Bayernweiter Vergleich Gasumlage: N-Ergie erhöht die Preise deutlich

Erste Gasversorger wollen die staatliche Umlage ab 1. Oktober an ihre Kunden weitergeben und die Preise kräftig erhöhen. Nürnberg ist vorne mit dabei.
So hat der Nürnberger Grundversorger N-Ergie seinen Kunden bereits angekündigt, den Gaspreis ab 1. Oktober um 2,88 Cent pro Kilowattstunde zu erhöhen. "Je nach Erdgasprodukt und -verbrauch entspricht das einer Preissteigerung von durchschnittlich rund 28 Prozent für Privathaushalte", teilte das den Nürnberger Stadtwerken und dem Eon-Konzern gehörende Unternehmen mit. Es versorgt große Gebiete Nordbayerns mit Strom, Erdgas, Wasser, Fernwärme und Energie-Dienstleistungen. Für einen Dreipersonenhaushalt, der etwa beispielhaft im Tarif Erdgas Smart pro Jahr 18.000 Kilowattstunden verbrauche, belaufen sich die monatlichen Mehrkosten ab Oktober 2022 auf rund 43 Euro, wie es hieß.
Unabhängig von der Umlage seien an den Energiemärkten auch die Beschaffungspreise für Versorger stetig angestiegen. "Es ist daher nicht auszuschließen, dass auch diese Mehrkosten zu einem späteren Zeitpunkt weitergegeben werden müssen. Das kann eine nochmalige Anpassung der Erdgaspreise erforderlich machen", warnte N-Ergie seine Kunden schon einmal vor.
Auch Würzburg und Regensburg erhöhen die Preise
Mit der erst am Montag verkündeten sogenannten Gasbeschaffungsumlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde sollen erhöhte Beschaffungskosten von Großimporteuren ausgeglichen werden, um diese vor der Pleite zu bewahren. Eine Gasspeicherumlage wird noch dazukommen. Auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft rechnet noch und verweist auf den am Donnerstag verkündeten Plan der Regierung, nun die Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent zu senken.
Der Regensburger Grundversorger Rewag erhöht die Gaspreise ebenfalls zum 1. Oktober. Die Kunden würden am Freitag informiert, sagte ein Sprecher. Die Rewag versorgt den Angaben nach mehr als 200.000 Menschen mit Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser. Die Trinkwasserpreise in Regensburg werden schon zum 1. September erhöht.
München und Augsburg: Pläne der Regierung zu kurzfristig
Gasversorger müssen ihre Kunden mit sechs Wochen Vorlauf offiziell unterrichten, wenn sie die Gasumlage kassieren. Wenn sie den ersten möglichen Tag, den 1. Oktober, nutzen wollen, müssen sie dies ihren Kunden bis Freitag mitteilen.
Für andere kamen die Be- und Entlastungspläne der Bundesregierung aber zu kurzfristig – da haben die Kunden noch eine Verschnaufpause. So verzichten etwa die Stadtwerke München und die Stadtwerke Augsburg darauf, die Preise schon in sechs Wochen zu erhöhen.
- Nachrichtenagentur dpa