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Auktion in München: Künstler Flatz verkauft seine Haut bei Christies


Schock-Auktion in München
Künstler versteigert seine eigene Haut

Von t-online, dpa, ok

Aktualisiert am 09.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Der Künstler Flatz zeigt eine naturgetreue Nachbildung seiner Haut und seines Körpers: Zu schade zum verfaulen?
Auktion angekündigt: Hier pries der Künstler seinen Verkauf noch groß an. (Quelle: Glomex)
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Ein Aktionskünstler will seine tätowierte Haut posthum zu Kunstwerken machen. Doch die Auktion bei Christies wurde im letzten Moment abgebrochen.

Der in München lebende Aktionskünstler Wolfgang Flatz möchte, dass seine Tattoos nach seinem Tod nicht einfach verrotten. Daher wollte der 71-Jährige, Teile seiner eigenen Haut mit den darauf befindlichen Tattoos versteigern. Die Auktion mit dem Titel "To Risk One’s Own Skin", die eigene Haut riskieren, sollte am Donnerstagabend beim Londoner Auktionshaus Christies stattfinden. Doch daraus wurde nichts – ein Schweizer Sammler kam den Bietern offenbar zuvor.

Der Schweizer hatte überraschend alle 13 Tattoos, die Teil des Werkes von Flatz sind, am Nachmittag über das Auktionshaus Christies erworben. Sein Name wurde nicht bekannt gegeben. Das teilte eine Sprecherin aus der Pinakothek t-online auf Nachfrage mit. Demnach sei auch der Künstler selbst von der Mitteilung überrascht worden.

Flatz ist gebürtiger Österreicher, mittlerweile Wahl-Münchner, und hat sich im Laufe seines Lebens 13 Tattoos stechen lassen. Unter anderem zählen dazu Sprüche wie "Mut tut gut", ein Barcode oder ein Wappen. Mit der Versteigerung möchte er sicherstellen, dass seine Tattoos als Kunstwerke weiter existieren.

Auktion in Pinakothek abgesagt

Am Abend sei das Publikum, mehr als 1000 Leute, in der Pinakothek über die Absage der Auktion informiert worden. "Ein Sammler hat sich vor wenigen Stunden entschieden, die gesamte Arbeit mit dem Titel ,Die Haut zu Markte tragen' en bloc zu erwerben», sagte der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz den verblüfften Gästen. Einige sollen zuvor bereits telefonisch oder schriftlich Gebote abgegeben haben. Bei Auktionen sei es durchaus üblich, dass jemand einen Zuschlag bei einem bestimmten Gebot erhält, so die Sprecherin. Der ominöse Bieter aus der Schweiz habe sich mit Christies zuvor über die Summe geeinigt.

Der Schweizer Sammler erhält nun zunächst einen Platzhalter – eine lebensgroße Schwarz-weiß-Fotografie von Flatz‘ Körperteilen mit farbig hervorgehobener Tattoo-Stellen. Nach seinem Tod soll dann das echte Hautstück abgetrennt, präpariert und eingesetzt werden.

Haut als Leinwand

In einer Erklärung sagte Flatz zuvor: "Ich sehe meine Haut als eine Art Leinwand." Er bezieht sich damit auf eine japanische Tradition, Tattoos nach dem Tod wie Kunstwerke zu behandeln. Motive auf der Haut sind für ihn Ausdrucksmittel und Leinwand zugleich.

Angst vor dem Tod hat Flatz nicht. Er sagt dazu: "Der Tod ist etwas ganz Normales, ein Kreislauf." Er hat schon oft die Grenzen ausgelotet und sein Körper war immer wieder Teil seiner Kunst.

Um rechtliche Probleme nach seinem Ableben zu vermeiden, hat der Künstler bereits ein entsprechendes Testament verfasst. Es legt fest, wer welches Stück seiner tätowierten Haut erhält und was danach mit dem Rest seines Körpers passiert. "Der wird verbrannt und in einer Urne unter einem Baum begraben", so Flatz. "Die Haut gebe ich der Kunst und der Körper geht in die Natur zurück."

Flatz' Ziel: 100 Jahre

Zeitgleich zur Auktion wurde auch eine Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München eröffnet werden. Sie zeigt Performances, Skulpturen und multimediale Rauminstallationen des Künstlers bis zum 5. Mai unter dem Titel "Flatz. Something Wrong with Physical Sculpture". Trotz aller Vorbereitungen plant Wolfgang Flatz jedoch noch lange am Leben zu bleiben: "Ich will 100 werden", verkündet er.

Spektakuläres gibt es auch in der Ausstellung zu sehen. Bis zum 5. Mai präsentiert die Pinakothek einen Querschnitt der Werke des Künstlers, darunter Fotos, Installationen und Performances.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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