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Erzbistum Köln: Weihbischof bekennt bei Bußgottesdienst Versagen bei Missbrauch


Bußgottesdienst in Köln
Weihbischof bekennt Versagen bei sexuellem Missbrauch

Von dpa, cco

Aktualisiert am 18.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Teilnehmerin einer Kundgebung der Initiative Maria 2.0 protestiert vor Beginn des Bußgottesdienstes.Vergrößern des BildesEine Teilnehmerin einer Kundgebung der Initiative Maria 2.0 protestiert vor Beginn des Bußgottesdienstes. (Quelle: Henning Kaiser/dpa)
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Im Zeichen von "Schuldbekenntnis, Gedächtnis und Fürbitte" fand heute ein Bußgottesdienst anlässlich der Fälle sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln statt. Der Gottesdienst wurde von Protest der Initiative Maria 2.0 begleitet.

In einem Bußgottesdienst im Kölner Dom hat der Apostolische Administrator Rolf Steinhäuser das Versagen der Kirche beim sexuellen Missbrauch durch Geistliche bekannt. "Von Priestern und weiteren kirchlichen Mitarbeitern unseres Bistums ist eine große Zahl von Verbrechen sexualisierter Gewalt an Schutzbefohlenen verübt worden", sagte der Weihbischof in dem Gottesdienst am Donnerstag.

Als derzeitiger Leiter des Erzbistums sei er "Chef der Täterorganisation Erzbistum Köln". Steinhäuser vertritt Kardinal Rainer Maria Woelki, der sich in einer mehrmonatigen Auszeit befindet.

Köln: "Dieser Gottesdienst endet nicht mit der Vergebung"

Das Erzbistum befindet sich in einer Krise, seit Woelki 2020 entschieden hatte, ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen vorerst nicht zu veröffentlichen. Daraufhin hatte Papst Franziskus die Situation im Erzbistum von zwei Bevollmächtigten untersuchen lassen und war zu dem Schluss gekommen, dass Woelki zwar "schwere Fehler" in der Kommunikation begangen habe, aber im Amt bleiben dürfe.

Er könne sich nicht für die Täter entschuldigen, wolle aber auch nicht die Gläubigen in Mithaftung nehmen, sagte Steinhäuser. "Dieser Gottesdienst endet nicht mit der Vergebung", betonte er. "Wir können uns nicht selbst absolvieren. Wir bitten auch nicht die Betroffenen um Vergebung, damit es uns besser geht." Der Gottesdienst sei vielmehr "Schuldbekenntnis, Gedächtnis der Betroffenen, Fürbitte".

Initiative Maria 2.0 protestiert vor dem Dom

Der nicht öffentliche Gottesdienst am "Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch" wurde vom Betroffenenbeirat mit gestaltet. Im Vorfeld hatte es von einzelnen Opfern aber auch Kritik an Form und Zeitpunkt des Gottesdienstes gegeben, unter anderem, weil er in Abwesenheit Woelkis stattfand. Vor dem Dom protestierten Mitglieder der Initiative Maria 2.0.

"Wenn Sie sich jetzt fragen: Warum kein Wort über den Kardinal? Ganz einfach: Weil er nicht da ist", sagte Steinhäuser in seiner Predigt. "Ich werde ihn weder beschuldigen noch versuchen, ihn zu entschuldigen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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