Dürre in Kulmbach: Wiesenbrand greift auf Gebäudekomplex über – Explosionen

Großeinsatz in der Nacht: Zunächst brannte eine Wiese, dann griffen die Flammen über. Erst brannte eine Scheune, dann noch eine, dann ein Wohnhaus.

200 Feuerwehrleute aus Oberfranken haben in der Nacht zu Donnerstag einen Großbrand im Landkreis Kulmbach bekämpft. In Altenreuth bei Presseck hatte jemand gegen 21.30 Uhr eine brennende Wiese gemeldet.

Das Feuer loderte wild – und griff schnell über. Als die erste Feuerwehr vor Ort war, habe bereits eine Scheune lichterloh gebrannt, berichtete ein Feuerwehrsprecher einem anwesenden Reporter. Die Flammen sprangen auf eine zweite über und von dort auf ein Wohnhaus.

Sofort seien die Menschen aus Nachbarhäusern im Ort gerettet worden. Die Lage war laut Feuerwehr dramatisch: Wind blies zwischen die Gebäude, drehte sich dort und fachte die Flammen an. Gasflaschen in den Scheunen explodierten, sodass die Feuerwehrleute nur mit größter Vorsicht vorgehen konnten.

Landrat: "Es hätte ganz schlimm enden können"

Landwirte aus der Nachbarschaft kamen zur Hilfe, fuhren Löschwasser zum Brandort, als das der Feuerwehr zur Neige ging. Dann meldeten die Retter endlich: Brand unter Kontrolle. Zu dem Zeitpunkt schoss noch aus 16 Rohren Wasser, damit das Feuer nicht wieder neu auflodern konnte.

Ob zum Zeitpunkt des Brandes Tiere in den Scheunen waren, sei derzeit noch unklar, sagte der Feuerwehrsprecher. Laut Landrat Klaus Peter Söllner ist der Hofeigentümer offenbar unverletzt geblieben. Feuerwehren aus insgesamt drei Landkreisen seien im Einsatz gewesen. "Wir können froh sein", sagte Söllner. "Es hätte ganz schlimm enden können."

Vor zehn Tagen brannte schon ein Wohnhaus – lange Trockenheit

Es sei zu befürchten, dass dies nicht der letzte Brand in diesem Sommer in der Region gewesen sei, sagte der Landrat: "Wir haben eine lange Trockenheit jetzt schon wieder."

Zuletzt war am Sonntag vor zehn Tagen beim Brand eines Wochenendhauses nahe Kulmbach ein Sachschaden im niedrigen sechsstelligen Bereich entstanden. Verletzte gab es damals nicht: Das Haus war nach Polizeiangaben zum Brandzeitpunkt nicht bewohnt, es wird von den Besitzern nur gelegentlich besucht.