t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalNürnberg

Haushaltserhebung: Wie sicher fühlen sich die Nürnberger?


Haushaltserhebung gibt Aufschluss
Wie sicher fühlen sich die Nürnberger?

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

01.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Menschen auf der Wöhrder Wiese in Nürnberg: In Bayern gilt weiterhin Kontaktverbot.Vergrößern des Bildes
Wöhrder Wiese in Nürnberg (Symbolbild): Eine Erhebung gibt Aufschluss über das Sicherheitsgefühl in der Stadt – wie sicher sich Menschen etwa in Parks fühlen. (Quelle: Archivbild/imagebroker/Martin Siepmann/imago-images-bilder)

Per Umfrage hat die Stadt das Sicherheitsgefühl der Nürnberger untersucht. Insgesamt ist das Stimmungsbild positiv.

Nachdem es vor einer Woche zu Schüssen auf offener Straße mit einem Toten gekommen war, ist die Verunsicherung bei manchem Nürnberger groß. Wie sicher fühlen sich die Bewohner in der Stadt?

Darüber Aufschluss gibt die Wohnungs- und Haushaltserhebung "Leben in Nürnberg", deren Umfrageergebnisse die Stadtspitze Mitte Oktober präsentierte. Darin zeichnet sich ein insgesamt positiveres Stimmungsbild in der Bevölkerung ab, als die Stimmung im Internet unter den Polizei- und Medienberichten zuletzt vermuten ließ. Insgesamt fühlen sich die Nürnberger wieder sicherer. Positiver, im Vergleich zu den Erhebungen aus den Jahren 2013 und 2017, als das Sicherheitsempfinden in der Stadt deutlich abgesunken war. Fast jeder zweite (43 Prozent) ist demnach sehr zufrieden oder zufrieden mit der öffentlichen Sicherheit und dem Schutz vor Kriminalität.

"Untersuchungen zeigen, dass die allgemeine Besorgnis über die Kriminalität als gesellschaftliches Problem regelmäßig höher ausfällt als die Furcht, selbst Opfer einer Tat zu werden", heißt es in den Ergebnissen. Inwieweit die Vorkommnisse der vergangenen Woche Auswirkungen auf die Umfrage gehabt hätten, lässt sich nicht nachvollziehen, die Befragung fand vorher statt. Die Bürgerumfrage zur Ordnung und Sicherheit wird alle paar Jahre durchgeführt: zuletzt 2017, nun im Herbst 2021. 10.000 Menschen wurden befragt, 3.600 haben geantwortet. Sie gibt den Stadtverantwortlichen ein wichtiges Bild von der Stimmung in der Bevölkerung – zusätzlich zur objektiven Sicherheitslage in der Stadt.

2017 war das subjektive Sicherheitsgefühl in Nürnberg getrübt

Das subjektive Sicherheitsgefühl hat vor allem im eigenen Wohnviertel zugenommen – variierend je nach Stadtviertel. Und auch in den eigenen vier Wänden. Das freut die Verantwortlichen besonders. Bei der letzten Befragung nämlich sah das noch anders aus. 2017 war das Sicherheitsgefühl getrübt.

Polizeidirektor Herbert Donner weiß, woran das lag: 2017 sei die Hochzeit der Wohnungseinbrüche gewesen. Das hatte Auswirkungen auf das allgemeine Sicherheitsempfinden. Mit mehr Präsenz hat die Polizei dem offensichtlich erfolgreich entgegengesteuert. "Wir nehmen uns zu Herzen, was die Bürger sorgt." Seit 25 Jahren gibt es deshalb den "Sicherheitspakt Nürnberg", für den Polizei, Justiz und Stadt im Kampf gegen die Kriminalität behördenübergreifend zusammenarbeiten.

In diesen Vierteln fürchten die Bewohner, nachts das Haus zu verlassen

In ihren eigenen vier Wänden fühlen sich 90 Prozent der Befragten auch nachts sicher. Dagegen fürchtet etwa ein Drittel der Befragten, nachts alleine das Haus zu verlassen. Zwei Drittel fühlen sich in ihrer Wohngegend sehr oder ziemlich sicher. Weniger trifft das in den Abendstunden auf die Innenstadt zu. Im Vergleich zu 2017 hat das subjektive Sicherheitsgefühl hier dennoch etwas zugenommen – von 45 auf 50 Prozent. Ähnliches gilt für Grünanlagen und Parks: Nur jede Dritte fühlt sich im Dunkeln an Wöhrder Wiese und Co. wohl – das sind aber immerhin mehr als zur Erhebung davor.

Die meisten Sorgen haben Bewohner folgender Viertel: 38 Prozent der Befragten fühlen sich nachts in der Südstadt sehr oder eher unsicher, genauso in Eberhardshof/Muggenhof. Noch mehr sogar (39 Prozent) in Schweinau und St. Leonhard. Im Gegensatz dazu stehen die Bewohner der östlichen Außenstadt, von denen lediglich 15 Prozent nachts in ihrem Viertel Angst haben.

Sauberkeit in Nürnberg lässt zu wünschen übrig

"Die Menschen haben zu Recht ein hohes Sicherheitsbedürfnis", erklärte Oberbürgermeister Marcus König während der Pressekonferenz. Es sei die Aufgabe des Staats und der Stadt, dem gerecht zu werden. Die Menschen sollen sich wohlfühlen in ihrer Stadt. Auch wenn sich dieses subjektive Gefühl der Menschen nicht immer mit der tatsächlichen Kriminalstatistik deckt. "Wir sind eine der sichersten Städte Deutschlands."

Wer sich hier wie sicher fühlt, das kommt freilich aufs Geschlecht und das Alter an. Tagsüber sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede dagegen gering. Logisch: Wenn eine junge Frau um 23 Uhr die U-Bahn betritt, hat sie ein mulmigeres Gefühl als der Mann in den Fünfzigern. Laut Donner zeigt ein Blick in die Kriminalitätsstatistik, dass es abends in der U-Bahn nicht gefährlicher ist als andernorts tagsüber. Hier sei die Diskrepanz von subjektiver und objektiver Wahrnehmung besonders deutlich. Um dem entgegenzusteuern, wollen sie über diesen Umstand künftig noch mehr aufklären.

Wichtig ist den Nürnbergern auch die Sauberkeit in ihrer Stadt. Die lässt nach ihrem Empfinden zu wünschen übrig. "Die Beurteilung von Müll und Schmutz als Problem der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Nürnberg hat seit 2013 stark zugenommen und sich ab 2017 weiter deutlich verschärft", heißt es. Vor allem in Parks und Grünanlagen. Jeder Zweite ist mit der Sauberkeit eher oder sehr unzufrieden.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • nuernberg.de: Berichte (31.10.22)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website