Die Tat: Kerzen-Klau Tätersuche der Polizei Mittelfranken sorgt für Spott im Netz

Ein Aufruf der Polizei Mittelfranken via Twitter sorgte für Spott in dem Sozialen Netzwerk. Dort suchten die Beamten nach einem Dieb, der in einer Gaststätte eine Kerze gestohlen hatte.
Das Objekt des Diebstahls: ein Glas mit einer LED-Kerze. Gesucht: Der dreiste Täter, der "einen Teil der Tischdekoration" am Samstagabend aus einer Gaststätte in Bad Windsheim nahe Nürnberg mitgehen ließ. Infrage kommen die sechs Gäste, die zum Tatzeitpunkt am Tatort – dem Tisch – gegessen haben. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Diebstahls eingeleitet. So ähnlich schreibt es die Polizei Mittelfranken in ihrem Aufruf am Mittwochabend auf ihrem Twitter-Kanal.
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Der Tweet ging viral und sorgte für viele ironische Kommentare. Ein Nutzer kommentiert nicht ganz ernst: "Die Polizei bittet die Bevölkerung, Fenster und Türen geschlossen zu halten (…). Es wird über eine Ausgangssperre nachgedacht, bis diese Schwerverbrecher gefasst werden."
Ein anderer stellt resigniert fest: "Es wird immer krimineller auf unseren Straßen..." An anderer Stelle heißt es: "Klingt eher nach nem TKKG-Fall von der Dramatik her." Ein anderer fragt, wohin er die 1,99 Euro spenden könne. Außerdem kam die Frage auf, ob schon eine Sonderkommission eingerichtet wurde. Fast 800 Mal wurde der Beitrag geteilt, über 6.000 Menschen gefällt er.
Eine Nachfrage bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken lässt auch Michael Petzold schmunzeln. Er erklärt, dass die Polizei jeder Anzeige nachgehen müsse – sobald ein Geschädigter sich bei der Polizei meldet: "Diebstahl ist Diebstahl." Eine Sonderkommission würden sie wegen des 30 Euro Schadens aber nicht einrichten, beantwortet Petzold die im Netz kursierende Frage augenzwinkernd.
Außerdem habe sich der Fall am Donnerstagmorgen "in Wohlgefallen aufgelöst". Der Täter habe sich mittlerweile bei der Polizeiinspektion Bad Windsheim gemeldet. Er hat die "LED-Kerze samt Glas" wieder zurückgebracht. Petzold erklärt lachend: "Der Fahndungsdruck war wohl erfolgreich." Und eine alte kriminalistische Weisheit hätte sich erneut bewahrheitet: "Der Täter kehrt immer zum Tatort zurück."
- Twitterkanal der Polizei Mittelfranken und Telefonat