1. FC Nürnberg verurteilt Proteste bei Spiel gegen 1. FC Kaiserslautern

Fans des 1. FC Nürnberg protestieren gegen Kaiserslautern erneut gegen einen Investoreneinstieg. Der Club verurteilt die Art und Weise der Proteste.

Der 1. FC Nürnberg hat die Vorfälle beim Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag aufs Schärfste verurteilt. Der Club habe zwar "Verständnis für Ausprägungen des legitimen Protests und freie Meinungsäußerungen", hieß es in einem Statement. Der Raum des Protests dürfe jedoch "niemals auf den Innenraum, als sensibelste Zone einer jeden Fußball-Großveranstaltung, ausgedehnt werden".

Beim 1:1-Remis gegen Kaiserslautern hatten die seit Wochen anhaltenden, deutschlandweiten Proteste der aktiven Fanszenen gegen den geplanten Investoreneinstieg der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine neue Stufe der Eskalation erreicht. In der zwölften Minute waren rund 200 Anhänger des FCN in den Innenraum des Max-Morlock-Stadions eingedrungen. Hinter dem Tor stehend protestierten sie mit Bannern und Plakaten gegen die Pläne der DFL.

Abbruch des Spiels stand im Raum

Über den Videowürfel im Stadion forderte der Club seine Fans dazu auf, den Innenraum zu räumen. Andernfalls könnte das Spiel jederzeit abgebrochen werden. Nach Informationen von "Sport1" war ein Abbruch allerdings nicht das Ziel der Nürnberger Fanszene. Deren Vorsänger soll die Situation vor Anpfiff erläutert haben, zudem habe es Infozettel zu der geplanten Aktion gegeben, berichtet das Portal.

Erst nach einer rund 17-minütigen Unterbrechung konnte die Begegnung schließlich fortgesetzt werden. Die Partie war bereits mit sieben Minuten Verspätung angepfiffen worden, da der Anhang aus der Pfalz vor Beginn Tennisbälle auf den Rasen geworfen hatte. Dazu machten die Fans aufseiten der Gastgeber mit einer großen Choreografie deutlich, was sie von einem Investoreneinstieg halten. Ihr Verein hatte bei der Abstimmung im Dezember gegen einen Einstieg von Geldgebern gestimmt.

FCN-Trainer Fiél mit Appell an Fans und Funktionäre

Bereits im vergangenen Heimspiel Anfang Februar gegen den VfL Osnabrück (2:2) waren FCN-Anhänger über die Nordkurve hinter dem Tor auf die Gegengerade eingedrungen. Die Proteste von vermummten Personen seien in beiden Fällen für den 1. FC Nürnberg "nicht zu akzeptierende Missachtungen des Hausrechts", schrieb der Verein in seinem Statement. Zudem kündigte der Club an, die bereits nach dem Spiel gegen Osnabrück ausgesprochenen Maßnahmen und Sanktionen zeitnah weiter zu verschärfen.

Nürnbergs Trainer Christian Fiél äußerte nach der Partie einen Appell an die Fans und Funktionäre. Er könne gar nicht sagen, wie sehr er sich wünsche, dass alle, die das betrifft, zusammenkommen und eine Lösung finden. "Setzt euch an einen Tisch, tauscht euch aus und findet eine Lösung. So macht es keinen Spaß." Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren.