Alle Spiele der 2. Bundesliga HSV führt 3:0 – und verpasst trotzdem den Sieg
Nachdem die Konkurrenz aus Bochum und Fürth am Samstag gewann, war der HSV in Hannover unter Zugzwang. Parallel gab es im Abstiegskampf einen großen Verlierer.
Der Hamburger SV hat für eine echte Überraschung in der 2. Bundesliga gesorgt. Trotz eines Dreierpacks von Routinier Aaron Hunt und einer 3:0-Führung hat der Aufstiegsfavorit das Spiel in Hannover nicht gewonnen. In einer dramatischen Schlussphase ließ Genki Haraguchi die 96er spät jubeln.
Parallel ist der Abstieg der Würzburger Kickers nur noch Formsache. Das Tabellenschlusslicht verlor das Kellerduell beim SV Sandhausen mit 0:1. In den übrigen Partien feierten Nürnberg und Düsseldorf wichtige Siege, Regensburg und Aue teilten sich die Punkte. Alle Spiele in der Übersicht:
Hannover 96 – Hamburger SV
In einem spektakulären Nordduell hat der Hamburger SV bei Hannover 96 einen Drei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand gegeben und einen Rückschlag im Aufstiegsrennen erlitten. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune trennte sich am Ostersonntag 3:3 (2:0) von den Niedersachsen. Dabei sah es nach einem Dreierpack von Aaron Hunt lange nach einem klaren Sieg für den HSV aus.
Routinier Hunt brachte den HSV in der 14. Minute in Führung und baute den Vorsprung noch vor der Pause aus (34.). Spätestens nach Hunts drittem Treffer schien die Partie entschieden (50.). Doch Hannover gab nicht auf. Genki Haraguchi mit einem sehenswerten Fernschuss (56.) und Marvin Ducksch per Kopf (68.) machten das Spiel plötzlich wieder spannend, ehe Haraguchi die 96er über den Ausgleich jubeln ließ (84.).
SV Sandhausen – Würzburger Kickers
Die Würzburger Kickers haben das erste Spiel nach der Entlassung ihres Trainers Bernhard Trares verloren und taumeln dem Abstieg ungebremst entgegen. Im Kellerduell beim Vorletzten SV Sandhausen unterlag das abgeschlagene Schlusslicht 0:1 (0:1). Der SVS schöpft dagegen nach dem ersten Sieg seit fünf Wochen wieder Hoffnung, bleibt aber auf einem Abstiegsplatz.
Kevin Behrens (45.) per Handelfmeter erzielte das erste Tor für die Gastgeber nach zuletzt drei Spielen ohne Treffer, Julius Biada (59.) traf die Latte für die ersatzgeschwächten Sandhäuser: Ivan Paurević und Denis Linsmayer waren positiv auf Corona getestet worden und mussten in häusliche Quarantäne.
Die Kickers hatten Trares an Karfreitag entlassen, für den Aufsteiger war es der dritte Trainerwechsel der laufenden Saison. Ralf Santelli, Cheftrainer im Nachwuchsleistungszentrum, sowie Sportvorstand Sebastian Schuppan betreuten die Mainfranken in Sandhausen und werden dies auch noch "bis auf Weiteres" tun. Der Rückstand auf den Relegationsplatz 16 beträgt nach 26 Spielen zehn Punkte.
1. FC Nürnberg – SC Paderborn
Der 1. FC Nürnberg hat den Negativtrend von vier Spielen in Folge ohne Sieg gestoppt und sich entscheidend von den Abstiegsrängen abgesetzt. Im Heimspiel gegen den Erstliga-Absteiger SC Paderborn gelang dem Club ein 2:1 (1:1).
Den letzten Sieg für den FCN hatte es am 21. Februar mit dem 1:0 in Karlsruhe gegeben. Manuel Schäffler (37.) sorgte per Kopf mit seinem zehnten Saisontor für das Führungstor gegen die Ostwestfalen. Die Vorarbeit hatte Kapitän Enrico Valentini geleistet.
Christopher Antwi-Adjei (44.) gelang nach Vorlage von Dennis Srbeny der Ausgleich, dabei düpierte er mit seiner Schnelligkeit die FCN-Abwehr. Tom Krauß (75.) entschied die Begegnung zugunsten der Nürnberger mit einem Distanzschuss.
SV Darmstadt – Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf hat seine minimalen Chancen auf die Bundesliga-Rückkehr gewahrt. Die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler meldete sich durch das 2:1 (1:1) bei Darmstadt 98 zurück und verkürzte den Rückstand auf den Relegationsplatz.
Nach den beiden jüngsten Rückschlägen gegen Bochum (0:3) und in Sandhausen (0:0) sorgten Luka Krajnc (20.) und Dawid Kownacki (62.) wieder für ein Erfolgserlebnis. Serdar Dursun (37., Foulelfmeter) traf für die Lilien, die nach drei Spielen ohne Niederlage einen kleinen Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen mussten.
Jahn Regensburg – Erzgebirge Aue
Jahn Regensburg hat einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt verpasst. Das Team von Trainer Mersad Selimbegović Erzgebirge Aue verspielte beim 1:1 (1:0) einen Sieg, der den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf sieben Punkte vergrößert hätte. So bleibt der Jahn nach nur einem Sieg in den letzten acht Spielen in Abstiegsgefahr.
Jann George brachte die Gastgeber schon in der fünften Minute in Führung. Doch Sören Gonther glich in der Schlussphase aus (85.). Aue, das bereits den 16. Gegentreffer in der Rückrunde kassierte, muss sich trotz nur zwei Erfolgen in den vergangenen neun Partien wohl keine Sorgen machen: Der Abstand zur gefährlichen Zone beträgt noch elf Punkte.
- Nachrichtenagenturen SID, dpa