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Köln: So vielfältig ist der 24. Krippenweg


Krippen aus Holz und Lego
So vielfältig ist der 24. Kölner Krippenweg

Von Dierk Himstedt

23.12.2019Lesedauer: 4 Min.
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Die Krippe in St. Vitalis: Sie ist eins der Highlights des Kölner Krippenwegs.Vergrößern des Bildes
Die Krippe in St. Vitalis: Sie ist eins der Highlights des Kölner Krippenwegs. (Quelle: Dierk Himstedt)

Insgesamt 120 Stationen hat der diesjährige Kölner Krippenweg. Das Hauptmotiv ist selbstverständlich Jesu Geburt im Stall von Bethlehem. Und dennoch ist jede Krippe anders. t-online hat sich auf den Weg gemacht und ein paar ausgesucht.

"Die Krippenbauer von St. Vitalis" nennen sie sich – gemeint ist eine Gruppe von sieben Freunden, die seit rund 40 Jahren zur Adventszeit die Krippe in der neuromanischen Kirche am Alten Militärring aufbauen. Kennengelernt hatten sie sich in dem Restaurant "Em Ringströßje", das Krippenbauer Klaus Nelles einmal gehörte. "Wir hatten uns damals eine wundervolle Krippe in Düren zum Vorbild genommen und gesagt: Das machen wir auch.“ Das Ergebnis kann sich jeder in der Kirche alljährlich zur winterlichen Weihnachtszeit anschauen.

Zu sehen sind beispielsweise 80 Zentimeter große Figuren mit maßstabgetreuen Fachwerkhäusern, die von den Erbauern den realen Häusern in Sichtweite von St. Vitalis nachempfunden wurden. "Ich habe im Hof dieses ehemaligen kleinen Bauernhofs der Familie Fänger noch gespielt“, lacht Nelles. Das Allerheiligste, die Jesuskrippe, wird allerdings erst am Heiligabend zu sehen sein. "Da achten die Leute penibel drauf, und das halten wir auch strikt ein", sagt Nelles.

Wo Hänneschen und Bärbelchen aufs Jesuskind schauen

Eine Kirchen-Krippe gehört für die Gläubigen in Köln zu Weihnachten einfach dazu. Aber nicht nur für sie – denn wer Weihnachten liebt, der bleibt an einer aufgebauten Krippe gerne stehen und schaut sich die zentrale Geschichte der Christenheit immer wieder an: Das Jesuskind in der Krippe, Maria und Josef zur Seite, die Heiligen drei Könige, die Schafe, all das findet man fast in jeder Weihnachtskrippe.

Spannend wird es, wenn die Geschichte in die Moderne projiziert wird, wie das auf dem Cover der offiziellen Broschüre des Kölner Krippenweges abgebildet ist. Dort sitzt die Mutter mit dem Kind vor einem Wohn-Container und eine Punkerin und ein Bettler stehen neben ihr und ihrem Mann.

Der 24. Kölner Krippenweg will auf den diesjährigen 120 Stationen neben den klassischen Aufbauten auch wieder Vielfalt zeigen. Auf dem "Markt der Engel", dem Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt, ist seit Jahren die "Hänneschen-Krippe" zu bewundern. Denn auch in Knollendorf, der Heimat der urkölschen Puppenoriginale des berühmten Hänneschen-Theaters, liegt des Jesuskind in der Krippe. Begleitet wird die christliche Familie dieses Mal von einem Pärchen in reichbestickten Trachten aus der Kölner Partnerstadt Cluj Napoca (Klausenburg) aus dem rumänischen Transsilvanien. Eine zweite Hänneschen-Krippe ist in St. Aegidius an der Frankfurter Straße 175 in Porz aufgebaut.

Eine "Krippe" komplett aus Lego

Etwas Außergewöhnliches hat sich die Gemeinde Crux-Kirche St. Johann Baptist ausgedacht. Zusammen mit Kindern und Jugendlichen aus dem jugendpastoralen Zentrum Crux, An Zint Jan 1, hat sie auf rund 20 Quadratmetern eine Kölner Landschaft aus Lego gestaltet. Sie hat allerdings nicht Jesu Geburt im Auge, sondern zeigt Szenen aus dem täglichen Leben in Köln.

"250 Kinder und Jugendliche aus unserer Umgebung haben an der Lego-Krippe mitgebaut. Das hätten wir nie erwartet", so Pfarrer Matthäus Hilus vom Zentrum Crux Köln. "Und mein Highlight dieses Jahr ist ein Kreißsaal und ein McDonalds – und in der Mitte die Krippe mit dem Jesuskind", macht er aus seiner Begeisterung über das Ergebnis keinen Hehl.

Wer es lieber klassisch mag, hat auf den vielen Stationen des Krippenweges reichlich Gelegenheit dazu, die historischen Krippen, vor allem aus dem letzten Jahrhundert, zu bewundern. Manche sind farbenfroh angemalt wie die im Gemeindehaus "Unter Gottes Gnaden" in Widdersdorf, die sich als Motto "Menschen aus aller Welt" gewählt haben.

Manche sind schlicht gehalten oder in den Naturholzfarben gelassen wie in der Antoniter-Citykirche auf der Schildergasse 57. Die Krippe im Lindenthaler Tierpark hat selbstredend viel Wert auf die beteiligten Tiere rund um die Jesukrippe gelegt.

120 Krippen zur Auswahl oder eine Führung

Naive Gestaltungen, abstrakte-kunstvolle Figuren, klassische Darstellungen oder 1,50 Meter hohe Figuren: Der Kreativität für den Krippenaufbau ist im Grunde kaum eine Grenze gesetzt. Alles kann man sicher nicht besichtigen. Aber auf der Internetseite des Kölner Krippenweges (www.koelner-krippenweg.de) kann man eine Vorauswahl treffen. Oder man nimmt an einer der zahlreichen Krippen-Führungen teil, zu denen man sich aber anmelden muss. Eine Auswahl dazu findet man ebenfalls online. Noch bis zum 6. Januar geht der offizielle Krippenweg. Danach können aber noch bis in den Januar hinein viele Krippen an den Stationen weiter besichtigt werden.

Und wer etwas Süßes mit der Krippen-Schau verbinden möchte, der kann ins Schokoladenmuseum am Altstadt-Rheinufer gehen und an einem Gewinnspiel teilnehmen. Dazu muss man in der bestehenden Ausstellung nach Schoko-Krippen suchen und diese angeben. Nähere Infos dazu gibt es im Museum.

Anmeldungen für die Führungen unter der Rufnummer 0221/66 78 72 70 oder per E-Mail unter info@koelner-krippenweg.de. Erwachsene zahlen 10 Euro und Kinder bis 14 Jahre 3,50 Euro. Sonderführungen kosten 12 Euro.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Klaus Nelles, Krippenbauer in St. Vitalis
  • Gespräch mit Pfarrer Matthäus Hilus vom jugendpastoralen Zentrum Crux Köln
  • Caroline Maria Weber, Mitorganisatorin des 24. Kölner Krippenweges
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