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Alfons Schuhbeck: Diese Mitarbeitern schrieb ihm einen Brief und will ihm beistehen


Beim Gerichtsprozess in München
Eine Mitarbeiterin stand Schuhbeck bis zum Schluss bei

Von Christof Paulus

Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Alfons Schuhbeck: So enttäuscht zeigen sich seine Anwälte nach der Urteilsverkündung. (Quelle: Reuters)

Als er ins Gefängnis musste, war sie Alfons Schuhbecks Unterstützung im Gerichtssaal: Christina Froschauer schreibt und spricht über ihren Ex-Chef.

Was in Alfons Schuhbeck vorgeht, ist schwer zu beurteilen. Im Gerichtssaal schweigt er meist, auch öffentlich möchte er kaum reden. Gerüchte um den Starkoch gibt es viele, ein strenger Chef sei er oder ein knallharter Geschäftsmann, heißt es. Christina Froschauer will damit aufräumen. Ihr Brief, den sie an Richterin Andrea Wagner geschickt hatte, wurde während des Prozesses gegen Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung in München verlesen. Danach sprach sie mit t-online über ihren ehemaligen Chef.

Als Köchin habe sie für ihn gearbeitet, sagt die 42-Jährige. Und sie wollte Schuhbeck zur Seite stehen, wenn es die vielleicht letzte Gelegenheit dazu gibt. Deshalb habe sie auch den Brief geschrieben. "Er ist kein böser Chef", sagt sie im Gespräch mit t-online. So sei es oft über den Starkoch berichtet worden, der in München gleich mehrere Restaurants und Geschäfte betreibt. "Aber er hat uns gut behandelt", berichtet Froschauer.

Mitarbeiterin spricht von Alfons Schuhbeck als "gutem Menschen"

Schuhbeck sei "ein guter Mensch", es habe immer gegenseitiges Vertrauen geherrscht. Er habe den Mitarbeitern gerne und geduldig geholfen, ihre Arbeit zu verbessern. Dass er nun angeklagt wurde und inzwischen als überführter Steuersünder betrachtet werden kann, "ist nicht mein Problem", sagt Froschauer. "Ich will ihm beistehen", erklärt sie.

Froschauer ist im Gerichtssaal die Einzige, die sich als Fan und Unterstützer Schuhbecks zu erkennen gibt. Die meisten Beobachter sind beruflich vor Ort, arbeiten für Medien und berichten über den Fall, einige Zuschauer haben offenbar nur Interesse am Fall und geben sich in Gesprächen in den Pausen als neutrale Beobachter zu erkennen. Von Schuhbecks Angehörigen ist nichts zu sehen.

In ihrem Brief schreibt Froschauer von Schuhbeck als "unser Chef, unser Alfons". Ja, er sei oft ein harter Hund, heißt es in dem Brief. Das sei aber auch nötig, schließlich stehe der Name Schuhbeck für Qualität. Sie bittet das Gericht um ein mildes Urteil. Entsetzt stöhnt sie auf, als die Staatsanwältin vier Jahre und zwei Monate Haft für den Spitzenkoch fordert.

Nur wenige Plätze bei Alfons Schuhbeck im Münchner Gerichtssaal

Dass Richterin Wagner den Brief im Gerichtssaal vorliest, begründet sie damit, dass Schuhbeck in den vergangenen Wochen ein wenig "wie der böse Rowdy" gewirkt habe. Anders als viele andere Briefe, die sie erhalten habe, sei Froschauers Brief unter Klarnamen versandt worden – viele anonyme Absender hätten hingegen harte Worte gegenüber Schuhbeck gewählt. Der Koch selbst lächelt leicht, als der Brief verlesen wird.

In der folgenden Pause ist das Interesse an Froschauer groß. Fernsehteams mit ihren Kameras, Zeitungs- und Radioreporter mit Diktiergeräten und Mikrofonen stürzen sich auf sie. Allen erzählt sie, was Schuhbeck ihr bedeutet. Erst als die Urteilsverkündung naht, drängt sie weg von den Reportern. Es wird Zeit, sich in die Warteschlange zu stellen, die Plätze im Gerichtssaal sind begrenzt. Und auch für Schuhbecks vielleicht größten Fan ist der Einlass nicht garantiert.

Froschauer schafft es rechtzeitig. Im Gerichtssaal angekommen, folgt Ernüchterung: Das Gericht folgt der Anklage, urteilt, Schuhbeck hat mehr als zwei Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Dafür soll er ins Gefängnis, drei Jahre und zwei Monate lautet das Urteil. Froschauer und Schuhbeck nehmen es schweigend hin.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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