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Die wichtigsten Fragen zur Formel 1: Zeigt es Sebastian Vettel noch mal allen?


Saisonstart der Formel 1
Abschied von Ferrari: Zeigt es Vettel noch mal allen?


Aktualisiert am 03.07.2020Lesedauer: 5 Min.
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Blick in die Zukunft: Sebastian Vettel geht in seine letzte Saison bei Ferrari.Vergrößern des Bildes
Blick in die Zukunft: Sebastian Vettel geht in seine letzte Saison bei Ferrari. (Quelle: ZUMA Press/imago-images-bilder)

Der viermalige Weltmeister geht in seine letzte Saison bei der Scuderia. Wie präsentiert sich der scheidende Star? Knackt Lewis Hamilton den Rekord von Michael Schumacher? Die wichtigsten Fragen zum Saisonstart.

Über drei scheinbar endlose Monate mussten die Formel 1-Fans auf den Start der Saison 2020 warten. Und auch für Fahrer und Teams war die Situation in der Corona-Krise mehr als schwer. Nun aber geht es endlich los. Beim Großen Preis von Österreich an diesem Wochenende geht es – ohne Zuschauer – das erste Mal um Pole Position, Podium und Punkte.

Was bringt die Saison für Sebastian Vettel?

Auf jeden Fall eine Abschiedstour – und: noch mehr Aufmerksamkeit der deutschen Fans und der Ferrari-Anhänger. Im Winter ist für den Heppenheimer Schluss bei Ferrari, Vettel hatte wohl keine Lust auf die zweite Reihe hinter Shootingstar Charles Leclerc – das Aus bei der Scuderia könnte allerdings auch gleich das Ende einer großen Formel-1-Karriere sein. Attraktiv für den viermaligen Weltmeister scheint für 2021 eigentlich nur ein Cockpit bei Mercedes, und so richtig realistisch wirkt diese Option nicht. Wechsel zu Aston Martin (ab 2021 zurück in der Formel 1) oder McLaren zerschlugen sich.


Wer den ehrgeizigen Fahrer kennt, der kann nur an einen voll motivierten Sebastian Vettel glauben, der es noch mal allen zeigen will. Formel-1-Legende Mika Häkkinen sagte schon im Mai zu t-online.de: "Ich glaube, Sebastians Zukunft hängt einzig und allein von seiner persönlichen Motivation ab." Vom Alter her könne der 32-Jährige noch viele Jahre mitfahren. "Wenn Sebastian nach dieser Saison also weitermachen will, dann wäre er eine große Verstärkung – für jedes Team."

Welche Chancen hat Vettel zum Saisonstart in Österreich?

Auf jeden Fall hat der Hesse noch eine Rechnung offen – denn in der vergangenen Saison patzte das Ferrari-Team bei einem Boxenstopp des Piloten, weder Mechaniker noch Reifen standen bereit. Am Ende landete Vettel immerhin noch auf Platz vier, Red Bull-Fahrer Max Verstappen gewann vor Vettels Teamkollegen Charles Leclerc.

Für Vettel selbst bietet sich nun die große Chance, gleich zum Saisonstart ein Zeichen zu setzen. Und: Österreich fehlt ihm noch in seiner Siegesbilanz, in Spielberg konnte er bisher noch nie gewinnen – und das bei insgesamt 53 Grand-Prix-Siegen in seiner großen Karriere. Wegen der Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise müsste er bei einem Sieg aber auf jubelnde Massen verzichten – ebenso wie Max Verstappen, der in Spielberg zuletzt zwei Mal in Folge gewann. "Ohne die 'Orange Army' wird es total anders sein – und ein bisschen komisch", sagte der Niederländer im Vorfeld. In den letzten Jahren waren Fans aus seiner Heimat zahlreich vertreten.

Das ist der Kurs in Spielberg

Sind Lewis Hamilton und Mercedes zu schlagen?

Die letzten richtigen Eindrücke stammen aus den Testfahrten im Winter, vor der Corona-Krise. Damals schien der Silberpfeil voll auf der Höhe und erneut wie das Maß aller Dinge. Und: Dieses Jahr kann historisch werden – mit WM-Titel Nummer sieben würde Hamilton mit Rekordchampion Michael Schumacher gleichziehen. Der Engländer war in den vergangenen Wochen ein emotionaler Wortführer der Bewegung Black Lives Matter, äußerte mit emotionalen Posts seine Unterstützung. "Der WM-Titel würde mehr für mich bedeuten in so einem außergewöhnlichen Jahr mitten in einer Pandemie und im Kampf für Gerechtigkeit und Gleichheit", erklärte der Star in den Tagen vor dem Start.

