33 Millionen Euro hinterzogen Razzia bei Münchner Unternehmen nach Billig-Importen
Bundesweit haben Zollbeamte Firmensitze und Wohnungen eines Münchner Unternehmens und dessen Kunden durchsucht. Es geht um gewerbsmäßige Hinterziehung von mehr als 30 Millionen Euro.
Im Zuge der Ermittlungen gegen ein Münchner Unternehmen und dessen Kunden haben rund 100 Beamte des Zolls bundesweit Firmensitze und Privatwohnungen durchsucht.
Dem Unternehmen wird gewerbsmäßige Hinterziehung von mindestens 33 Millionen Euro Antidumpingzöllen und Einfuhrumsatzsteuer vorgeworfen, wie der Zoll am Freitag mitteilte. Demnach hätten das Unternehmen sowie die Kunden die Mindestpreise bei der Einfuhr von Solarmodulen ursprünglich eingehalten, um Antidumping- und Ausgleichszölle und Einfuhrumsatzsteuer zu sparen. Die Mindestpreise seien aber im Nachhinein durch Rückvergütungen wieder unterschritten worden.
14 Durchsuchungen bundesweit
Antidumping-Maßnahmen der Europäischen Union (EU) zielen darauf ab, die europäische Wirtschaft vor Billig-Importen aus dem Ausland zu schützen. Durch Mindestpreise hätte hierbei verhindert werden sollen, dass die Solarmodule zu einem Preis wie er auf dem chinesischen Markt üblich wäre, in der EU angeboten werden.
Die 14 Durchsuchungen am Mittwoch richteten sich gegen die Kunden der Firma. Ihnen wird vorgeworfen, wissentlich die falsch deklarierte Ware des Münchner Unternehmens gekauft zu haben. Den Firmenverantwortlichen drohen nun Steuer- beziehungsweise Haftungsbescheide in Höhe von insgesamt rund 33 Millionen Euro.
- Nachrichtenagentur dpa