Bundesliga: Mainz-05-Fans wütend nach Transfer von Benedict Hollerbach

"Wer so handelt, verrät die eigenen Werte"

Fan-Wut nach Transfer von Bundesligastürmer

Mainz 05 hat am Sonntag den Transfer von Benedict Hollerbach perfekt gemacht. Doch nicht alle Fans freuen sich auf den Neuzugang.

Stürmer Benedict Hollerbach wechselt innerhalb der Bundesliga von Union Berlin zu Mainz 05. Die Rheinhessen verkündeten am Sonntag, dass der 24-Jährige einen Vertrag bis 2029 unterschrieben hat. In der Mitteilung heißt es, dass die beiden Vereine über die Ablösemodalitäten Stillschweigen vereinbart haben. Laut Sky überweist Mainz aber 12 Millionen Euro in die Hauptstadt.

Sportdirektor Nico Bungert erklärte, man freue sich über Hollerbachs Verpflichtung. Seine Spielweise würde zum mutigen und intensiven Mainzer Fußballstil passen. Hollerbach sei "einer der dynamischsten und laufstärksten Profis der Bundesliga", so Bungert, der auch die Antrittsstärke und Torgefährlichkeit des Neuzugangs lobte.

Hollerbach betonte, wie sehr er sich auf die neue sportliche Herausforderung bei den 05ern freue. Das in ihn gesetzte Vertrauen wolle er mit allem, was er habe, zurückzahlen. Der Klub habe ihm eine sportliche Perspektive aufgezeigt, "in der ich mich fußballerisch weiterentwickeln und dabei meine Stärken wie die hohe Laufbereitschaft und meine vielen Sprints einbringen kann", sagte der Angreifer. "Ich habe das Gefühl, dass ich damit perfekt in meine neue Mannschaft passe und freue mich auf den intensiven und mutigen Fußball mit ihr."

Hollerbach war 2023 aus Wiesbaden nach Berlin gewechselt. Seinen Durchbruch hatte er in der vergangenen Saison. Für Union erzielte er in der Bundesliga neun Tore und legte drei weitere auf.

Social-Media-Aktivitäten werden Hollerbach zum Verhängnis

Über die Präsentation des Neuzugangs aus Berlin freuen sich derweil offenbar nicht alle. Einige Fans von Mainz 05 scheinen mit der Verpflichtung Hollerbachs nicht einverstanden zu sein – und tun dies unter den Social-Media-Beiträgen des Klubs zum Transfer kund.

Auf Instagram schreibt beispielsweise eine Anhängerin: "Man verpflichtet einen Spieler, der durch frauenverachtendes Verhalten aufgefallen ist – und erwartet, dass wir das einfach schlucken? Wer so handelt, verrät die eigenen Werte." Und weiter: "Haltung ist keine PR-Floskel. Sportlicher Erfolg rechtfertigt keinen Charakterverfall."

Hintergrund dieser Worte: Hollerbachs Wechsel nach Berlin vor zwei Jahren war kontrovers diskutiert worden. Auf Instagram soll er unter anderem frauenfeindliche Inhalte geliked sowie den dazugehörigen Accounts gefolgt sein. Später wehrte er sich gegen die Vorwürfe: "Ich habe mir faktisch nichts vorzuwerfen. Die Seiten, denen ich gefolgt bin, sind Motivationsseiten und Seiten, um sich als Mensch zu disziplinieren", so Hollerbach zur "Bild". "Das ist für mich extrem wichtig, ich muss jeden Tag performen und im Kopf wach sein."

"Tolerieren wir neuerdings frauenverachtendes Gedankengut?"

Offenbar glauben ihm das aber nicht alle Mainz-Fans. Auf X schrieb einer von ihnen: "Lieber macht mein Verein keinen einzigen Transfer, also so einen Transfer." Ein anderer kommentierte: "Ne, Leute, echt nicht. Definitiv kein herzliches Willkommen. Oder tolerieren wir neuerdings frauenverachtendes Gedankengut?" Ein weiterer Fan schrieb: "Schämt euch. Der wird ausgepfiffen, das verspreche ich euch."

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Einige Anhänger sehen in Hollerbach aber auch eine gute Verstärkung für den Klub – und zeigen Nachsicht. "Sportlich eine super Verstärkung. Seine Fehler sind Jahre her. Auch er lernt sicher aus Fehlern. Ich freue mich auf viele Tore von dir", ist auf X zu lesen. Auf Instagram forderte ein Fan: "Gebt ihm 'ne Chance! Es ist 'n junger Kerl, da macht man noch viel Scheiße – aber mit der Erfahrung kommt die Vernunft!"