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Nürnbergs Nahverkehr: So wird das nichts mit der Mobilitätswende


Vergünstigte Tickets
Nürnbergs Nahverkehr: So wird das nie was mit der Mobilitätswende

  • Meike Kreil
MeinungVon Meike Kreil

Aktualisiert am 01.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Schild am Hauptbahnhof (Symbolbild): Nürnbergs Nahverkehr gerät bei der Umsetzung von kostengünstigen Monatstickets ins Stocken.Vergrößern des Bildes
Schild am Hauptbahnhof (Symbolbild): Nürnbergs Nahverkehr gerät bei der Umsetzung von kostengünstigen Monatstickets ins Stocken. (Quelle: D. Anoraganingrum/Future Image/imago-images-bilder)

Nürnbergs Nahverkehr kommt nicht voran, wenn es um vergünstigte Tickets geht. Oft sind die Ankündigungen großspurig, die Umsetzung jedoch lässt zu wünschen übrig. So wird das nie was mit der Mobilitätswende.

"Wir schreiben Geschichte", freut sich OB Marcus König 2020 nach dem Stadtratsbeschluss für ein 365-Euro-Ticket für jedermann. Nun ist es Geschichte. Diese Woche stimmte ein Großteil des Stadtrats für dessen vorläufiges Aus. Zu teuer, heißt es.

Ähnliches beim "9 für 90"-Ticket. Nach dem Vorstoß der Bundesregierung, die mit einem vergünstigten Bahn- und Busticket die Bürger entlasten will, zeigt sich die Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft zurückhaltend. Ob und wie es kommt, weiß auch eine Woche später niemand. Immerhin gibt es hier noch Hoffnung. Mit dem Problem steht Nürnberg nicht alleine da.

"9 für 90"-Ticket in Nürnberg noch unsicher

Es ist ärgerlich: Zu oft gibt es großspurige Ankündigungen auf allen möglichen politischen Ebenen, die Umsetzung lässt allzu oft zu wünschen übrig. Das zeigt, wie die Prioritäten gesetzt sind.

Wir leben in einer Ausnahmezeit, überall fehlt Geld – schon klar. Auch klar, dass die Kommunen und Verkehrsbetriebe die Kosten nicht alleine stemmen können.

Aber wie lange sollen solche Maßnahmen noch aufgeschoben werden? Sowohl das 365-Euro- wie auch das "9 für 90"-Ticket hätten entscheidende Treiber für die Mobilitätswende werden können, die von allen Seiten so sehr propagiert wird.

In ihrem Masterplan Nachhaltige Mobilität von 2020 setzt die Stadt Nürnberg das Ziel einer "nachhaltigen, zukunftsfähigen, gerechten und stadtverträglichen Mobilität für Menschen und Güter". Im Ernstfall scheint davon nicht viel übrig zu bleiben. Immerhin: Der Stadtrat gab am Mittwoch in Auftrag, Finanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren, die den Nahverkehr günstiger machen können.

Klimawandel lässt keinen Aufschub mehr zu

Angesichts des Klimawandels, dessen Folgen sich auch in der Region nicht mehr ignorieren lassen, muss mehr unternommen werden, um Menschen in die Öffentlichen und weg vom klimaschädlichen Auto zu bewegen. Dafür brauchen sie genau solche Anreize. Immerhin, für Auszubildende und Schüler gilt die Fahrkarte für einen Euro pro Tag schon. Geht doch.

Auch wenn ein Gutachten im Auftrag der VAG prognostiziert, dass durch das 365-Euro-Ticket für jedermann tatsächlich nur wenige umschwenken würden: Zählt nicht jeder Einzelne? Heißt es nicht immer, dass man auch im Kleinen etwas bewegen könne?

Es hätte der Beginn von etwas Größerem werden können. Es war diese Euphorie, die die Stadtspitze im Juni 2020 verspürte und versprühte. Nun bleibt davon nur noch Ernüchterung übrig – und die Erkenntnis, dass die Mobilitätswende trotz aller Gegen-Beteuerungen auf allen politischen Ebenen noch weit entfernt scheint. Der Plan ist gut. Die Realität ist eine andere.

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