Beide waren lange verletzt, beide sind schon 34 Jahre alt. Aktuell spielen sie endlich mal wieder gemeinsam von Beginn an – aber was wird nach der Saison aus Robben und Ribéry?
An dieser Stelle kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Head of Fußball und Sport bei t-online.de) und Heiko Ostendorp (Fußballchef beim Sportbuzzer) aktuelle Fußball-Themen.
Beim 2:1 in Wolfsburg und auch schon in der Woche zuvor durfte Bayerns berühmte Flügelzange "Robbéry" mit Arjen Robben und Franck Ribéry gemeinsam von Beginn an ran. Ein zuletzt schon ungewohntes Bild. Mindestens einer von beiden war in der Regel verletzt. Kein Wunder, beide sind mittlerweile 34 Jahre alt und rennen seit Ewigkeiten die Linie rauf und runter – davon allein acht Jahre lang gemeinsam für den FC Bayern. Die Verträge laufen aus, erste Gespräche mit den Bayern-Bossen über eine Verlängerung soll es schon gegeben haben, eine Entscheidung scheint allerdings noch weit weg.
Sollte der FC Bayern die Verträge von Robben und Ribéry noch einmal über das Saisonende hinaus verlängern?
Ja, nur mit solchen Typen holt man die Pötte
Dass die Zeit auch an Legenden wie Franck Ribéry oder Arjen Robben nagt, lässt sich an den sinkenden Einsatzzeiten in den letzten Jahren fraglos ablesen. Dennoch täte der FC Bayern gut daran, seine beiden Flügelflitzer noch mal mit einem Ein-Jahres-Vertrag auszustatten. Warum? Ganz einfach: Zum einen sind die beiden unglaublich wichtig, um die vielen tollen Talente nach vorne zu bringen. Als ich letzte Woche Robben zum Interview traf, schwärmte er davon, wie viel Spaß es ihm mache, mit seinen Nachfolgern zu arbeiten und damit die Zukunft des FC Bayern einzuläuten.
Zum anderen braucht Bayern Typen wie den Holländer und sein ehrgeiziges Pendant aus Frankreich, wenn man die dicken Pötte gewinnen will. Robben und Ribéry flößen den Gegnern europaweit noch immer Angst ein, wenn sie auf dem Platz stehen – und ihre Erfahrung und Abgezocktheit ist in den wirklich wichtigen Spielen durch nichts zu ersetzen. Sie werden nicht mehr 40 Pflichtspiele pro Saison machen, keine 15 Tore schießen – aber bessere Joker als Robbéry, denen eine Aktion reicht, gibt es auf der ganzen Welt nicht.
Nein, weil ihre Zeit längst vorbei ist
Die Flügelzange "Robbéry" hat in den letzten acht Jahren die Bundesliga geprägt, sie war das Gesicht des FC Bayern und sie hat überall Furcht verbreitet. Leider ist diese Zeit vorbei, weil sie zu alt und zu verletzungsanfällig ist.
Robben und Ribéry sind beide 34 Jahre alt. Was glauben Sie, wie viele Spiele Ribéry in den letzten VIER Saisons noch über 90 Minuten gemacht hat? Nur 19 von 136 möglichen. Zusammen haben sie in der laufenden Saison fünf Liga-Tore geschossen, der umstrittene Vidal hat alleine schon sechs.
Was der FC Bayern auf den offensiven Außenpositionen braucht, ist ein Umbruch – und zwar nach dieser Saison. Wer den Kampf mit Paris oder Manchester City aufnehmen will, sollte nicht noch ein Jahr damit vergeuden, über die ohnehin überschaubare Perspektive von Robbéry zu diskutieren. Er sollte auf Spieler setzen, die das Potenzial haben, die nächsten zehn Jahre zu prägen. Und als Stand-by-Profis eignen sich die vom Ehrgeiz zerfressenen Robben und Ribéry ganz sicher auch nicht.
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