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Hamilton ging auch vorneweg, als sich der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone mal wieder in Wortwahl und Inhalt vergriff und allen Ernstes behauptete, dass Schwarze oft rassistischer als Weiße seien. "Ignorant und ungebildet" seien die Aussagen des 89-Jährigen, reagierte Hamilton. Und weiter: "Wenn jemand, der den Sport über Jahrzehnte geführt hat, so wenig von den tief verwurzelten Problemen versteht, mit denen wir Schwarze jeden Tag umgehen müssen, wie können wir von den Leuten unter ihm erwarten, dass sie es verstehen. Es beginnt an der Spitze."

In Spielberg dürfte der 35-Jährige aber trotzdem voll fokussiert sein. Zu seinen größten Stärken zählt seit Jahren auch, Dinge abseits der Rennstrecke im Cockpit komplett auszublenden. Nach den schon ziemlich fernen Eindrücken von den Testfahrten im Winter ist auch das Auto mal wieder auf der Höhe. "Lewis ist ein sehr reifer Fahrer, er macht wenig bis gar keine Fehler, kennt sein Auto in- und auswendig und lernt immer noch weiter dazu", erklärte Häkkinen im Interview mit t-online.de. "Wenn Mercedes ihm wieder so ein schnelles und zuverlässiges Auto stellt, dann wird es für den Rest des Feldes ganz, ganz schwer."

Was macht Red Bull – und wer könnte überraschen?

Die "ewigen Dritten" sind momentan ziemlich selbstbewusst. Max Verstappen soll jüngster Weltmeister der Geschichte werden und damit Vettel in diesem Ranking ablösen. Und auf Ferrari schauen sie bei Red Bull mittlerweile schon beinahe herab. "Ich habe einfach den Eindruck, dass Sebastian in dieser Saison kein Auto hat, mit dem er um den Titel fahren kann", sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko bei Auto Bild Motorsport: "Ich hoffe, ich täusche mich. Für die Spannung und die Formel 1 ist es sicher gut, wenn es mehr als zwei Teams sind." Im vergangenen Jahr gewann Verstappen das Heimspiel des Rennstalls in der Steiermark.


Häkkinen wünscht sich zudem Überraschungen: "Natürlich wäre es auch im Sinne der Fans schön, wenn es auch mal neue Teams und Fahrer auf das Podium schaffen", sagte der 51-Jährige. "Ich hoffe ja, dass meine Freunde bei McLaren weitere Fortschritte machen und Carlos Sainz und Lando Norris öfter aufs Treppchen kommen."

Wie wird die Saison in der Corona-Krise ablaufen?

Bisher sind acht Rennen des eigentlich 22 Termine umfassenden Kalenders festgesetzt, eigentlich soll der Plan noch bis auf 15 Rennen aufgestockt werden – das würde in den restlichen Monaten 2020 ziemlich knapp werden. Klar ist: In der noch andauernden Corona-Krise gibt es noch zu viele Unwägbarkeiten, trotz Lockerungen der Maßnahmen vielerorts. Die Gesundheit von Fahrern und Teams stehe an erster Stelle, betonte F1-Chef Chase Carey. Allerdings: "Wir werden Abläufe so gestalten, dass die Diagnose einer Infektion nicht zu einer Absage führt."

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Die Saison startet mit gleich zwei WM-Läufen in Spielberg an den ersten beiden Juli-Wochenenden, es folgt ein Abstecher nach Budapest. Auch in Silverstone soll im August zweimal gefahren werden, danach sind noch Barcelona, Belgien und Italien angesetzt. Wie so vieles in Corona-Zeiten allerdings unter Vorbehalt. Anschließend könnte es in Asien und Amerika weitergehen, enden soll die Saison wie zuletzt immer in Abu Dhabi. Ob und wann Zuschauer zugelassen werden, hängt von den weiteren Entwicklungen ab.

Dazu kommt auch: Wie hat sich die lange Pause bei den Piloten ausgewirkt? "Wenn die Saison dann erst mal losgeht, stellt sich aber auch den Fahrern eine große Herausforderung", sagte Häkkinen. "Jeder einzelne Fehler könnte noch gravierendere Folgen haben als sonst – denn wenn es weniger Rennen gibt, gibt es auch weniger Chancen, verlorene Punkte wieder aufzuholen. Fahrer werden auf der Strecke weniger Risiken eingehen, sondern kühl kalkulieren."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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