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München: Mann gesteht Psychiatrie-Mord – Er hielt Nachbarin für eine Hexe


Prozess in München
Er hielt Nachbarin für eine Hexe – Mann gesteht Psychiatrie-Mord

Von dpa, pb

Aktualisiert am 18.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte spricht mit seiner Anwältin im Sitzungssaal im Landgericht München I.Vergrößern des BildesDer Angeklagte spricht mit seiner Anwältin im Sitzungssaal im Landgericht München I. (Quelle: Felix Hörhager/dpa)
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Ein erschreckender Mordfall beschäftigt das Münchner Gericht: Der Angeklagte räumt die Tat ein. Gott soll ihm den grausamen Akt befohlen haben, so der Mann vor Gericht.

Am Montag hat ein psychisch kranker Mann vor dem Landgericht München gestanden, seine Zimmernachbarin in einer Psychiatrie ermordet zu haben. Der 33-jährige Brasilianer ließ über seine Anwältin erklären, Gott habe ihm den Mord an der 40-jährigen Zimmernachbarin in der Klinik in Haar aufgetragen, weil diese eine Hexe sei.

Der Mordprozess am Landgericht München I hatte am Montag begonnen. Wegen der Gefahr der Eigen- und Fremdgefährdung war der Mann im vergangenen Jahr in die psychiatrische Klinik im Landkreis München eingeliefert worden.

Angeklagte soll vor Einweisung massiv auffällig gewesen sein

Der Fall wirft die Frage auf, wie sicher die Psychiatrie für alle Patienten tatsächlich ist – und ob die mögliche Gefahr, die von Neuankömmlingen dort ausgeht, vor Ort tatsächlich richtig eingeschätzt wird: Denn wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, war der Angeklagte vor seiner Einweisung in die Psychiatrie massiv auffällig gewesen.

Wenige Stunden zuvor hatte er blutüberströmt und laut schreiend im Treppenhaus seines Hauses gestanden. In seiner Wohnung hatte er seinen Chihuahua regelrecht abgeschlachtet und ihm einen Altar errichtet. Vor Gericht gab der Mann am Montag an, dass er in seiner Heimat mit seiner Familie in Streit geraten war, weil er sich einer Geschlechtsumwandlung hatte unterziehen wollen. In der Einrichtung soll der Brasilianer vor der Tat auch einen Arzt angegriffen haben.

Wenig später riss er laut Staatsanwaltschaft in seinem Bad die Stange des Duschvorhangs ab und ging damit in das Badezimmer der Patientin. Zwei Dutzend Mal schlug er der Antragsschrift zufolge auf ihren Kopf ein, bevor er sie mit einem Pullover strangulierte. Danach legte er ein Feuer.

Sorge um Sicherheit der Patienten in Münchner Psychiatrie

Erst in der vergangenen Woche hatte in München ein Prozess gegen einen 36-jährigen Patienten aus Haar begonnen. Dem Mann wird vorgeworfen, seinen Zimmergenossen in der Psychiatrie mit einem Tischbein erschlagen zu haben. Ab Mittwoch wird zudem das Verfahren gegen einen weiteren Patienten verhandelt, der die Bettdecke eines Mitpatienten in Brand gesteckt haben soll.

Freunde und Angehörige der Getöteten hielten vor dem Gericht eine Mahnwache ab, hielten Fotos der Frau in die Höhe. "Die Klinik sollte ein Ort der Heilung sein, ein Ort, an dem psychisch kranke Menschen Schutz finden", heißt es auf einer Gedenkseite im Internet. "An jenem Morgen wurde zwei Menschen der Schutz jedoch eindeutig verwehrt, unserer arglosen Tochter und dem verwirrten Patienten, der unbemerkt zu ihrem Mörder werden konnte."

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • sueddeutsche.de (kostenpflichtig): Wie sicher ist die Psychiatrie in Haar?
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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