Tierquälerei? 33 tote Kühe im Stall von Landwirt

Ein schlimmer Verdacht steht im Raum: Hat ein Landwirt seine Tiere vernachlässigt? Die Behörden ermitteln in einem besonders schweren Fall.

Gegen einen Landwirt in der Gemeinde Rimsting im Chiemgau ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Traunstein, nachdem in der vergangenen Woche 33 tote Kühe in seinem Stall gefunden worden sind. Es besteht der Verdacht, dass der Landwirt aus dem Landkreis Rosenheim sich der Tiertötung und der quälerischen Tiermisshandlung durch Unterlassen strafbar gemacht hat, teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage des "BR" mit. Der betreffende Betrieb sei am Montag durchsucht worden.

Offenbar bot sich demnach den Behörden ein schreckliches Bild auf dem Hof des Tierhalters. Unter den toten Kühen seien mit 29 Tieren vor allem junge Tiere gewesen. Diese seien tot in der Gülle liegend von der Veterinärbehörde aufgefunden worden. Sie hätten unterschiedliche Verwesungszustände aufgewiesen. Teilweise seien sie ganz von der Gülle verdeckt gewesen. Zudem hätten sie übereinander gelegen und Spuren von Rattenfraß aufgewiesen.

Hätte der Tod der Tiere verhindert werden können?

Der Landwirt wird nun verdächtig, dass er dies wusste und zumindest billigend in Kauf nahm, zitiert der "BR" die Staatsanwaltschaft weiter. Zudem bestehe der Verdacht, dass der Tod der Tiere auf die Haltungsbedingungen zurückging. Bei pflichtgemäßer Haltung hätte die Tragödie verhindert werden können.

Vergangene Woche hatten von den Behörden 96 Tiere auf dem Hof noch gerettet werden können. Sie seien mittlerweile anderweitig untergebracht, teilte das Landratsamt Rosenheim mit. Das Veterinäramt Rosenheim wurde nach einem Hinweis der Polizei tätig.

In den vergangenen Jahren hat es in Bayern immer wieder Fälle von vernachlässigten Rindern gegeben. Vor allem im Allgäu waren ähnliche Zustände entdeckt worden, mehrere Landwirte wurden verurteilt.