Arbeitsbedingungen im Visier Zoll findete illegal Beschäftigte in Nagelstudios
Im Visier von Zollbeamten waren am Mittwoch und Donnerstag Nagelstudios in Köln und Umgebung. Dabei wurden zahlreiche Verstöße festgestellt – auch die illegale Beschäftigung von Menschen ohne Aufenthaltstitel.
Laut Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamts Köln, ist es Ausbeutung, was in manchen Nagelstudios passiert: Menschen würden "weit unter Mindestlohn" bezahlt, manche seien ohne Sozialversicherung beschäftigt, ein paar sogar komplett illegal.
Zollbeamte haben darum am Mittwoch fünf der Betriebe in Köln sowie drei in Siegburg überprüft, am Donnerstag folgten vier weitere in Bergisch Gladbach. In allen Städten wurden schwere Verstöße festgestellt, so Ahland: In Köln und Siegburg seien je drei Menschen illegal im Land gewesen, in Bergisch Gladbach nach aktuellem Stand weitere zwei. Es sei nicht klar, ob diese überhaupt freiwillig in den Nagelstudios arbeiteten, sagte der Sprecher weiter. Eine Frau habe etwa gar keinen Pass voweisen können. In Siegburg sei einer der drei ohne Aufenthaltstitel minderjährig gewesen.
Bei einzelnen Studios habe es Hinweise auf unzulässige Arbeitsbedingungen gegeben, erklärte der Zollsprecher. Neben den illegal Beschäftigten wurde in zwei der drei Siegburger Geschäften nicht allen der Mindestlohn bezahlt, außerdem waren wohl Mitarbeiter nicht sozialversicherungspflichtig angestellt, obwohl sie deutlich mehr als nur eine 450-Euro-Beschäftigung ausübten.
Die Ermittlungen des Hauptzollamts Köln dauern an.
- Gespräch mit Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamts Köln