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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Gutes Ergebnis" N-Ergie macht weiter Gewinn – doch Erlöse sinken

Die Erlöse des örtlichen Energieversorgers sinken. Damit ist man im Plärrer-Hochhaus "völlig fein" und schickt zugleich einen Appell Richtung Berlin.
Die N-Ergie hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Plus von 180,2 Millionen Euro abgeschlossen. Damit ging das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EGT) im Vergleich zum Vorjahr (2023: 304,5 Mio. Euro) deutlich zurück, dennoch haben die Vorstände Maik Render und Magdalena Weigel beim Jahrespressegespräch am Mittwoch von einem "erfolgreichen Geschäftsjahr" gesprochen.
Grund für den Rückgang seien die gesunkenen Energiepreise. "Wir sind völlig fein damit", kommentierte Weigel das Ergebnis, das ähnlich wie im Jahr 2022 ausfiel. Insgesamt 111,4 Millionen Euro führt der Energieversorger in diesem Jahr an seine kommunalen Anteilseigner ab. Davon gehen 86,4 Millionen Euro an die Städtischen Werke Nürnberg und 25 Millionen an die Thüga, ein Zusammenschluss kommunaler Energieversorger. 63 Millionen des 2024 erwirtschafteten Ergebnisses verbleiben wiederum im Unternehmen. Es fehlen in der Rechnung noch 5,8 Millionen Euro, wo diese verbucht sind, konnte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage nicht beantworten.
In den kommenden Jahren will die N-Ergie nach eigenen Angaben massiv in die Energiewende investieren. Bis 2027 sollen die Investitionen in Sachanlagen verdreifacht werden. Eine zentrale Herausforderung sei etwa der Ausbau des Fernwärmenetzes in Nürnberg. Aktuell würden 25 Prozent des Wärmebedarfs in der Stadt über Fernwärme gedeckt. Ziel sei es, bis 2040 die Hälfte des Bedarfs zu decken.
"Spagat" wegen Energiewende
Weigel sprach bei dem Termin davon, dass die Energiewende ihrem Unternehmen einen "Spagat" abverlange. Zum einen müssten die Netze für die erneuerbaren Energien ausgebaut werden, zum anderen müsste die Versorgungssicherheit auch mit fossilen Energieträgern gewährleistet werden.
Ihr Vorstandskollege Render schickte während des Pressegesprächs auch einen Appell Richtung der neuen Bundesregierung. Die fossilen Energieträger Öl und Gas seien – unabhängig vom Kohlenstoffdioxidausstoß – endlich. Deutschland sei deshalb gut beraten, jetzt in den Netzausbau zu investieren. "Das wird a weng kosten", so Render im besten Fränkisch. Die Kosten dafür könnten nicht nur die Energieversorger stemmen.
Die N-Ergie versorgt Nürnberg, weite Teile Mittelfrankens und angrenzende Gebiete mit Strom und Erdgas. In Nürnberg liefert sie zudem Fernwärme und Trinkwasser. Nach eigenen Angaben betreibt das Unternehmen ein 29.000 Kilometer langes Stromnetz. Das entspricht einer Strecke von Nürnberg bis Australien und zurück.
- Reporter vor Ort