Krimi am 34. Spieltag Trotz vier aberkannter Tore: Mainz erreicht Europapokal

Mainz hat sich in einem Krimi am 34. Spieltag die Teilnahme am Europacup gesichert. Dabei musste das Team gehörig zittern, profitierte aber auch von der Schwäche der Konkurrenz.
Der 1. FSV Mainz 05 spielt in der kommenden Saison in der Conference League. Die Rheinhessen sicherten am 34. und letzten Spieltag der Bundesliga-Saison den sechsten Tabellenplatz durch ein 2:2 (1:0) gegen Bayer Leverkusen. Dabei wurden Mainz insgesamt vier Treffer aberkannt.
RB Leipzig schaut derweil in die Röhre. Die ambitionierten Sachsen verloren zu Hause 2:3 (2:1) gegen den VfB Stuttgart und bleiben damit auf dem siebten Rang, der in dieser Saison nicht zur Teilnahme am Europapokal berechtigt.
Im Tabellenmittelfeld verlor Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0) und der FC Augsburg unterlag dem 1. FC Union Berlin 1:2 (1:0).
1. FSV Mainz 05 – Bayern Leverkusen 2:2 (1:0)
Mainz spielte in der ersten Hälfte vor 33.305 Zuschauern furios auf und war Bayer in allen Belangen überlegen. Paul Nebel traf das leere Tor nicht, nachdem Leverkusens Schlussmann Lukas Hrádecký einen Schuss von Jonathan Burkardt direkt vor die Füße des Offensivspielers abgewehrt hatte (7.).
Dann begann der Mainzer VAR-Wahnsinn: Erst wurde ein Treffer von Nadiem Amiri nach Ansicht der Videobilder wegen einer knappen Abseitsstellung im Vorfeld aberkannt (15.). In der 30. Minute zählte ein Treffer des Südkoreaners Jae-Sung Lee nicht, ohne dass ein VAR-Eingriff nötig war. Zwei Minuten später lag der Ball erneut im Tor, doch beim Schuss von Andreas Hanche-Olsen hatte nach VAR-Ansicht Hrádecký schon eine Hand auf dem Ball. Dann hieß es aber: Aller guten Dinge sind vier und Nebel traf in der 25. Minute zum 1:0.
Nach der Pause drehte Leverkusens Patrick Schick mit einem Doppelpack die Partie (49./Strafstoß/54.), ehe Nationalspieler Jonathan Burkardt per Elfmeter zum Endstand ausglich (63.). in der Nachspielzeit gab es dann Riesenjubel auf den Rängen, weil die Niederlage von RB Leipzigs feststand. Daran änderte auch nichts, dass ein später Treffer von Bell wegen eines Handspiels nach Videoüberprüfung ebenfalls nicht zählte.
RB Leipzig – VfB Stuttgart 2:3 (2:1)
Leipzig verbucht mit nur 51 Punkten die schlechteste Bundesliga-Saison. Obwohl Xavi Simons (8.) und Ridle Baku (44.) die Sachsen vor 47.800 Zuschauern jeweils in Führung brachten, trafen Deniz Undav (23.), Nick Woltemade (57.) und der eingewechselte Ermedin Demirović (78.) zum Sieg der Gäste aus Stuttgart.
Damit hat RB hat erstmals in seiner noch jungen Bundesliga-Historie seit dem Aufstieg 2016 die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb verpasst, nachdem man sich zuletzt siebenmal in acht Jahren für die Champions League qualifiziert hatte.
FC Augsburg – 1. FC Union Berlin 1:2 (1:0)
Augsburg hat zum Abschluss seiner 14. Bundesligasaison das angestrebte Erfolgserlebnis verpasst. Beim 359. und letzten Bundesligaspiel von Rekordschiedsrichter Felix Brych unterlagen die Schwaben, die zwischenzeitlich elfmal ungeschlagen geblieben waren, in letzter Sekunde gegen Union Berlin.
Doppel-Torschütze Andrej Ilić (69.) hatte zunächst die Augsburger Führung durch den starken Phillip Tietz (41.) egalisiert, dann erzielte er den Siegtreffer (90.+4).
Unklar bleibt, welche Auswirkungen das fünfte Spiel nacheinander ohne Dreier auf die Zukunft von Trainer Jess Thorup hat. Die Gerüchte, dass er trotz eines Vertrags bis 2026 von Sandro Wagner abgelöst werden könnte, halten sich hartnäckig (mehr dazu lesen Sie hier).
Borussia Mönchengladbach – VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)
Wolfsburg hat seine Negativserie beendet und einen versöhnlichen Saisonabschluss gefeiert. Die zuvor neunmal sieglosen Niedersachsen gewannen in Mönchengladbach und erreichten damit wie im Vorjahr den zwölften Tabellenplatz.
Die Gladbacher Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane blieb im Endspurt hingegen auch im siebten Spiel in Serie ohne Sieg und verpasste zum vierten Mal nacheinander einen Platz in der oberen Tabellenhälfte.
Immerhin ist das im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung um vier Tabellenplätze. Vor 53.048 Zuschauern im Borussia-Park erzielte Lukas Nmecha (51.) den Treffer für die Niedersachsen.
- Eigene Beobachtungen
- Nachrichtenagentur dpa