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Nürnberg: Wird der Karstadt Langwasser gerettet? So reagiert die Politik


Karstadt-Filiale in Nürnberg-Langwasser vor der Rettung?

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 23.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Eine Karstadt-Filiale in Nürnberg (Archivbild): Zwei der drei Geschäfte des Konzerns stehen jetzt vor der Schließung.Vergrößern des Bildes
Eine Karstadt-Filiale in Nürnberg (Archivbild): Ein weiterer Standort steht wohl vor der Rettung. (Quelle: Fotostand/imago images)

Der Schock sitzt noch tief, doch die Rettung naht: Nun bleibt vielleicht auch der Karstadt in Langwasser erhalten. Die Reaktionen auf die mögliche Übernahme.

Ob in Nürnberg-Langwasser gerade die Sektkorken knallen? Die Modekette Aachener will deutschlandweit vier Standorte von Galeria übernehmen. Eine davon liegt im Nürnberger Franken-Center, wie Geschäftsführer Friedrich Göbel am Mittwochnachmittag mitteilt.

Der Mietvertrag für die Immobilie sei bereits unterschrieben. Die Verträge würden aber erst rechtswirksam, sobald der bisherige Mieter gekündigt habe. Die Aachener Gruppe verkündete, alle bisherigen Galeria-Beschäftigten zu übernehmen, "wenn sie das wollen". Ansonsten gehe es um Galeria-Häuser in Coburg, Cottbus und an der Frankfurter Zeil.

Gewerkschaftssekretärin Jaana Hampel von Verdi in Mittelfranken gibt sich auf Nachfrage sehr zurückhaltend. "Wir kämpfen immer noch um diese Filiale und um die Arbeitsplätze", sagte sie im Gespräch mit t-online. Ihr liege dazu noch nichts Konkretes vor, sie habe dazu noch nichts Definitives gesehen. Sollte das demnächst der Fall sein, werde die Gewerkschaft proaktiv auf das Unternehmen zugehen und über Tarifbindung, Löhne und Mitbestimmung sprechen wollen. Immerhin gehe es um das Schicksal von rund 80 Beschäftigten.

Außerdem stellt Hampel in Frage, ob ein Modehaus das Richtige für den Standort wäre. Die Karstadt-Schließung bringe eine riesige Lücke in der öffentlichen Nahversorgung in dem Stadtteil mit, die eine Modekette nur bedingt ausfüllen könne.

Eine Modekette als würdiger Nachfolger für Galeria?

Ähnlich sieht es auch Nasser Ahmed, der Vorsitzende der SPD Nürnberg und Stadtratsmitglied. Er wurde von der Nachricht überrascht und will ebenfalls noch nicht ganz daran glauben, dass alles in trockenen Tüchern stecke. Der Politiker habe zwar von ersten Gesprächen gewusst – aber von nichts Konkretem. Und auch Ahmed meint: Die Aachener wären nicht die "1A-Lösung". Denn: "Ein Warenhaus ist etwas anderes als ein Modehaus." Die SPD habe den Glauben an das Warenhaus mit Vollsortiment nicht verloren.

Auch Michael Fraas zeigt sich auf Nachfrage skeptisch: Er versteht die Mitteilung der Aachener so, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei, erklärt der Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg. "Ich kämpfe daher weiter für den Erhalt von Arbeitsplätzen, für faire, tarifgebundene Löhne und lebendige Standorte."

Am Montag fahre Fraas, der in Langwasser aufgewachsen ist, nach Essen zur Gläubigerversammlung im Rahmen des Insolvenzverfahrens von GALERIA Karstadt Kaufhof. "Gemeinsam mit anderen kommunalen Vertretern werde ich dort für die von Schließungen betroffenen Kommunen meine Stimme erheben."

Verdi plant am Donnerstag eine Kundgebung in Langwasser

Verdi plant für Donnerstag eine Kundgebung vor dem Galeria-Standort in Nürnberg-Langwasser und eine weitere am Freitag in der Nürnberger Innenstadt. Dabei soll zum Erhalt der Filialen aufgerufen werden. In der Innenstadt soll allein der Karstadt an der Lorenzkirche erhalten bleiben, der Kaufhof an der Königstraße dagegen schließen.

Auch für weitere Standorte gebe es "weit fortgeschrittene Verhandlungen". Aachener gehe davon aus, dass bis zum Februar 2024 zwischen zehn und 25 bisherige Galeria-Standorte angemietet werden und fortgeführt werden können. Auf den Flächen sollen den Angaben zufolge sogenannte Aachener Department Stores entstehen.

Auch für den Kaufhof in Erlangen gab es vor Tagen Rettung: Nach Zugeständnissen der Vermieter nahm der Warenhauskonzern mehrere Filialen von der Schließungsliste. Damit scheinen die Arbeitsplätze der Beschäftigten im Zentrum Hugenottenstadt ebenfalls gesichert.

Verwendete Quellen
  • Anfrage beim Wirtschaftsreferat
  • Telefonat mit Gewerkschaft
  • Telefonat mit Nasser Ahmed
  • Pressemitteilung der Aachener Gruppe
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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