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Tegernsee: Eintritt für Wirtshaus für Energiekosten? Wirt rudert zurück – verboten


Gestiegene Energiekosten
Wirt nahm Eintritt – und bekommt das jetzt verboten


Aktualisiert am 14.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Wirt Josef Wolfgang Bogner vor seinem Gasthaus in Rottach-Egern. Er verlangt nun einen Euro Eintritt.Vergrößern des Bildes
Wirt Josef Wolfgang Bogner vor seinem Gasthaus in Rottach-Egern: Er hatte einen Euro Eintritt verlangt. (Quelle: Klaus Wiendl)

Um die Explosion der Energiekosten abzufedern, hatte der "Voitlhof" am Tegernsee Eintritt verlangt. Damit ist nun Schluss.

Auch gut eine Woche nach Einführung des Energie-Euros hätten die Wirtsleute Bogner des "Voitlhof zum Zotzn" fast keine Einwände der Gäste gehört, heißt es. Der Gasthof hatte angesichts explodierender Kosten nicht die Preise für Speisen angehoben, sondern einen Extra-Euro pro Gast auf die Rechnung gesetzt. Einen Tag, nachdem unter anderem t-online über Bogners Idee berichtet hatte, gibt es nun eine Wendung.

Dabei hätten bis auf eine Ausnahme alle Verständnis gezeigt, sagte Senior-Chef Josef Bogner im Gespräch mit t-online. Doch kurz nachdem sein Konzept die Runde gemacht hatte, meldete sich der Bayerische Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) bei den Bogners, wie er erzählt: Der Extra-Zuschlag sei nicht rechtmäßig.

Warum ein Gasthaus am Tegernsee keinen Eintritt nehmen darf

Dehoga-Pressesprecher Frank-Ulrich John verweist bei t-online auf eine "Reihe von neuen Verordnungen der Bundesregierung". Nun hat die Dehoga ihren Mitgliedern mitgeteilt, dass für Gaststätten Folgendes gelte: "Steigende Preise für Strom und Gas müssen bei Ihrer Preiskalkulation selbstverständlich berücksichtigt werden". Nicht zulässig sei es jedoch, von Ihren Gästen Zuschläge etwa in Form eines "Energie-Euros" einzufordern.

Das erklärt John mit der "Preisangabenverordnung". Derzufolge sei immer ein Gesamtpreis anzugeben, den der Gast zahlen muss. Darin enthalten sind etwa auch Steuern; wolle man den Preis aufgliedern, sei der Gesamtpreis hervorzuheben. "Im Gastgewerbe müssen die Preise das Bedienungsgeld und alle sonstigen Zuschläge einschließen – somit auch für Energie. Ansonsten liegt ein klarer Verstoß gegen die Preisangabenverordnung vor", sagt John.

Wirt am Tegernsee fühlt sich wegen Energiekosten ungerecht behandelt

"Dann lassen wir es eben gleich wieder", war die Reaktion von Seniorchef Josef Bogner im Gespräch mit t-online. Er bekomme ständig höhere Abschlagszahlungen serviert, aber von den Energieversorgern keine Preislisten. "Wenn man dann reagiert, heißt es, das ist nicht haltbar", sagt er.

Vom Kreisvorsitzenden der Dehoga habe er sich sagen lassen müssen: "Das macht's Kraut auch nicht fett." Dem Betrieb bleibe nichts anderes übrig, als die Preise zu erhöhen, "wie es jeder andere auch macht". Niemand habe mit diesem Ein-Euro-Aufschlag Schaden genommen. Man habe versucht, aus dieser Lage das Beste für alle zu machen und es transparent zu gestalten. Bogner resignierend: "Wir lassen nun den Energie-Euro und sagen nichts mehr dazu."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Frank-Ulrich John
  • Gespräche mit Josef Bogner
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