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Erdbeben: Tsunami trifft Russlands Ostküste


Bis zu drei Meter hohe Wellen
Erdbeben vor Russlands Küste – Tsunami rollt an

Von dpa, reuters, afp
Aktualisiert am 30.07.2025 - 06:49 UhrLesedauer: 3 Min.
Dieses Video-Standbild des Geophysikalischen Dienstes der Russischen Akademie der Wissenschaften zeigt die Folgen des Tsunamis.Vergrößern des Bildes
Dieses Video-Standbild des Geophysikalischen Dienstes der Russischen Akademie der Wissenschaften zeigt die Folgen des Tsunamis. (Quelle: Uncredited)
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Vor der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka bebt die Erde. Experten zufolge handelt es sich um das weltweit heftigste Beben seit 2011.

Ein schweres Erdbeben hat am Mittwoch die russische Halbinsel Kamtschatka am Pazifik erschüttert. Laut Aussagen des russischen Regionalministers für Notlagen, Sergej Lebedew, traf eine drei bis vier Meter hohe Tsunami-Welle auf Küstenabschnitte der Halbinsel, die im äußersten Osten Russlands liegt.

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Das Beben hat Warnungen vor Tsunami-Wellen an den östlichen Küsten Russlands und Japans sowie in westlichen Bundesstaaten der USA ausgelöst. Mit einer Stärke von 8,8 war das Beben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011 – und wurde seit Beginn der Messungen überhaupt nur von fünf Beben übertroffen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass gab die Stärke mit 8,7 an, das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam mit 7,8.

Das Erdbeben sei das stärkste seit Jahrzehnten gewesen, sagte der Gouverneur von Kamtschatka, Wladimir Solodow, in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. Nach vorläufigen Informationen habe es keine Verletzten gegeben. "Ich fordere alle auf, sich von der Küste in gefährdeten Gebieten fernzuhalten und den Lautsprecherdurchsagen zu folgen", fügte Solodow hinzu.

Wegen der Tsunami-Gefahr wurde für die Kleinstadt Sewero-Kurilsk eine Evakuierung angeordnet, wie der Gouverneur von Sachalin, Waleri Limarenko, auf Telegram mitteilte.

Evakuierungsaufrufe auch in Japan und auf Hawaii

Die japanischen Behörden stuften ihre Tsunami-Warnung am Vormittag (Ortszeit) hoch: An der Pazifikküste drohten demnach bis zu drei Meter hohe Flutwellen. Bewohner entlang der Küste wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. An der Küste der nördlichen Präfekturen Hokkaido und Aomori wurden zunächst Flutwellen von 40 Zentimetern Höhe registriert, wie der japanische Fernsehsender NHK meldete.

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Der Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima hat eigenen Angaben zufolge seine Arbeiter in Sicherheit gebracht. "Wir haben alle Arbeiter und Angestellten evakuiert", sagte eine Sprecherin des Akw-Betreibers Tepco am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. In dem Kraftwerk seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden, fügte sie hinzu. Berichte über Unregelmäßigkeiten in Atomkraftwerken gebe es nicht.

Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Seebeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

Küstenbewohner sollen sich in Sicherheit bringen

Das Zentrum des Bebens lag den Angaben zufolge in der offenen See, etwa 130 Kilometer vor der nur dünn besiedelten Küste Kamtschatkas, und relativ tief unter dem Meeresboden. In der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski rannten laut Tass-Reportern verängstigte Menschen barfuß ins Freie. Kleiderschränke stürzten um, Autos rutschten über wackelnde Straßen und ein Kindergarten-Gebäude wurde schwer beschädigt. Teils sei das Strom- und Telefonnetz zusammengebrochen. In der russischen Region Sachalin wurden Küstenbewohner vorsichtshalber evakuiert.

Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach ebenfalls von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die möglicherweise die Küste des Tausende Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Bundesstaats Hawaii erreichen könnten. Auch für Alaskas Westküste wurde eine Tsunami-Warnung erlassen. An Russlands Ostküste sind demnach noch größere Flutwellen zu befürchten. Das US-Militär begann damit, Teile des im Pazifik gelegenen Stützpunkt Pearl Harbor zu evakuieren. Mehrere Fluglinien stellten vorsorglich ihre Flüge nach Alaska und Hawaii ein.

"Wir setzen derzeit alle Abflüge mit Hawaiian Airlines und Alaska Airlines aus. Als Sicherheitsmaßnahme kehren Flüge, die sich bereits auf dem Weg nach Hawaii befinden, zur US-amerikanischen Westküste zurück oder werden, je nach Situation, umgeleitet“, hieß es in einer Pressemitteilung.

Verwendete Quellen
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