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FC Schalke 04: Das Drama um den Meister der Herzen


Bundesliga
FC Schalke 04: Das Drama um den Meister der Herzen

t-online, Christian Lüttecke

Aktualisiert am 22.01.2013Lesedauer: 3 Min.
Das Meisterbier war bereits gezapft, am Ende regiert jedoch tiefe Trauer: Schalke 04 nach der knapp verpassten Meisterschaft 2001.Vergrößern des BildesDas Meisterbier war bereits gezapft, am Ende regiert jedoch tiefe Trauer: Schalke 04 nach der knapp verpassten Meisterschaft 2001. (Quelle: imago-images-bilder)
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Es war das wohl spannendste Finale der Bundesliga-Geschichte – und wahrscheinlich auch das dramatischste. Der 19. Mai 2001 ist in Erinnerung geblieben, bei Spielern und bei Fans. Und er brachte dem FC Schalke 04 einen Titel ein, auf den der Revierklub zugunsten eines anderen Titels gerne verzichtet hätte: "Meister der Herzen".

"Spektakulärstes Finale" oder "reiner Wahnsinn", das sind Attribute, die Oliver Kahn oder Stefan Effenberg zu dem Datum und den damit verbundenen Ereignissen einfallen. Andere dagegen sprechen von einem "Gefühl der völligen Leere" (Mike Büskens), Olaf Thon sogar von der "größten Niederlage meiner Karriere".

Königsblauer Traum vom Meistertitel

Was war passiert an diesem denkwürdigen Samstag im Mai 2001? Es war der 34. und letzte Spieltag der 38. Bundesliga-Saison. Schalke 04 musste gegen Unterhaching gewinnen, der FC Bayern als Tabellenführer beim Hamburger SV verlieren. Dann würde der königsblaue Traum vom ersehnten Meistertitel wahr werden.

Doch es sieht anfangs schlecht aus für das Team von Trainer Huub Stevens. Die abstiegsbedrohte Spielvereinigung sucht und findet ihre Chancen, geht im altehrwürdigen Parkstadion mit 2:0 in Führung. Schalke schüttelt sich, kämpft sich wieder ran, gleicht zum 2:2 aus und lässt sich auch vom erneuten Rückstand nicht mehr vom Weg abbringen. Jörg Böhme schießt sein Team mit einem Doppelpack 4:3 in Führung , Ebbe Sand erhöht auf 5:3 - Schalke hat die Weichen für die Meistersause gestellt.

"Wie steht's in Hamburg, wie steht's in Hamburg?"

Doch in Hamburg hält der FC Bayern das torlose Unentschieden. Noch ist es nichts mit dem Titel. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Sergej Barbarez köpft in der 90. Minute den HSV in Führung - die Schale ist für Schalke zum Greifen nahe. Zu diesem Zeitpunkt ist Schalke dank der besseren Tordifferenz Meister - das Parkstadion tobt, die Fans liegen sich in den Armen, Jubel und Glückseligkeit machen sich breit.

"Wie steht's in Hamburg, wie steht's in Hamburg?", fragt der damalige Schalke-Manager Rudi Assauer immer wieder. Doch während auf Schalke die Partie vorbei ist, wird in Hamburg noch gespielt - es steht immer noch 1:0. Vier Minuten Nachspielzeit signalisiert Schiedsrichter Markus Merk. Auf der Anzeigetafel des Parkstadions sind die Bilder der Partie der Bayern zu sehen. Niemand weiß mehr so recht, ob die Szenen live oder aufgezeichnet sind. Verwirrung macht sich breit. Bis jemand verkündet: Schlusspfiff in Hamburg. Jetzt brechen alle Dämme, der Jubel kennt keine Grenzen. Schalke wähnt sich als Meister, Kapitän Andreas Müller schreit : "HSV, ich liebe euch!" Doch in Hamburg wird noch gespielt ...

Entscheidung in allerletzter Sekunde

Schiri Merk lässt noch einen umstrittenen indirekten Freistoß für die Bayern ausführen - trotz heftiger Proteste des Gegners. Es ist die vierte Minute der Nachspielzeit, die letzte Aktion des Spiels. Innenverteidiger Patrik Andersson, der noch kein Tor für die Bayern erzielt hatte, steht bereit - und hämmert den Ball zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Abpfiff! Die Bayern entreißen Schalke in allerletzter Sekunde die Meisterschaft.

Jetzt merkt man auch in Gelsenkirchen, was wirklich los ist. Entsetzen macht sich breit, die Euphorie weicht Tränen der Enttäuschung, der Wut und der Fassungslosigkeit. Auf der Leinwand ist Kahns legendärer Meisterschaftsjubel mit der Eckfahne zu sehen, auf Schalke weinen gestandene Männer hemmungslos. Ganz Gelsenkirchen versinkt in einem Tal der Tränen, während über ihnen bereits die Feuerwerkskörper der Meisterfeier explodieren.„Das vergisst man nie mehr. Das kriegt man nicht mehr aus seinem Kopf”, fasst Schalkes Trainer Huub Stevens die entscheidenden vier Minuten und 38 Sekunden des letzten Spieltags der Saison 2000/2001 zusammen. Dem Tag als Schalke vom Deutschen Meister zum Meister der Herzen wurde.

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