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Nürnberg: Hunderte Monatstickets verkauft – trotz 9-Euro-Ticket


Wieso?
Hunderte reguläre Monatstickets verkauft – trotz 9-Euro-Ticket

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 12.07.2022Lesedauer: 2 Min.
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U-Bahn in Nürnberg (Symbolbild): Die VAG hat im Juni hunderte reguläre Monatstickets verkauft – obwohl es das 9-Euro-Ticket gibt.Vergrößern des Bildes
U-Bahn in Nürnberg (Symbolbild): Die VAG hat im Juni Hunderte reguläre Monatstickets verkauft – obwohl es das 9-Euro-Ticket gibt. (Quelle: Joel Bougnot/JYB Media)

Hunderte reguläre Monatstickets wurden in Nürnberg im Juni verkauft – trotz des meist deutlich günstigeren 9-Euro-Tickets. Wieso?

Das 9-Euro-Ticket hat deutschlandweit für einen Hype gesorgt. Doch das Angebot, mit dem Inhaber supergünstig die Öffentlichen nutzen können, scheint nicht überall angekommen zu sein. Die VAG in Nürnberg hat trotzdem Hunderte reguläre Monatstickets verkauft. Wieso?

Wieso 9 Euro zahlen, wenn man für das Monatsticket auch zwischen 29 und 337 Euro ausgeben kann? Offensichtlich bietet es manchen Käufern durchaus Vorteile. Aber auch Fehlkäufe sind nicht auszuschließen.

Denn: Die VAG habe im Juni 396 reguläre Monatstickets verkauft, erklärt die Verkehrs-Aktiengesellschaft auf Nachfrage von t-online. Dies umfasst "MobiCards" (305 Stück), das "Solo 31"-Monatsticket (68) und Monatskarten für Schüler und Azubis (23). Und das der Einführung des 9-Euro-Tickets zum Trotz, mit dem es sich deutschlandweit drei Monate lang für jeweils 9 Euro im öffentlichen Nahverkehr fahren lässt.

Bei der "Mobicard" liegt die Preisspanne zwischen 29 und 337 Euro – je nach Tarifgebiet im Großraum Nürnberg. Der Vorteil: Die Monatsfahrkarte ist (zu bestimmten Zeiten) übertragbar. Außerdem gilt sie für bis zu sechs Personen (maximal zwei Erwachsene). Auch die Mitnahme von Fahrrädern und Hund ist unter bestimmten Voraussetzungen inbegriffen.

Das "Solo 31"-Monatsticket kostet je nach Preisstufe zwischen rund 32 und 303 Euro. Die Fahrkarte ist nicht übertragbar und ermöglicht keine Mitnahme von Kind, Hund oder Fahrrad. Dennoch wurde sie im Juni laut VAG 68 Mal verkauft.

Elisabeth Seitzinger schätzt, dass es sich bei den Käufen um bewusste Entscheidungen handele. Die Sprecherin der VAG könne sich bei all dem medialen Rummel nicht vorstellen, dass jemand das 9-Euro-Ticket verpasst habe, erklärt sie im Gespräch mit t-online. "Es gibt durchaus Konstellationen, in denen sich die MobiCard mehr lohnt." Auch wegen der vielfältigen Mitnahmemöglichkeiten.

Wieso wurde der Verkauf der teureren Monatstickets nicht eingestellt?

Wieso wurde der Verkauf der teureren Tickets der Fairness halber nicht eingestellt? Aus technischen Gründen, erklärt Melinda Burmeister-Neuls, Sprecherin des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN), auf Nachfrage von t-online. Aufgrund des "sehr kurzen zeitlichen Vorlaufs und des begrenzten Aktionszeitrahmens" sei eine Anpassung in den Verkaufssystemen nicht möglich gewesen.

Die Sprecherin versichert, dass das Verkaufspersonal angehalten sei, Kunden auf das günstigere 9-Euro-Ticket hinzuweisen, wenn sie analog ein teureres Monatsticket kaufen wollen. Zudem informiere der VGN auf verschiedenen Kanälen die Endkunden direkt über das 9-Euro-Ticket.

Der VGN verweist bei den Verkaufszahlen der Monatstickets außerdem darauf, dass noch nicht alle Vertriebskanäle ausgewertet seien. Es seien noch nicht sämtliche Verkaufswege wie Automaten, Fahrpersonal und Schalter berücksichtigt. Die VAG ist nur eines von zahlreichen Mitgliedern des VGN, dessen Gebiet fast deckungsgleich mit der Metropolregion Nürnberg ist. Die Zahl der verkauften, regulären Monatstickets im Großraum Nürnberg dürfte also noch deutlich höher liegen.

Im Gegensatz dazu stehen: knapp 500.000 verkaufte 9-Euro-Tickets beim VGN. Allein im Juni waren es 260.000 (Stand 4. Juli, noch nicht vollständig erfasst).

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei VGN
  • Telefonat mit Elisabeth Seitzinger
  • Telefonat mit Melinda Burmeister-Neuls
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