Waltraud und Mariechen feiern Geburtstag: 25 Jahre Comödie Fürth

Das größte Privattheater Bayerns feiert Jubiläum. Wie aus einer verrückten Idee eine Erfolgsstory wurde, die noch lange nicht zu Ende ist.

Es ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Die Comödie Fürth, das größte Privattheater Bayerns, feiert in diesem Jahr sein 25–jähriges Bestehen. Was 1998 mit einem finanziellen Wagnis begann, hat sich zu einem kulturellen Leuchtturm entwickelt, der weit über die Grenzen der Stadt Fürth hinausstrahlt.

Die Comödie Fürth ist das Theater von "Waltraud und Mariechen", den beiden fränkischen Kultfiguren, die von Volker Heißmann und Martin Rassau gespielt werden. Die beiden sind nicht nur die Stars auf der Bühne, sondern auch die Geschäftsführer des Theaters, das sie zusammen mit ihren Freunden Marcel Gasge und Michael Urban gegründet haben.

Ein unwiderstehliches Angebot

Die vier hatten schon in den 1990er-Jahren in Nürnberg mit ihrer "Kleinen Komödie" Erfolg, doch sie wollten zurück in ihre Heimatstadt Fürth. Der damalige Fürther Oberbürgermeister Wilhelm Wenning (CSU) machte ihnen ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnten: Er bot ihnen das Berolzheimerianum an, ein historisches Gebäude in der Innenstadt, das dringend einer Sanierung bedurfte.

Für vier Millionen Euro bauten die vier das ehemalige Vortrags- und Bibliotheksgebäude zu einem modernen Theater mit 400 Plätzen um – eine Million davon kam von der Stadt. Am 23. September 1998 öffnete die Comödie Fürth erstmals ihre Pforten. Das erste Stück war "Der keusche Lebemann" von Franz Arnold und Ernst Bach.

Viele Eigenproduktionen

Seitdem hat sich die Comödie einen festen Platz im Herzen der Fürther und vieler Gäste aus nah und fern erobert. Mit seinen Eigenproduktionen, die oft fränkische Themen aufgreifen, begeistert das Theater sein Publikum immer wieder aufs Neue. Ob "Pension Schöller", "Ein Käfig voller Narren" oder "Die lustige Witwe" – die Comödie zeigt, dass sie sowohl klassische als auch moderne Komödien beherrscht.

Doch sie ist mehr als nur ein Theater. Die Comödie ist auch ein Veranstalter von Open-Air-Highlights wie dem "Fürth Festival", dem "Gnadenlos Grand Prix" oder dem zweijährlichen "Sommernachtsball". Außerdem organisiert sie Reisen für ihre Fans, bei denen sie andere Theater oder Kabarett-Locations besuchen.

Und sie ist ein Magnet für Kabarett- und Comedy-Größen, die gerne in der Comödie auftreten. Ob Monika Gruber, Olaf Schubert oder Markus Krebs – sie alle folgten schon dem Ruf der Comödie. Sogar der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hielt hier bereits eine Lesung.

Sprungbrett für Newcomer

Die Comödie hat sich zudem als Sprungbrett für Nachwuchs-Komödianten erwiesen. Viele bekannte Gesichter haben hier ihre ersten Schritte auf der Bühne gemacht, wie zum Beispiel Sebastian Reich und Amanda, Bernd Händel oder Volker Heißmanns Neffe Florian Weber.

Die Corona-Pandemie hat auch die Comödie hart getroffen, doch sie hat sich nicht unterkriegen lassen. Mit kreativen Ideen wie dem "Comödie goes Stadion" im Ronhof oder dem "Volkacher Kabarett-Sommer" hat sie ihren Fans trotz aller Einschränkungen Lachen und Freude geschenkt.

Volker Heißmann und Martin Rassau haben noch viele Pläne und Projekte in der Schublade, die sie verwirklichen wollen. Die Fans dürfen also gespannt sein.