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Ende der DFL? So geht's weiter nach dem gescheiterten Investoren-Deal


Investoreneinstieg gescheitert
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum geplatzten Deal

Von sid, t-online
25.05.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230524-911-013013Vergrößern des BildesEr war einer der Befürworter des Deals: Hans-Joachim Watzke. (Quelle: Arne Dedert)
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Der DFL-Investoren-Deal ist gescheitert. Doch wie geht es jetzt weiter mit der Liga? Eine Übersicht.

Sogenannte "Zerreißproben" kennt der deutsche Profifußball nur zu gut, insbesondere wenn es um viel Geld geht. Nach dem geplatzten Milliarden-Deal der DFL scheint der Richtungsstreit unter den 36 Vereinen aber so festgefahren, dass der Bruch zwischen Groß und Klein eine Drohkulisse in neuer Größenordnung ist.

Was ist passiert?

Der Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist gescheitert. Die notwendige Zweidrittel-Mehrheit unter den 36 Profiklubs wurde deutlich verfehlt. Nur 20 statt der nötigen 24 Vereine stimmten für das Geschäftsmodell, das zwei Milliarden Euro einbringen sollte. Die Skeptiker hielten nichts von dem Geschäft, da die Klubs 20 Jahre lang 12,5 Prozent ihrer Einnahmen an den Medienrechten – wohl über drei Milliarden Euro – an den Geldgeber abtreten sollten.

Was nun?

Nun stellt sich die Frage, woher das Geld für die anvisierte Digitalisierung der Klubs und den Aufbau einer DFL-Streamingplattform kommen soll. Dass Investitionsbedarf besteht, gestehen auch die Investoren-Gegner ein. "Eine Verschuldung bis zur Halskrause mache ich nicht mit", sagte DFL-Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke, der die Skeptiker nun in der Pflicht sieht.

Wer soll das Finanzproblem am Ende lösen?

Da die bisherigen Interimsbosse Axel Hellmann und Oliver Leki Ende Juni gehen, ist der zukünftige Chef gefordert. Als Kandidaten für den schwierigen Job werden der scheidende Bayern-Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der Super-League-Berater Bernd Reichart und der frühere Hoffenheimer Geschäftsführer Peter Görlich gehandelt.

Im Grunde muss dem neuen DFL-Chef die Quadratur des Kreises gelingen, denn die Liga ist gespalten wie nie zuvor, die Interessen liegen meilenweit auseinander. Die Finanzierungsfrage, die unterschiedlichen Stoßrichtungen der international ambitionierten Vereine und der national orientierten Klubs, die Ausschreibung der Medienrechte - all diese Probleme erbt der neue Boss. Diese Aufgaben scheinen jedoch fast unmöglich zu meistern.

Hat die DFL noch eine Zukunft?

Der gescheiterte Investoren-Einstieg könnte eine Zeitenwende beim Ligaverband einläuten. Ein Ende der DFL in ihrer jetzigen Form erscheint mittlerweile als wahrscheinliches Szenario, weil die Hauptaufgabe des Liga darin besteht, den Klubs in ihrer Gesamtheit das Geld zu beschaffen – vor allem über den Verkauf der Medienrechte.

Ein mögliches Szenario bringt die "Bild" ins Spiel: Die 1. Bundesliga mit den beiden Top-Klubs Bayern und Dortmund als Anführern könnte aus der DFL austreten, einen eigenen Verband gründen und dem DFB beitreten. Die 1. und 2. Liga würden dann, anders als bisher, ihre TV-Verträge getrennt von einander verhandelt. Solch ein Modell gibt es bereits unter anderem in England, wo die erstklassige Premier League von den unterklassigen Profiligen abgekoppelt ist.

Die 2. Bundesliga würde dann viel weniger Geld bekommen als jetzt. Aktuell haben ihre TV-Rechte einen Wert von 80 Millionen Euro. Durch Ausgleichzahlungen der Bundesliga kommt sie auf knapp 240 Millionen Euro. Zukünftig würden beide Ligen sich selbst vermarkten. Das wäre das Ende der viel gepriesenen Solidargemeinschaft. Die DFL hat dann weitgehend ausgedient.

Was braucht der Profifußball?

Er bräuchte eine Identität. Dabei geht es in erster Linie darum, ob er im Milliardenspiel der europäischen Topligen mitmachen will oder sich auf den nationalen Wettbewerb mit einer wirtschaftlich gesunden und spannenden Liga konzentrieren will. Da die Interessen in diesem Bereich aber zu weit auseinandergehen, bleibt dieses Spannungsfeld erhalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
  • bild.de: "Zerbricht jetzt die Bundesliga?"
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