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1. FC Köln am Abgrund: Ausverkauf droht – Transfersperre weiter gültig


Ausverkauf ohne Neuverpflichtungen
Bundesligaabsteiger droht das Horror-Szenario

Von t-online, wl

Aktualisiert am 22.05.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 1045367811Vergrößern des BildesKeine Bundesliga mehr: Die Kölner Spieler um Torwart Marvin Schwäbe (M.) konnten den Abstieg nicht verhindern. (Quelle: IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel/imago)
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Nach dem Abstieg aus der Bundesliga befindet sich der 1. FC Köln in einer äußerst bedrohlichen Lage. Für den Klub könnte es nämlich knüppeldick kommen.

Am Ende war die Hypothek aus den 33 Spieltagen zuvor zu hoch: Der 1. FC Köln musste am vergangenen Wochenende die Hoffnungen auf einen Verbleib in der Bundesliga endgültig begraben. Ein 1:4 bei Aufsteiger 1. FC Heidenheim besiegelte für die Domstädter den Gang ins deutsche Unterhaus.

Dort gilt der FC in der kommenden Saison aber bei Weitem nicht als Aufstiegsaspirant. Der Verein muss vielmehr aufpassen, nicht sogar in die 3. Liga durchgereicht zu werden. Der Grund: Die Mannschaft droht zu zerbrechen – und Ersatz wird es keinen geben.

Fall Potocnik löste Transfersperre aus

Das Kernproblem ist nämlich: Dem 1. FC Köln wurde eine Transfersperre auferlegt. Das liegt wiederum an dem 18-jährigen Jugendspieler Jaka Cuber Potocnik, beziehungsweise an dessen Verpflichtung vor rund zweieinhalb Jahren. Der hatte seinen Vertrag beim slowenischen Klub Olimpija Ljubljana einseitig gekündigt und ablösefrei in Deutschland unterschrieben. Olimpija schaltete den Weltverband Fifa ein. Köln wurde der Anstiftung zum Vertragsbruch beschuldigt und eine Transfersperre für zwei Transferperioden festgesetzt.

Vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ging Köln in Berufung, weshalb die Sperre für den vergangenen Sommer aufgehoben wurde. Doch das Urteil hatte im Nachhinein Bestand. Heißt: Im vergangenen Winterfenster und in diesem Sommer waren und sind für den Klub keine Neuverpflichtungen möglich. Erst ab Januar 2025 kann der FC wieder neue Spieler im Team registrieren.

"Wir hätten uns ein anderes Urteil gewünscht und auch erwartet. Entsprechend sind wir sehr enttäuscht, dass der CAS trotz zahlreicher Gegenbeweise die Kündigung von Potocnik als nicht rechtswirksam eingestuft und gleichzeitig auch keine hinreichenden Beweise für eine Nicht-Anstiftung zu dieser Kündigung durch den 1. FC Köln gesehen hat", zeigte sich Geschäftsführer Christian Keller im Dezember enttäuscht, nachdem das Urteil endgültig bestätigt worden war.

Große Konkurrenz in der 2. Bundesliga

Keine neuen Spieler gibt es für die Kölner also in diesem Sommer: Vor dem Hintergrund des Abstiegs, der im Normalfall einen Umbruch im Kader einläuten sollte, ist das für den Verein bereits ein Horror-Szenario. Denn: Die direkte Rückkehr in die Bundesliga rückt in weite Ferne. Zumal mit Vereinen wie Hertha BSC, Schalke 04, dem HSV, dem Karlsruher SC und Hannover 96 weitere Schwergewichte die ersten drei Ränge anvisieren dürften.

Auch der unterlegene Relegationsgegner, also wahlweise der VfL Bochum oder Fortuna Düsseldorf, wird in der kommenden Spielzeit wieder oben angreifen wollen. Beim 1. FC Köln richtet sich der Blick von daher wohl eher in die zweite Tabellenhälfte, womöglich sogar auf die Abstiegsränge, auch wenn das grundsätzliche Anspruchsdenken bei den "Geißböcken" ein anderes sein dürfte.

Auch der Kapitän: Top-Spieler mit Ausstiegsklauseln

Besonders problematisch: Die Leistungsträger der Mannschaft könnten im Sommer eine neue Herausforderung suchen. Viele von ihnen besitzen Ausstiegsklauseln, wie mehrere Medien berichten.

In ihrer Mittwochsausgabe schreibt die "Sportbild" zum Beispiel, dass nicht nur Stammtorwart Marvin Schwäbe und die beiden Abwehrrecken Timo Hübers und Jeff Chabot eine solche Exit-Option in ihrem Vertrag verankert hätten, sondern auch Flügelflitzer Linton Maina und Mittelfeldmotor Eric Martel. Stürmer Davie Selke soll zudem keinen Vertrag für die 2. Liga besitzen, Dejan Ljubicic möchte den Klub offenbar verlassen.

Abwehr-Talent Max Finkgräfe liebäugelt zudem offenbar mit einem Wechsel nach Frankfurt. Und Luca Waldschmidt? Der soll dem Klub mitgeteilt haben, nicht in der 2. Liga spielen zu wollen. Köln werde die Kaufoption deshalb nicht ziehen (wäre trotz Transfersperre möglich gewesen), heißt es.

Der "Express" nennt derweil noch zwei weitere Akteure mit Ausstiegsklausel: Jan Thielmann und Florian Kainz. Beide sind enorm wichtige Stützen im Team. Thielmann ist deutscher U21-Nationalspieler und eigentlich die Zukunft des Klubs. Kainz ist Kapitän und Herzstück der Elf, dazu noch ein extrem sicherer Elfmeterschütze. Die Entscheidung, ob die Spieler bleiben, liegt ab jetzt aber in ihrer eigenen Hand. Köln kann keinesfalls sicher mit ihnen planen.

Talent ablösefrei weg – Einnahmeverluste in Millionenhöhe

Der Abgang von Top-Talent Justin Diehl ist derweil in trockenen Tüchern. Der 19-jährige Offensivspieler, der seine ganze Jugend im Klub verbracht hat, sogar in Köln geboren wurde, verlässt den Klub gen Stuttgart. Das gaben die Schwaben am Mittwoch bekannt. Bitter für den FC: Der VfB bekommt Diehl ablösefrei. Sein Marktwert liegt eigentlich bei 2,5 Millionen Euro.

 
 
 
 
 
 
 

Der unbezahlte Wegfall Diehls ist besonders hinsichtlich der Einnahmeverluste der Domstädter nach dem Abstieg ärgerlich. Diese sollen laut "Sportbild" aktuell bei circa 40 Millionen Euro liegen. Sollte die Mannschaft nicht direkt wieder in Bundesliga zurückkehren, würde das finanzielle Loch wohl immer größer werden. Doch der Aufstieg, mit diversen zu erwartenden Abgängen und ohne Neuverpflichtungen, scheint utopisch. Der Gang in die 3. Liga hingegen derweil durchaus realistisch.

Verwendete Quellen
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