Bundesliga | FC Bayern: Robert Lewandowski über Harry Kane als Nachfolger

Harry Kane ersetzt bei den Bayern den abgewanderten Robert Lewandowski. Der hat eine klare Meinung zu seinem Nachfolger.

Im Sommer 2022 wechselte Robert Lewandowski von Bayern München zum FC Barcelona – und hinterließ damit ein großes Loch im Bayern-Kader. In Abwesenheit eines Top-Neuners stolperten die Bayern durch die vergangene Saison und gewannen am Ende nur ganz knapp die deutsche Meisterschaft.

Im Sommer haben die Münchner nun Harry Kane als Lewandowski-Ersatz verpflichtet. Für den Polen ist das die genau richtige Entscheidung für seine Nachfolge. "Er ist ein super Stürmer. Für Bayern eine sehr gute Lösung", sagte Lewandowski im Interview mit der "Sport Bild". "Für Harry Kane hat Bayern tief in die Tasche gegriffen, das ist eine neue Dimension", so der Pole mit Blick auf die 100-Millionen-Ablöse, die Bayern für Kane an Tottenham Hotspur überwies.

"Einer der besten Stürmer der Welt"

Lewandowski prognostiziert dem Engländer kein einfaches erstes Jahr in München. "Harry braucht Zeit, den FC Bayern zu verstehen. Das ist eine Herausforderung. Er kommt im Alter von 30 zu Bayern, ich war bei meinem Wechsel 25: Er ist reifer, hat viel erlebt. Andererseits kannte ich die Bundesliga schon", analysiert der 35-Jährige. Dennoch ist er sich sicher: "Harry Kane ist einer der besten Stürmer der Welt, er wird dem Verein helfen, auch wenn es schwierige Phasen geben wird."

Mit Blick auf seinen Bundesliga-Torrekord betont Lewandowski jedoch: "Es wäre nicht fair, diese Anzahl, diesen Rekord von Harry Kane zu fordern. Er muss sich an eine neue Kultur, eine andere Liga und Sprache anpassen."

Lewandowski hatte 2021 mit 41 Treffern die Bestmarke von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 übertroffen. Rückblickend sei das "Wahnsinn", sagte Lewandowski: "Heute hört sich das noch viel verrückter an, ich denke mir: Wie habe ich das gemacht?" Klar sei aber, so der Stürmer: "Ich drücke ihm die Daumen."

"Es geht um das Genießen"

Er selbst möchte beim FC Barcelona nicht mehr auf Rekordjagd gehen. Ihm gehe es nun mehr darum, den jüngeren Spieler zu helfen und als Team erfolgreich zu sein. "Es geht jetzt um das Genießen. Es geht darum, Erinnerungen mitzunehmen, jeden Moment, jeden Sieg im Kopf zu speichern", fügte Lewandowski an. "Es sind meine letzten Jahre im Fußball – zwei, vielleicht drei. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich will weiter den maximalen Erfolg und Tore schießen. Aber ich bin nicht mehr so verbissen wie früher."

Ein lukrativer Wechsel nach Saudi-Arabien kommt für ihn dabei aktuell aber nicht infrage: "Daran denke ich im Moment nicht mal", so Lewandowski.