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Ethikratsmitglied: Keine Benachteiligung Ungeimpfter


München
Ethikratsmitglied: Keine Benachteiligung Ungeimpfter

Von dpa
27.11.2021Lesedauer: 1 Min.
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Der Sozialethiker Andreas Lob-Hüdepohl hat sich gegen eine Benachteiligung ungeimpfter Patienten bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankungen ausgesprochen. Entscheidend sei nur die Dringlichkeit einer Behandlung, weniger die Erfolgsaussicht, sagte das Mitglied des Deutschen Ethikrats im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2).

"Auch ein Mensch, der noch so frevelhaft gelebt hat, verwirkt nicht sein Grundrecht auf medizinische Versorgung", sagte Lob-Hüdepohl. "Daran müssen wir festhalten." Auf die Frage, ob es gerecht sei, dass Ungeimpfte den Geimpften gleichgestellt werden, antwortete der Theologe und Sozialethiker: "Das ist gerecht. Ob ein Mensch im Vorlauf gut gelebt hat, schlecht gelebt hat, gefährlich gelebt hat, ungefährlich gelebt hat, ob er geraucht hat, getrunken, einen schwierigen Job gemacht hat, das ist unerheblich für medizinethische Behandlungsnotwendigkeiten." Ungeimpfte sollten gleichgestellt sein. "Auch wenn uns das emotional querkommt", sagte er.

Lob-Hüdepohl kritisierte außerdem die medizinischen Fachgesellschaften fürs Einführen der "Erfolgsaussicht" als neues Kriterium für eine klinische Behandlung. "Das widerspricht elementaren Grundsätzen der Medizinethik. Das würde ich aus meiner Perspektive ablehnen", sagte er. Das habe auch der Ethikrat mit Blick auf die Rechtslage abgelehnt.

Wenn es in der höchsten Dringlichkeitsstufe zu einer Konkurrenzsituation komme, beispielsweise beim Massenanfall von Verunfallten, dann werde der behandelt, der zuerst eingeliefert werde, so Lob-Hüdepohl. Dieser Grundsatz werde ausgehebelt, wenn es um die Erfolgsaussichten gehen soll, betonte Lob-Hüdepohl. "Da werden viele Menschen aufgrund ihrer Vorerkrankungen, aufgrund ihrer Behinderung, aufgrund ihres Alters benachteiligt, und das sehe ich ausgesprochen kritisch."

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