Tausende Euro Wert Mann versteigert gefundenen Gleitschirm im Internet – Anzeige
Selbst Fundstücke aus dem Abfall gehören nicht automatisch dem Finder. Weil er einen Gleitschirm aus einem Mülleimer mitgenommen und im Internet versteigert hat, ermittelt die Polizei gegen einen 50-jährigen Mann.
Ein 50-jähriger Mann in München muss sich gegen den Vorwurf der Unterschlagung behaupten. Er hatte einen Gleitschirm im Müll gefunden und im Internet versteigert. Der Mann habe den durchwühlten Rucksack mit dem Fluggerät am Rosenheimer Platz gefunden und mitgenommen, wie die Bundespolizei am Dienstag berichtete. Er habe nach eigenen Angaben angenommen, der Besitzer habe den nassen Gleitschirm entsorgt – nicht zuletzt, weil Schnüre abgeschnitten waren. Deshalb sei er davon ausgegangen, dass einem Verkauf nichts im Wege stehe. Doch das war ein Irrtum, schreibt die Polizei. "Allerspätestens als er den wahren Wert des Gleitschirms, samt Zubehör rund 3.850 Euro, erfuhr, hätte er sich bei der Polizei melden und den Verkauf einstellen müssen."
Tatsächlich hatte nicht der Eigentümer den Gleitschirm in den Abfall geworfen, sondern ein noch unbekannter Dritter. Dieser ließ den teuren Schirm liegen, nahm aber Wanderschuhe, ein Funkgerät und ein Fluginstrument mit.
Der 66-jährige Eigentümer des Gleitschirms hatte den 15 Kilo schweren Rucksack am 15. Oktober auf dem Bahnsteig der S-Bahnstation Leuchtenbergring vergessen, als seine S-Bahn Richtung Flughafen kam. Nach dem Urlaub erstattete er Anzeige wegen Diebstahls – er dachte nämlich, er sei bestohlen worden. Videoaufzeichnungen zeigten aber, dass er den Rucksack stehen gelassen hatte - und dass ihn Minuten später ein Unbekannter an sich nahm und damit in eine S-Bahn stieg.
- Nachrichtenagentur dpa