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Nürnberg: Chaos in der U-Bahn? VAG erklärt: So verhalten Sie sich richtig


VAG appelliert
Dieses Verhalten kann zu Chaos in den U-Bahnen führen

Von Daniel Salg

01.11.2023Lesedauer: 4 Min.
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Eine U-Bahn in Nürnberg: Kürzlich ist es dort zu dichtem Gedränge gekommen – nun appelliert die VAG an die Fahrgäste.Vergrößern des Bildes
Eine U-Bahn in Nürnberg: Kürzlich ist es dort zu dichtem Gedränge gekommen – nun appelliert die VAG an die Fahrgäste. (Quelle: t-online)

Dichtes Gedränge in der U-Bahn und Fahrgäste, die sich durch schließende Türen drücken. Nun erklärt die VAG, wieso es kürzlich zu Chaos in der U-Bahn gekommen ist.

Die Fahrgäste der Nürnberger U-Bahn sind eigentlich verwöhnt: Teils müssen sie nicht einmal zwei Minuten auf den nächsten Zug pro Richtung warten. Besonders auf der Stammstrecke zwischen Rathenauplatz und Rothenburger Straße verkehren die fahrerlosen Linien U2 und U3 im dichten Takt. Mitte Oktober ist es aber genau dort zu chaotischen Szenen gekommen, die ein t-online Reporter zufällig beobachtet hat.

Die fahrerlosen U-Bahnen fuhren wegen einer Störung nicht regelmäßig und deshalb waren sowohl die Züge als auch die Bahnsteige proppenvoll. Die Folge: An einzelnen Haltestellen wie am Opernhaus standen so viele Menschen, dass es diesen gar nicht gelang, in die einfahrenden U-Bahnen einzusteigen, bevor sich die automatisch gesteuerten Türen der U-Bahnen wieder schlossen.

Am Rathenauplatz konnten die Fahrgäste teils nicht einmal aussteigen, bevor die U-Bahn schon wieder abfuhr. Einige versuchten es dennoch und quetschten sich durch schließende Türen. Die Folgen: Trubel und Hektik.

Das überrascht deshalb, weil es auf den beiden fahrerlosen Linien U2 und U3 sonst wegen des dichten Takts selbst zu Stoßzeiten kaum zu Gedränge kommt. Kommt also das System der fahrerlosen U-Bahn an seine Grenzen, wenn plötzlich besonders viel in den Bahnen los ist? Nun hat sich auch die Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) dazu geäußert und an die Vernunft der Fahrgäste appelliert.

Darum schlossen die Türen, bevor die Fahrgäste ein- und aussteigen konnten

Generell seien die Aufenthaltszeiten der U-Bahnen in den Bahnhöfen im Fahrplan vorgegeben. Dabei werde sowohl berücksichtigt, um welchen Tag und welche Uhrzeit es sich handle, als auch, ob besondere Ereignisse (wie Messen oder Events wie Blaue Nacht oder Silvester stattfinden). Zudem halten die automatischen U-Bahnen an stark frequentierten Innenstadtbahnhöfen – wie Plärrer oder Hauptbahnhof – generell länger als an weniger stark frequentierten Bahnhöfen.

Nach Ablauf der Aufenthaltszeit schließen sich also im Normalfall die Türen der U-Bahnen. Dies werde den Fahrgästen über das bekannte Piepsen und das Blinken an den Türen im Vorfeld angezeigt. Zusätzlich haben die Disponenten in der Leitstelle den Betrieb ständig im Blick und würden über Störungen beim Schließen der Türen informiert.


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"Allen, die sich nicht daran halten, sei gesagt, sie halten alle anderen auf."


VAG


Die VAG weist darauf hin, dass Fahrgäste das Schließen der Türen – auch wenn nicht alle in den Zug einsteigen konnten – immer respektieren sollten. Ansonsten könnte es zu noch viel größeren Abweichungen kommen. Dies liege unter anderem daran, dass alle U-Bahnen einer Linie voneinander abhängig sind. "Kommt ein Zug aus einem Bahnhof nicht weg, kann auch am vorherigen Bahnhof der Zug nicht los und so weiter", erklärt die VAG t-online.

In Nürnberg muss man nicht lange auf die nächste U-Bahn warten

Heißt im Klartext: Wenn die U-Bahnen überfüllt sind und man nicht in die U-Bahn einsteigen kann, in die man eigentlich will, sollte man das auch gar nicht versuchen. Vor allem sollten Fahrgäste sich nicht durch die schließenden Türen quetschen.

In diesem Zusammenhang appellieren die Verkehrsbetriebe an die Vernunft der Fahrgäste: "Allen, die sich nicht daran halten, sei gesagt, sie halten alle anderen auf, was nicht okay ist, zumal, wenn die Tür im schlechtesten Fall in Störung geht und erst Mitarbeiter kommen müssen, um die Türen wieder freizugeben."

In einer Stadt wie Nürnberg sei es zudem nicht schlimm, eine U-Bahn zu verpassen. Man müsse selten länger als fünf Minuten auf die nächste warten, meist sogar kürzer, so die VAG. Der dringende Rat an die Fahrgäste sei, bei Stau und vollen Zügen gar nicht erst in überfüllte Züge einzusteigen und sich besonnen zu verhalten. Ansonsten könne es nur zu noch mehr Problemen und Verzögerungen kommen.

Das war die Ursache für die chaotischen Szenen

Bleibt die Frage, warum die U-Bahnen an jenem Montagnachmittag überhaupt überfüllt waren? Ursache für die Probleme auf den Linien U2 und U3 sei am 16. Oktober ebenfalls eine Türstörung am Bahnhof Wöhrder Wiese gewesen, wie VAG-Pressesprecherin Elisabeth Seitzinger t-online mitteilte. Wahrscheinlich sei die ebenfalls dadurch verursacht worden, dass ein Fahrgast den Schließvorgang der Tür unterbrochen habe.

Warum genau? Das wisse die VAG nicht. Allerdings gehen die Türen der U-Bahnen immer dann in Störung, wenn die Türen insgesamt dreimal ohne Erfolg versucht haben zu schließen oder wenn ein Fahrgast mit Kraft Türen beim Schließen stoppe. Geschehe dies, müsse ein Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe zur U-Bahn kommen, um die Türstörung zu beheben.


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"Bitte respektieren Sie das Türschließsignal. Der nächste Zug ist in wenigen Minuten da."


VAG


Das habe in diesem Fall zwar keine 20 Minuten gedauert. Allerdings können sich die 20 Minuten im Feierabendverkehr erheblich auswirken – "gerade was die Besetzung der Fahrzeuge angeht", erklärt die VAG. So kam es dann auch damals Mitte Oktober. Die Türstörung in einer U-Bahn verursachte Verzögerungen bei allen Zügen der Linie U2 und U3, diese wurden dementsprechend richtig voll.

Immerhin bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Fahrgäste, die sich durch die schließenden Türen drückten. Denn wenn eine Tür nicht richtig schließe, fahre die U-Bahn nicht ab. Die Türen seien laut VAG so sensibel, dass sie sogar eine Hundeleine erkennen.

Der dringende Appell der Verkehrsbetriebe an die Fahrgäste ist dennoch: "Bitte respektieren Sie das Türschließsignal. Der nächste Zug ist in wenigen Minuten da." Wer das nicht tut, kann den Verkehr in der ganzen Stadt zum Stocken bringen.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Pressestelle der VAG
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