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Nürnberg: Ein riesiges Schoko-Ei gegen den Leerstand – 200 Kilo schwer


200 Kilo schwer
Ein riesiges Schoko-Ei gegen den Leerstand


Aktualisiert am 24.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Konditormeister Martin Rößler (r.), sein Freund Christian Seidel (l.) und Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier: Das Schoko-Osterei hat Rößler selbst in seinem Café hergestellt.Vergrößern des Bildes
Konditormeister Martin Rößler (r.), sein Freund Christian Seidel (l.) und Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier: Das Schoko-Osterei hat Rößler selbst in seinem Café hergestellt. (Quelle: Joachim König)

Baustellen und Leerstand dominieren die Breite Gasse in Nürnberg. Nun wollen die Ladeninhaber selbst für mehr Leben sorgen – unter anderem mit einem XXL-Osterei.

In der Breiten Gasse in der Nürnberger Innenstadt stehen unzählige Läden leer. Die Geschäftsinhaber wollen nun selbst wieder für mehr Leben in der Innenstadt sorgen. Eine besondere Aktion soll die Besucher zurück in die Breite Gasse wie in die gesamte Fußgängerzone holen. Dreh- und Angelpunkt: ein rund zwei Meter großes Osterei aus Schokolade sowie ein Gewinnspiel.

Initiiert haben die Aktion Konditormeister Martin Rößler vom Café Beer und sein guter Freund Christian Seidel. Mehr als ein Dutzend Läden in der Innenstadt haben sich den beiden angeschlossen, auch die Stadt unterstützt ihre Aktion.

Zwei Meter groß, 200 Kilo schwer

Der Grundgedanke der beiden war zunächst, möglichst viele Besucher in die Geschäfte in der Fußgängerzone zu locken. Gleichzeitig wollten sie Spenden für Kinder in Region sammeln. Etwas Außergewöhnliches sollte dafür her, eben etwas, was für Aufmerksamkeit sorgt und Menschen anlockt. "Da ich Schokolade nicht nur gerne esse, sondern auch gerne damit arbeite, war klar, dass es was mit Schokolade wird", sagt Rößler im Gespräch mit t-online.

So war die Idee für das rund 200 Kilogramm schwere Osterei aus Zartbitterschokolade geboren. Das hat Rößler im Laufe dieser Woche selbst in seinem Café produziert. Am kommenden Mittwoch (27. März) wird der Konditormeister das Ei in der Breiten Gasse vor einem leer stehenden Laden aufstellen und anschließend verteilen. Wer ein Stück abhaben will, muss also in die Innenstadt kommen.

Gewinne im Wert von 15.000 Euro

Vor Ort gilt: Wer eine Spende für die Nürnberg Emanuel-Wöhrl-Stifung dalässt, darf naschen. Um noch mehr Menschen anzulocken, haben Rößler und Seidel parallel ein Gewinnspiel auf die Beine gestellt – mit Gewinnen im Gesamtwert von 15.000 Euro, darunter auch fünf iPhones. Gespendet haben die Preise Läden aus Nürnberg, die sich an der Aktion beteiligen. Jeder Gewinn habe einen Wert von mindestens 50 Euro, so die Organisatoren.

Wer allerdings gewinnen will, muss auch schon einen Tag zuvor durch die Nürnberger Innenstadt schlendern. Teilnehmer brauchen nämlich ein Los. Die verstecken Rößler und Seidel bereits am Dienstag in verschiedenen Geschäften in die Innenstadt – beispielsweise bei Küchen Lösch, Foto Seitz oder bei Wöhrl – sowie auf dem Ostermarkt.

"Die Mischung macht die Innenstadt aus"

Konditormeister Rößler erklärt, dass ihm wichtig gewesen sei, mit der Aktion die Menschen gleich mehrmals in die Fußgängerzone zu holen. Auch die Verantwortlichen anderer Geschäfte seien von der Idee angetan gewesen und haben sich mit Freude beteiligt. Rößler sagt: "Die Mischung aus verschiedenen Geschäften macht die Innenstadt aus." Daher sei es auch wichtig, dass alle Geschäfte – ob Ketten oder inhabergeführt – an einem Strang ziehen. Auch der Leerstand in der Breiten Gasse lasse sich nur gemeinsam bekämpfen.

Die Probleme dort bekommt der Konditor in der sechsten Generation schließlich hautnah mit: Sein Café liegt mitten in der Breiten Gasse. Der Laden gegenüber stehe beispielsweise schon seit sechs Jahren leer. "Wenn ein Laden leer steht, merkt man das nicht, aber wenn Ankerpunkte wegfallen, kostet das Frequenz", beschreibt Rößler die Situation in der Einkaufsstraße. Die Dauerbaustelle am ehemaligen Schuh Leiser sei zum Beispiel so ein Ankerpunkt gewesen.

"So weitermachen wie bisher können wir nicht"

Auch Seidel weiß als Taxiunternehmer um die Probleme in der Innenstadt. Er lebt seit ungefähr acht Jahren in der Stadt. "Ursprünglich komme ich aus Straubing, dort hast du auf dem Friedhof mehr Spaß als in der Innenstadt", sagt Seidel. Um die Fußgängerzone in Nürnberg wie in anderen Städten wiederzubeleben, müssen laut ihm alle helfen – Ladeninhaber wie Verwaltung.

Obwohl noch immer viele Läden in der Breiten Gasse leer stehen, gehe der Trend dort inzwischen in die richtige Richtung, meinen die Organisatoren. Auch das Wirtschaftsreferat der Stadt wisse um die Nöte der Ladeninhaber dort und packe spürbar mit an, sagen die beiden. Gemeinsame Aktionen der Läden, wie die mit dem Schoko-Ei, können ihr Übriges zur Belebung der Fußgängerzone beitragen. "So weitermachen wie bisher können wir nicht", sagen die beiden.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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