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München: Priester-Anwärter postet Foto mit schwulem "Bachelor" – und muss gehen


Rausschmiss wegen Selfie?
Priester-Anwärter postet Foto mit schwulem "Bachelor" – und muss gehen

Von t-online
Aktualisiert am 26.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Regenbogenfahne hängt an einer Kirche (Symbolbild): In München musste ein Priesterschüler mutmaßlich gehen, weil er ein Foto mit einem schwulen Reality-TV-Star gepostet hatte.Vergrößern des BildesEine Regenbogenfahne hängt an einer Kirche (Symbolbild): In München musste ein Priesterschüler mutmaßlich gehen, weil er ein Foto mit einem schwulen Reality-TV-Star gepostet hatte. (Quelle: Kirchner Media/imago-images-bilder)
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Henry Frömmichen wollte katholischer Priester werden. Dieser Traum platzte jäh für den 21-Jährigen – offenbar, weil er ein Foto mit einer schwulen Reality-TV-Persönlichkeit auf Instagram hochgeladen hatte.

Der Münchner Priesterseminarist Henry Frömmichen hat ein Foto mit einem schwulen TV-Star in den sozialen Medien gepostet – und musste mutmaßlich deshalb das Seminar verlassen. Der 21-Jährige ist sauer auf die katholische Kirche – will aber weiter Mitglied bleiben.

Frömmichen hatte "Prince Charming" Alex Schäfer im vergangenen Herbst zufällig auf dem Münchner Odeonsplatz getroffen und ein Selfie mit ihm gemacht. Das war drei Monate, nachdem er ins Priesterseminar aufgenommen worden war. Dass er es wieder verlassen musste, behielt er vorerst für sich, schreibt die "Abendzeitung". Erst nach dem Statement des Vatikans im März, dass Homosexuelle in der katholischen Kirche nicht gesegnet werden sollten, entschied sich Frömmichen dazu, die Geschichte in einem Instagram-Video öffentlich zu machen.

Die katholische Kirche lehnt Homosexualität grundsätzlich ab. Wie die "Abendzeitung" berichtet, wurde Frömmichen laut eigener Aussage vorgeworfen, sich mit Schwulen zu solidarisieren und Homosexualität zu propagieren. Das sei der Grund für seinen Rauswurf aus dem Priesterseminar gewesen. Ein Erlass von Papst Benedikt XVI aus dem Jahr 2005 sieht vor, dass Homosexuelle erst gar nicht zum Priester geweiht werden sollten.

Bei Frömmichens Bewerbung sei nicht direkt auf seine eigene sexuelle Orientierung eingegangen worden – er habe zwar eine ehemalige Beziehung erwähnt, aber nicht, dass sie mit einem Mann war, schreibt der BR.

"Falschheit und Doppelmoral" in der Kirche

Im Nachhinein soll es dann geheißen haben, man habe von seiner Sexualität gewusst. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk machte Frömmichen seinem Ärger darüber Luft: "Weil es eben einfach diese Falschheit und diese Doppelmoral ist, wie es in unserer Kirche zugeht. Solange es nicht nach außen getragen wird, ist alles gut, aber das Problem ist, sobald irgendetwas im Zusammenhang mit diesem Thema an die Öffentlichkeit geht, so wie jetzt beispielsweise dieses Bild, das ich hochgeladen habe, das ist auf Instagram, das ist öffentlich, zack, wird abgesägt. Funktioniert nicht. Aber sobald nicht drüber gesprochen wird, ist alles in Ordnung. Und das wurde mir suggeriert."

Frömmichen arbeitet nun wieder in seinem alten Beruf als Bestatter. Er will in der katholischen Kirche bleiben – "jetzt erst recht".

Verwendete Quellen
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