t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalMünchen

Münchner Schuldneratlas: So viele Menschen sind in finanziellen Nöten


Neuer Schuldneratlas
So verschuldet sind die Münchner

Von t-online, jov

Aktualisiert am 01.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0199510930Vergrößern des BildesPanorama von München (Symbolbild): Auch in der Landeshauptstadt gibt es viele Menschen in finanziellen Nöten. (Quelle: IMAGO/Rolf Poss)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Bayerns Landeshauptstadt wird oft mit Reichtum und Luxus in Verbindung gebracht. Doch auch hier gibt es Menschen, die in Schulden versinken.

Die Überschuldung von Münchnern ist im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Der Creditreform-Schuldneratlas weist für Ende 2022 noch 92.058 Münchnerinnen und Münchner als überschuldet aus, das sind rund 6.400 weniger als ein Jahr zuvor. Mit 7,4 Prozent liegt die Überschuldungsquote für München auf dem niedrigsten Stand seit mehr als 15 Jahren.

Philipp Ganzmüller, Geschäftsführer von Creditreform München, kommentiert die aktuelle Entwicklung in einer Pressemitteilung des Unternehmens: "Während der Coronazeit haben die Verbraucher weniger konsumiert und so Überschuldungsprozesse vermieden. Das hallt bis heute nach. 2022 hat sich die Überschuldungssituation der privaten Verbraucher nochmals entspannt. Die massive Energiepreisexplosion und die finanziellen Mehrbelastungen hatten zumindest bis Ende 2022 kaum Einfluss auf die Überschuldungssituation.“

Im Jahr 2021 sank die Schuldnerquote in der Landeshauptstadt um 0,9 Prozentpunkte, 2022 nochmals um 0,5 Prozentpunkte. Höchststand war 2007 mit zehn Prozent. Mit einer Schuldnerquote von 7,4 Prozent schneidet München besser ab als der Bundesdurchschnitt von 8,5 Prozent – aber schlechter als Bayern mit 6,1 Prozent. Negativer Spitzenreiter ist Hof mit 13,4 Prozent. Die Stadt leidet stark unter dem Strukturwandel.

Experten befürchten erneuten Anstieg der Überschuldung

In München hat im vergangenen Jahr die Schuldnerquote in allen Stadtteilen deutlich abgenommen. Am stärksten gesunken, und zwar um 1,2 Prozentpunkte, ist die Quote in der Altstadt. Allerdings bleibt das Viertel mit 12,6 Prozent an der Spitze, wie bereits in den vergangenen Jahren. Es folgen Am Hart (11,9 Prozent), Ramersdorf (11,1 Prozent) und Milbertshofen (10,3 Prozent). Die geringste Schuldnerquote aller Stadtviertel hat weiterhin Obermenzing (4,1 Prozent).

Creditreform-Geschäftsführer Ganzmüller warnt aber davor, die Situation auf die leichte Schulter zu nehmen. "Im Jahresverlauf 2022 begann sich der private Konsum zu normalisieren. Es ist zu befürchten, dass damit auch die Konsumüberschuldung wieder ansteigt." Zudem hätten sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen infolge der Energiepreiskrise verdüstert.

Vielen Verbrauchern drohe in den kommenden Monaten ein "Nachzahlungsschock“ bei den Energie- und Heizkosten. Das dürfte zahlreiche Verbraucher in Zahlungsschwierigkeiten bringen.

Senioren sind von Überschuldung in München stärker betroffen

Der Schuldneratlas zeigt, welche Altersgruppe am meisten von Überschuldung betroffen ist: Es sind die 40- bis 49-Jährigen (9,62 Prozent). Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt ist diese Altersgruppe in der Landeshauptstadt aber kleiner als im Rest des Landes. Anders schaut das bei der Altersgruppe der 60-Jährigen und älter aus: In München sind sie stärker von Überschuldung betroffen als im Bundesdurchschnitt.

Betrachtet man ganz München, hat fast jeder zehnte Mann Schulden (9,57 Prozent). Das sind insgesamt 57.916 Männer. Unter den Frauen beträgt der Anteil 4,84 Prozent, in konkreten Zahlen 31.276. Gefährdet sind hier vor allem Alleinerziehende. Aber auch Senioren und Arbeitslose geraten leicht in die Schuldenfalle. Die meisten Männer mit großen finanziellen Problemen leben in der Altstadt (17,05 Prozent), die meisten Frauen Am Hart (8,79 Prozent).

Das Unternehmen Creditreform definiert private Überschuldung als einen Zustand, in dem die Einnahmen einer Person nicht mehr ausreichen, um dauerhaft den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website