Seismograf reagiert deutlich Erdbeben erschüttert Pazifik: Ausschläge bis Köln messbar

Ein schweres Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat in der Nacht zum Mittwoch den Pazifikraum erschüttert. Selbst in Bensberg bei Köln waren die seismischen Wellen deutlich messbar.
Am Dienstag (29. Juli) bebte vor der Region Sachalin nahe Kamtschatka die Erde mit einer Stärke von 8,8. Das Epizentrum lag nach Angaben des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) rund 130 Kilometer vor der russischen Küste, tief unter dem Meeresboden. Internationale Messnetze registrierten das Ereignis als eines der stärksten Beben der vergangenen Jahre.
Die Erschütterung führte zu weitreichenden Warnungen vor Tsunamis im gesamten Pazifikraum. Das US-Tsunamiwarnzentrum in Honolulu warnte vor Wellenhöhen von bis zu drei Metern in Japan, Russland und Hawaii. Auch an den Küsten Mexikos, Perus und Ecuadors gaben die Behörden regionale Warnmeldungen heraus.
Bensberger Station registriert Erdstöße
Die Erdbebenstation Bensberg (BNS), betrieben vom geologischen Institut der Universität zu Köln, zeichnete die Erschütterungen trotz der großen Entfernung klar auf. Auf dem Seismogramm ist um Mitternacht ein deutlicher Ausschlag der blauen Linie zu sehen – ein Beleg dafür, wie weit sich die Erdbebenwellen durch die Erdkruste ausbreiteten.
Die Station überwacht seit 1954 die seismische Aktivität in der Region. Ihr Hauptauftrag ist die Erfassung und Analyse von Beben im Rheinland, insbesondere in der Niederrheinischen Bucht – einem der aktivsten Erdbebengebiete Deutschlands. Zudem ist Bensberg Teil des weltweiten seismologischen Netzwerks, das auch starke Fernbeben wie das der vergangen Nacht aufzeichnet.
Die Bensberger Forscher sammeln nicht nur Messdaten, sondern lokalisieren Erdbeben im nördlichen Rheinland, untersuchen deren Herdmechanismen und erstellen makroseismische Karten bei spürbaren Ereignissen. Diese Arbeit erfolgt im Austausch mit Stationen im In- und Ausland und dient sowohl der regionalen Gefahrenanalyse als auch der internationalen Forschung.
- Eigene Recherchen
- seismo.uni-koeln.de: "Seismogram" abgerufen am 30. Juli 2025