei der Autobahn GmbH Rheinland
- Eigene Recherchen