Wiederholte Kritik an Disziplin Faulheits-Vorwurf: Draxler zeigt sich wenig einsichtig
Julian Draxler wurde jüngst von der sportlichen Führung des VfL Wolfsburg Trainings-Schlamperei in der Weihnachtspause vorgeworfen. Dafür musste er im neuen Jahr schon Extra-Einheiten schieben. Jetzt antwortete er auf die Kritik der Vereinschefs und zeigt sich wenig einsichtig.
"Es liegt auf der Hand, dass gesagt wird: Der war faul. Aber das ist nicht der Fall. Ich habe die Läufe gemacht", erklärte Draxler.
Dennoch scheint er seinen Trainingsplan für die Winterpause während des Weihnachtsurlaubes in Miami nicht allzu genau genommen zu haben.
Kritik an der Disziplin
Die Erwartungen der Wolfsburger hat er jedenfalls nicht erfüllt und erntete heftige Kritik von den Klubbossen. "Wir haben Pläne ausgegeben und diese sind zu 100 Prozent durchzuführen", sagte Wolfsburgs Coach Dieter Hecking. Auch Geschäftsführer Klaus Allofs kritisierte Draxlers Disziplin und warf ihm vor, seinen individuellen Trainingsplan für die Winterpause nicht ordentlich befolgt zu haben: "Wenn Spieler ihre Trainingspläne nicht hundertprozentig umsetzen, dann muss das korrigiert und nachgearbeitet werden." Draxler und der ebenfalls betroffene Stürmer Nicklas Bendtner mussten dafür im Trainingslager zusätzliche Einheiten absolvieren.
"Bei Schalke wurde darauf nicht so geachtet"
Vor dem Transfer galt Draxler bei Allofs als "Wunschspieler", eine gewisse Vorbildfunktion scheint er daraus jedoch nicht abzuleiten. Stattdessen sucht der 22-Jährige die Ausreden bei seinem Ex-Klub Schalke 04: "Ich habe es nur mit dem Ein- und Auslaufen nicht so genau genommen. Mir war nicht bewusst, dass das auch zu hundert Prozent zur Trainings-Steuerung gehörte. Auf Schalke wurde darauf nicht so geachtet. Da bin ich irgendwie immer so durchgerutscht."
Das persönliche Fazit aus der durchwachsenen Hinrunde erscheint selbstbewusst: "Ich bin nicht unzufrieden. Aber es waren auch Partien dabei, in denen ich abgetaucht bin. Ich muss zusehen, dass ich das langsam abstelle."
Den Fans und Verantwortlichen der Wolfsburger verpasst Draxler mit seinem undisziplinierten Verhalten eine Ohrfeige. Auf dem Mittelfeldspieler ruhen nicht nur durch den Rekord-Transfer in Höhe von 36 Millionen Euro große Hoffnungen. Das Gehalt des Weltmeisters von 2014 dürfte ebenso ganz weit oben liegen.
Ähnliche Kritik kam schon von Löw im August
Die Kritik der Wolfsburger an seiner Disziplin war nicht die erste, die der teure Spieler einstecken musste. Schon im August kritisierte Bundestrainer Joachim Löw den Nationalspieler: Draxler habe "Wahnsinnspotenzial, aber in den vergangenen Jahren hat er sein Potenzial aus verschiedenen Gründen zu selten abgerufen, in Schalke genauso wie in der Nationalmannschaft. Da ist meine Erwartung, dass er in diesem Jahr seine Klasse und sein Können ausspielt, und zwar konsequent".