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21 Millionen kaufen 9-Euro-Ticket – und entlasten Verkehr


21 Millionen Deutsche kaufen 9-Euro-Ticket

Von dpa
Aktualisiert am 30.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Autobahn 1: Welchen Einfluss hat das 9-Euro-Ticket auf das Stauniveau?Vergrößern des BildesAutobahn 1: Welchen Einfluss hat das 9-Euro-Ticket auf das Stauniveau? (Quelle: Manngold/imago-images-bilder)
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Das 9-Euro-Ticket soll die Straßen entlasten – aber tut es das auch wirklich? Eine Auswertung von Verkehrsdaten gibt Aufschluss.

Millionen Menschen haben im ersten Gültigkeitsmonat das 9-Euro-Ticket gekauft – und damit wohl auch den Berufsverkehr auf den Straßen entlastet.

Dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge wurden bundesweit rund 21 Millionen der Sonderfahrkarten verkauft. "Zusammen mit den etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten worden", teilte VDV-Präsident Ingo Wortmann mit. Die Zahlen beziehen sich auf den Juni.

Pendler kommen schneller ans Ziel

Auf den Straßen war im ersten Monat mit 9-Euro-Ticket derweil messbar weniger los: Eine aktuelle Analyse des Verkehrsdatenspezialisten TomTom für die Deutsche Presse-Agentur zeigt für 23 von 26 untersuchten Städten einen Rückgang des Stauniveaus im Vergleich zur Zeit vor Einführung.

Die Daten "lassen vermuten, dass dieser Rückgang in Zusammenhang mit der Einführung des 9-Euro-Tickets steht", sagte TomTom-Verkehrsexperte Ralf-Peter Schäfer. "Pendler haben bei der Fahrt mit dem Auto in die Arbeit und nach Hause in fast allen untersuchten Städten im Juni weniger Zeit verloren als noch im Mai."

Konkret hatten die Experten die Stauniveaus im Berufsverkehr an Werktagen in den Kalenderwochen 20 und 25 in 26 deutschen Städten verglichen. Die Zeiträume wurden so gewählt, um Auswirkungen von Ferien und Feiertagen zu umgehen.

Am stärksten ist der Effekt in Hamburg

Das Ergebnis ist deutlich: "In den ersten Tagen nach Einführung des 9-Euro-Tickets haben die Daten von TomTom noch kaum Auswirkungen der Maßnahme auf den Autoverkehr gezeigt. Mittlerweile lässt sich jedoch in fast allen untersuchten Städten in Deutschland ein positiver Effekt auf den Verkehrsfluss feststellen", sagt Schäfer.

"Der Rückgang des Zeitverlusts fällt dabei von Stadt zu Stadt unterschiedlich stark aus", erklärte der Experte. Besonders stark fiel die Verbesserung beim Stauniveau in Hamburg und Wiesbaden aus. Dort sank das Stauniveau um 14 beziehungsweise 13 Punkte. Das bedeutet, dass Autofahrer auf einer Strecke, die ohne Verkehr 30 Minuten dauern würde, im Hamburg im Schnitt 4,2 Minuten weniger verloren, in Wiesbaden 3,9 Minuten. Leichte Verschlechterungen beobachtete TomTom lediglich in Kiel und Nürnberg. In Karlsruhe blieb das Stauniveau unverändert.

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Deutsche Bahn sieht Fahrgastzuwachs

Gemeinsam mit dem Tankrabatt hat das 9-Euro-Ticket zudem die Inflation etwas gedämpft. Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat im Juni um 7,6 Prozent, nach 7,9 Prozent im Mai. Experten sehen darin allerdings keine Trendwende.

Unklar ist, wie das Ticket tatsächlich genutzt wird. Die Deutsche Bahn, über deren Kanäle ein Großteil der Sonderfahrkarten verkauft wird, spricht von einem Fahrgastzuwachs von 10 bis 15 Prozent im eigenen Regionalverkehr im Juni im Vergleich zum Niveau vor der Corona-Krise. Allerdings vergleicht das Unternehmen dabei unterschiedliche Zeiträume, nämlich den Juni dieses Jahres mit der Nachfrage von Ende 2019. Die Aussagekraft des Vergleichs ist somit begrenzt.

Fakt ist: Insbesondere auf den touristischen Strecken waren Busse und Bahnen voll. Weil gleichzeitig auf Rekordniveau gebaut wird, kam es vielerorts zu Ausfällen und Verspätungen. Häufiger mussten Fahrgäste mit Fahrrädern draußen bleiben. 250 zusätzliche Fahrten bietet die Bahn-Tochter DB Regio täglich während des Ticket-Zeitraums an. Doch angesichts von rund 22.000 Regionalbahnfahrten jeden Tag ist das nicht allzu viel.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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