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Bekenntnis zu Europa: Macron bekommt Friedenspreis


Münster
Bekenntnis zu Europa: Macron bekommt Friedenspreis

Von dpa
Aktualisiert am 28.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Staatsbesuch Frankreichs Präsident Macron - MünsterVergrößern des BildesEmmanuel Macron (l), Präsident von Frankreich, hält im Festsaal im historischen Rathaus Münster, den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Händen. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-bilder)
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Krieg im Nahen Osten und in der Ukraine: In schwierigen Zeiten bekommt Frankreichs Präsident Macron den Preis des Westfälischen Friedens. Steinmeier lobt ihn dabei als "leidenschaftlichen Europäer"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Abschluss seines dreitägigen Staatsbesuchs am Dienstag im Historischen Rathaus von Münster den Preis des Westfälischen Friedens bekommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die Auszeichnung. Er lobte den französischen Regierungschef als "leidenschaftlichen Europäer" und dankte ihm für seine Zuneigung zum Nachbarland Deutschland.

"Dass Frankreich und Deutschland sich heute so nah sind, liegt nicht zuletzt - davon bin ich überzeugt - an Menschen wie Dir. Du bist immer bereit, auf Deutschland zuzugehen, eröffnest die Diskussion, versuchst uns auch hier und da aus der Reserve zu locken", sagte Steinmeier an die Adresse von Macron.

Der Bundespräsident wies insbesondere auf Macrons Plädoyer für eine gemeinsame europäische Sicherheitspolitik, eine gemeinsame europäische Verteidigung und auch ein gemeinsames Handeln bei der inneren Sicherheit hin. Er habe die europäische Souveränität schon lange vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 beschworen.

Der Preis wird von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) für Verdienste um die europäische Integration vergeben. Er ist mit 100.000 Euro dotiert. Die Hälfte des Preisgeldes geht an das ebenfalls ausgezeichnete Deutsch-Polnische Jugendwerk.

Macron warb für mehr Optimismus und Tatendrang in Europa. "Ich glaube, wir müssen optimistischer sein", sagte Macron in seiner Dankesrede. "Als Europäer optimistisch sein heißt, sicher zu sein, dass Europa die richtige Antwort ist." Dies beziehe auf die großen aktuellen Herausforderungen wie den Krieg in der Ukraine, die Klimakrise sowie die Bedrohung der Demokratie. "Wir müssen eine neue Etappe von Europa starten." Nötig dazu seien aber mehr Optimismus und Willen. Sein Preisgeld werde dem deutsch-französischen Jugendwerk zugute kommen, sagte Macron.

Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe lobte Macrons Bemühungen um Frieden beim russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Der französische Präsident habe alles dafür getan, um trotz schwerer Verwerfungen den Dialog mit der russischen Führung aufrechtzuerhalten. "Emmanuel Macron ist ein Kämpfer für Freiheit, Frieden und Europa", lobte die Jury.

Zum Abschluss des Festaktes zeigten sich Macron und Steinmeier mit ihren Ehefrauen auf dem Balkon des Stadtweinhauses auf dem Prinzipalmarkt den nach Schätzungen mehr als 1000 Schaulustigen. Dabei gab es lauten Applaus aber auch einige Pfiffe. Steinmeier und Macron umarmten sich und winkten in die Menge. Einige Demonstranten skandierten Parolen und schwenkten Anti-Atomkraft- und Palästina-Fahnen. Alles blieb friedlich, wie eine Polizeisprecherin bestätigte.

Für die Bevölkerung gab es in Münster zahlreichen Informationsständen sowie eine Live-Übertragung der Preisverleihung auf einer großen Leinwand in der Innenstadt. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte Macron und den Bundespräsidenten zuvor am Flughafen Münster-Osnabrück in Empfang genommen. Er überreichte Macron einen Korb mit westfälischen Spezialitäten von Schwarzbrot über Mettwurst bis Korn und Bier.

Münster war nach Berlin und Dresden die Abschluss-Etappe auf Macrons Staatsbesuch. Es war der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland seit 24 Jahren. Anschließend traf sich Macron mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu politischen Gesprächen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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