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Nürnberg: Widerstand gegen Daniele Ganser-Vortrag in der Meistersingerhalle


Umstrittener Historiker in Nürnberg
Widerstand gegen Vortrag von Daniele Ganser

Von t-online, jse

05.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Daniele Ganser: Er will in der Meistersingerhalle über den Krieg in der Ukraine reden.Vergrößern des BildesDaniele Ganser: Er will in der Meistersingerhalle über den Krieg in der Ukraine reden. (Quelle: Andreas Weihs/imago-images-bilder)
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Gegen seine Vorträge gibt es Widerstand in ganz Deutschland – nun auch in Nürnberg: Im Mai will Daniele Ganser in der Meistersingerhalle sprechen.

Der umstrittene Historiker Daniele Ganser will am 10. Mai im Rahmen seiner Vortragstour in der Meistersingerhalle Nürnberg sprechen. Thema: "Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?" Wer sich mit Ganser auseinandersetzt, merkt schnell: Er sieht einen großen Teil der Schuld bei den USA. In seinem Ankündigungstext für die Veranstaltung in Nürnberg kommen die Vereinigten Staaten sechsmal vor – Russland dagegen nur in diesem einen Satz: "Zusammen mit Russland, China, Frankreich und Großbritannien haben die USA einen ständigen Sitz im UNO Sicherheitsrat."

In vielen Städten formiert sich Widerstand gegen den tourenden Schweizer – die Westfalenhallen in Dortmund haben jüngst gar den Vertrag mit Gansers Veranstalter gekündigt. Das wünscht sich auch Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU), wie er den "Nürnberger Nachrichten" sagt: "Auch in einem demokratischen Staat, in dem die Meinungsfreiheit ein hohes Gut darstellt, müssen die demokratischen Räume verteidigt werden. Verschwörungsideologen verfolgten nur das eine Ziel, die Gesellschaft zu spalten, um schlussendlich die Demokratie zu zerstören."

"Kein harmloser Verschwörungsunterhalter"

Zustimmung bekommt Spaenle von Julia Obertreis, Osteuropaexpertin der Uni Erlangen. Die nennt Ganser in den "Nürnberger Nachrichten" ein "Ein-Mann-Unternehmen", das "grundlegende Fakten wie die Aggression Russlands gegen die Ukraine und das Leid und Sterben der ukrainischen (Zivil)Bevölkerung" ignoriere. Jo-Achim Hamburger von der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg wirft Ganser vor, er relativiere die Verbrechen der Nazis und den Holocaust – "und deswegen ist dieser Mensch auch kein harmloser Verschwörungsunterhalter". Mehr zur Kritik an Ganser und der Absage in Dortmund lesen Sie hier.

Ob es auch in Nürnberg zur Absage kommt, ist unklar. Anders als in Dortmund, sieht sich die Stadt als Betreiberin der Meistersingerhalle außerstande, Ganser abzusagen – man erkenne hierfür keine rechtliche Möglichkeit, erklärte Stadt-Sprecher Andreas Franke den "Nürnberger Nachrichten". Es gebe bei Ganser keine Anhaltspunkte für drohende Straftaten, so Franke.

Verwendete Quellen
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