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Verschwörunsgipfel von Daniele Ganser: Circus Krone will Auftritt verhindern


Veranstaltung bereits ausverkauft
Circus Krone will Verschwörungs-Gipfel absagen


Aktualisiert am 10.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Verschwörungsideologe Daniele Ganser kommt nach München in den Circus Krone (Archivbild): Das stört offenbar nicht jeden.Vergrößern des Bildes
Verschwörungsideologe Daniele Ganser kommt nach München in den Circus Krone (Archivbild): Dagegen will der Vermieter jetzt kurz vor dem Auftritt vorgehen. (Quelle: Imago Images)

Kurz vor dem Großauftritt eines bekannten Verschwörungsideologen im beliebten Circus Krone in München steht die Veranstaltung plötzlich auf der Kippe.

Nur noch wenige Tage bis zum umstrittenen, bereits ausverkauften Auftritt von Daniele Ganser im Circus Krone. Er gilt als einer der prominentesten Sprecher der verschwörungsideologischen Szene und als Stichwortgeber für das extrem rechte Milieu. Bisher verteidigte Mitarbeiter Georg Klötzing vom Circus Krone im Gespräch mit t-online den Großauftritt von Ganser in der bayerischen Landeshauptstadt. Doch jetzt spricht die Familie Lacey-Krone ein Machtwort – sie will prüfen, ob sich der Auftritt doch noch verhindern lässt.

"Die Familie Lacey-Krone, die sich zurzeit auf Tournee befindet, ist über die Vermietung des Circus-Krone-Baus für einen Auftritt von Herrn Ganser nicht informiert worden", heißt es in einer Stellungnahme, die t-online vorliegt. Die Entscheidung soll ein Mitarbeiter eigenständig getroffen haben. Die Betreiberfamilie betont "ausdrücklich", dass sie sich mit den Anschauungen von Daniele Ganser nicht gemeinmache. Deshalb wollen die Verantwortlichen jetzt sogar juristisch prüfen, ob eine Unterbindung der Veranstaltung, die in nur zwei Tagen stattfinden soll, noch möglich ist.

Mitarbeiter vom Circus Krone verteidigte Veranstaltung zuerst

Mitarbeiter Georg Klötzing vom Circus Krone war vergangene Woche noch anderer Meinung: "Die Leute sollen mal nicht so aufschreien", sagte er am Freitag t-online. Die Veranstaltung falle für ihn unter die Meinungsfreiheit. Es sei die Aufgabe der Bürger, sich über das Event zu informieren.

Außerdem sei der Circus Krone bereits im Vorfeld auf die Behörden zugegangen – unter anderem auf die Polizei und das Kreisverwaltungsreferat (KVR). Doch bei der Prüfung habe es keine Einwände gegen die Veranstaltung von Daniele Ganser gegeben. "Da hätte die Stadt reagieren müssen – ich bitte da um Verständnis", meinte Klötzing. Die Veranstaltung würde, wenn nicht im Circus Krone, "irgendwo anders" stattfinden.

Initiative forderte Verbot von Daniele Ganser Auftritt in München

Die Fachinformationsstelle für Rechtsextremismus in München (firm) kritisierte diese Haltung. "Es ist unverständlich und gefährlich, wenn ihm (Daniele Ganser, Anm. d. Red.) für seinen Auftritt im Circus Krone eine große Bühne geboten wird, als ob es sich um einen ganz alltäglichen Redner handele", sagte Anne Wild, Leiterin der Stelle.

Die Münchner Initiative "München ist bunt!" ging bereits einen Schritt weiter. Der Verein, der sich für eine demokratische und tolerante Stadtgesellschaft einsetzt, forderte eine Absage der Veranstaltung. Doch die ist rechtlich nur schwer durchzusetzen. Hintergrund ist ein Beschluss des Oberverwaltungsgerichts aus Nordrhein-Westfalen, das eine Veranstaltung von Ganser Ende März trotz ursprünglich ausgesprochenem Verbot in der Dortmunder Westfalenhalle gestattete.

Daniele Ganser gilt als besonders umstritten. Eine Rolle dürften dabei auch seine Auftritte in tendenziösen Alternativmedien wie "Rubikon", "Ken FM" und dem rechtsextremistischen "Compact Magazin" spielen. Dort diskutierte er mit Karl-Heinz Hoffmann, Gründer der "Wehrsportgruppe Hoffmann", die 1980 auch ins Oktoberfest-Attentat an der Münchner Theresienwiese verwickelt war. In einem Video stellte er Verbindungen zwischen dem amerikanischen Auslandsgeheimdienst (CIA) und dem Anschlag auf der Wiesn her.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Frank J. Keller vom Circus Krone
  • Gespräch mit Georg Klötzing vom Circus Krone
  • Stellungnahme der Fachinformationsstelle für Rechtsextremismus (firm)
  • Statement des Vereins "München ist bunt!"
  • Eigene Recherchen
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