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Stuttgarts Erfolgs-Dilemma: Bloß nicht Europa


Bundesliga
Stuttgarts Erfolgs-Dilemma: Bloß nicht Europa

  • Noah Platschko
MeinungEin Kommentar von Noah Platschko

04.05.2018Lesedauer: 2 Min.
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Tayfun Korkut: Der Schwabe führte den VfB vom Tabellenkeller in Richtung Europa.Vergrößern des Bildes
Tayfun Korkut: Der Schwabe führte den VfB vom Tabellenkeller in Richtung Europa. (Quelle: Sportfoto Rudel/imago-images-bilder)

Anfang Februar übernahm Tayfun Korkut unter großer öffentlicher Kritik das Traineramt beim VfB Stuttgart

Stuttgart zweitbeste Rückrundenmannschaft

Selten wurde ein Trainer dermaßen feindselig begrüßt wie Tayfun Korkut. Das Netz war voller Häme für den ehemaligen Bundesligatrainer von Hannover 96 und Bayer Leverkusen, der beim VfB an die Stelle des Aufstiegscoaches Hannes Wolf trat. Doch der 44-Jährige zahlte binnen weniger Wochen das in ihn gesetzte Vertrauen zurück. Keine fünf Spiele und 13 Punkte später verstummten die Kritiker. Korkut stabilisierte die Defensive, erhöhte die Effizienz – und hatte das Glück auf seiner Seite. Der VfB ist die zweitbeste Rückrundenmannschaft und könnte mit der Europa League noch den ganz großen Wurf landen.

Für Europa nicht gut genug

Eine Qualifikation fürs internationale Geschäft käme für die Schwaben allerdings deutlich zu früh. Klar ist die Sehnsucht groß in Schwaben, erstmals seit fünf Jahren wieder europäisch vertreten zu sein. Doch nach dem Abstieg 2016, der Neuaufstellung unter Sportdirektor Jan Schindelmeiser und Hannes Wolf (beide nicht mehr im Amt) und dem diesjährigen Klassenerhalt mit dem Duo Reschke/Korkut sollte der Verein vor allem eines: erst einmal durchpusten. Die Mannschaft war erfahren genug, um die Klasse zu halten. Um international halbwegs konkurrenzfähig zu sein, fehlt ihr jedoch (noch) die spielerische Klasse.

Zeit ist gefragt

Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und aus einer kompakten Defensive heraus konnte der VfB den "Worst-Case" direkten Wiederabstieg vermeiden. Aber um die Mannschaft international wettbewerbsfähig zu machen, braucht es Zeit. Zeit, die Klub und Trainer fehlen würde, sollte man in der Saison 2018/2019 im Dreitagesrythmus auf dem Feld stehen. Julian Nagelsmann musste in Hoffenheim diese Saison schmerzlich erfahren, was eine Dreifachbelastung für Auswirkungen haben kann und wie sehr die alltägliche Trainingsarbeit zwangsläufig vernachlässigt wird. Erst nach dem Ausscheiden aus der Europa-League konnte er seine Spielideen wieder besser auf die Mannschaft übertragen – und diese im Training mit ihr einstudieren.

Abstieg wäre keine Überraschung

Und auch bei Vereinen wie Freiburg, Augsburg oder Mainz kennt man die Gefahren einer "versehentlichen" Teilnahme am Europapokal nur zu gut. Alle drei Klubs hatten in ihrer Europapokalsaison mit akuter Abstiegsgefahr zu kämpfen. Sicherlich ist der VfB Stuttgart nicht erst seit dem Einstieg der Daimler AG finanziell deutlich besser aufgestellt. Dennoch wäre auch im Schwabenland ein ähnliches Szenario denkbar und ein Abstieg keine Überraschung. Darum täte es dem Verein gut, sich in Ruhe weiterzuentwickeln, auf dem Weg zurück zu einem gestandenen Bundesligisten. Europa wäre dafür nur kontraproduktiv.

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