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Rekordgewinn im Eurojackpot: Was würden Nürnberger mit 106 Millionen Euro machen?


Busticket, Forschung, Familie
Das würden die Nürnberger mit dem Lottogewinn von 106 Millionen machen

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

20.05.2022Lesedauer: 4 Min.
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106 Millionen Euro gewinnen? Die Nürnberger zeigen sich in einer Umfrage bescheiden.Vergrößern des Bildes
106 Millionen Euro gewinnen? Die Nürnberger zeigen sich in einer Umfrage bescheiden. (Quelle: Meike Kreil)

Es ist eine unfassbare Summe: 106 Millionen Euro liegen im "Eurojackpot" – so viel Lottogeld gab es in Deutschland noch nie zu gewinnen. Was würden Nürnberger mit so viel Geld machen? Träumen erlaubt. Trotzdem bleiben die meisten bescheiden.

Die Chancen stehen nach den Angaben des "Eurojackpot" bei 1 zu 140 Millionen. Der Traum von 106 Millionen Euro treibt dennoch viele in die Lotterie. Auch die Nürnberger? t-online hat nachgefragt.

Konstantinos Dimos, 79 Jahre:

Konstantinos Dimos zieht auf die Frage, ob er Lotto spielt, einen Schein aus der Tasche. "Jeden Mittwoch und Samstag." Ungefähr jede zweite Woche gewinne er auch eine Kleinigkeit, so fünf bis sieben Euro. Die werden dann in weitere Lottoscheine investiert. Was sagt die Frau dazu? "Die weiß nichts davon", schmunzelt Dimos. Er betont: "Ihr mangelt es an nichts!" Falls er die 106 Millionen Euro gewinnen sollte, er würde sie in seine Familie investieren. Drei Kinder, sieben Enkelkinder, ein Urenkel gehören dazu – in Deutschland und Griechenland verteilt.

1962 ist Dimos von Griechenland nach Deutschland gekommen, er war lange Lkw-Fahrer. Weil die Rente nicht reicht, verkauft er nun Brezen an einem kleinen Stand. Die "viel zu teure" Miete für seine kleine Wohnung in der Südstadt muss schließlich bezahlt werden. Ob er den Brezen-Job an den Nagel hängen würde, wenn er im Lotto gewinnen sollte? "Sicher doch. Ich bin fast 80 Jahre alt, ich bin doch eigentlich viel zu alt, um zu arbeiten!" Nächste Woche wird er operiert, er kämpft mit Arthrose, könne kaum laufen. "Aber ich brauche das Geld". Da kommt auch schon der nächste Kunde, der bedient werden will.

Dominik Brandl, 43 Jahre:

Würde Dominik Brandl plötzlich zum Millionär, er würde als Erstes seinen Eltern ein Haus kaufen. Ein fahrbares, um genau zu sein. Sein Vater habe sich immer ein Wohnmobil gewünscht. Eine Putzfrau dürfe nicht fehlen. Immerhin seien die Eltern nicht mehr ganz so fit, deshalb würden sie sich bestimmt über Unterstützung im Haushalt freuen.

Als Nächstes würde er das Geld in seinen Fußballverein investieren, überlegt Brandl. Er ist Trainer der D-Jugend, von Jungs zwischen elf und 13 Jahren, beim ESV Rangierbahnhof in Nürnberg. Er würde das komplette Vereinsgebäude abreißen lassen und von Grund auf erneuern.

Den Rest würde er auf seine vier Kinder aufteilen, erklärt der 43-Jährige, und ihnen somit ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Wenn dann am Ende noch Geld übrig bliebe, dann würde er vielleicht auswandern. "Ein oder mehrere Häuser auf Hawaii – das wäre es doch, oder?"

Ludmila Sovova, 77 Jahre:

Was würde Ludmila Sovova im Falle eines plötzlichen Geldregens tun? "Ich würde mir endlich ohne Probleme Tickets für die Öffentlichen kaufen." Bus und Bahn seien für sie als Rentnerin zu teuer. Ein Tagesticket von 8,30 Euro schmerze sie sehr, erzählt sie. Als Sovova noch als Forstingenieurin gearbeitet hat, habe sie ein Jahresticket von der Arbeit bekommen. Jetzt als Rentnerin gehen ihr die Fahrten ins Geld. Das Geld würde sie also in den Öffentlichen Nahverkehr investieren – sodass alle etwas davon haben.

Und in die Kinder! "Sie sind unsere Zukunft." Für sie wünscht sich Sovova bessere Möglichkeiten, besseren Unterricht. Mehr Sportangebote in der Freizeit. Mehr Sprachförderung in der Schule. Ihre Enkelkinder werden zweisprachig unterrichtet: Eine tolle Chance, die mehr Kinder erhalten sollten, meint die Rentnerin.

Heike Peters, 36 Jahre:

Lotto spielt Heike Peters nicht. Was aber, wenn sie träumen dürfte? Wie würde sie 106 Millionen Euro ausgeben? "Urlaub!", antwortet die 36-Jährige ohne Zögern. "Und ein Haus kaufen". Bei den Immobilienpreisen wäre das gut angelegtes Geld, meint sie. Auf den Malediven vielleicht? Nein, sie würde auch mit Lottogewinn hierbleiben wollen, meint sie. "Ein Haus im Nürnberger Land, das wäre schön." Dann zumindest den Urlaub an einem paradiesischen, exotischen Ort? Nein, sie habe zwei Kinder, da bleibe die Auswahl an Urlaubsorten eingeschränkt. Die Kleine wird bald zwei Jahre, der Große ist sechs. Über Pfingsten fahre die Familie nach Kroatien auf einen Campingplatz. Einen schöneren Urlaub könne sie sich nicht vorstellen.

Außerdem: "Die Gesundheit ist am wichtigsten." Sie sei gesund, habe eine tolle Familie – was wolle sie noch mehr?

Johanna und Karl-Heinz Schäfer, 75 und 79 Jahre:

Was würden Johanna und Karl-Heinz Schäfer mit 106 Millionen Euro machen? "Wir wären restlos überfordert", erklärt sie lachend: "Ich will’s lieber gar nicht." Obwohl: Wenn sie so darüber nachdenke, würde sie das Geld für medizinische Zwecke spenden, "für die Forschung".

Er ergänzt: "Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir auf einen Lottogewinn nicht angewiesen sind." Dafür haben sie ihr ganzes Leben lang sparsam gelebt und hart gearbeitet, erzählt das Ehepaar, das soeben aus einer Sparkasse gekommen ist. Für ihr jetziges Leben hätten sie früher auf vieles verzichtet. Er war in der Schulverwaltung tätig, sie im Chemielabor. Sie wohnen in einem Bungalow im Nürnberger Land. Die Bräune vom zweiwöchigen Türkei-Urlaub ist noch frisch, laut eigenen Angaben haben sie die ganze Welt gesehen. "Man muss selbst etwas tun und darf nicht auf Stadt, Staat oder einen Lottogewinn warten."

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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