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Schalke 04 – Zeit für einen Trainer-Wechsel? "David Wagners Zeit ist vorbei"


Zukunft des Revierklubs
"Wagners Zeit ist vorbei – doch es gibt zwei gute Lösungen für Schalke"

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

Aktualisiert am 01.06.2020Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Steckt mit dem FC Schalke tief in der Krise: der 48-jährige Cheftrainer David Wagner.Vergrößern des Bildes
Steckt mit dem FC Schalke tief in der Krise: der 48-jährige Cheftrainer David Wagner. (Quelle: t-online.de/imago-images-bilder)

Schalke 04 stürzt noch tiefer in die Krise. Und die Kritik am Cheftrainer wird immer lauter. Wie lange hält der Klub noch an David Wagner fest?

Die Frage nach seiner Jobsicherheit fand David Wagner "müßig", seine äußerst umstrittene Mauertaktik "gar nicht so schwer zu verstehen". Die Horrorserie in den Bundesliga-Geisterspielen setzt dem angeschlagenen Trainer von Schalke 04 zu, auf die vielen kritischen Fragen reagiert er zunehmend genervt.

Wie viel die Jobgarantie von Sportvorstand Jochen Schneider nach dem elften Spiel in Folge ohne Sieg wert ist, wollte Wagner nicht sagen. "Es macht wenig Sinn, diese Frage jede Woche zu stellen", kanzelte er einen ZDF-Reporter nach der bitteren 0:1-Pleite im Sechs-Punkte-Spiel am Samstag gegen den Tabellenvorletzten Werder Bremen ab.

Doch ganz so einfach ist es nicht: Die sportliche Situation des FC Schalke ist nicht nur kritisch, sie ist brandgefährlich. Die Niederlage gegen Werder war bereits die dritte Pleite gegen einen Abstiegskandidaten in Folge. Und so geht die Talfahrt weiter: Nachdem man beim Hinrunden-Abschluss noch auf Platz fünf in der Liga stand, rutschte der Verein inzwischen auf den zehnten Rang ab.

Und vor allem für Wagner, der erst im Sommer 2019 zum Ruhrpott-Verein kam, wird die Luft immer dünner.

Sollte der FC Schalke den Trainer wechseln?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, Schalke braucht einen neuen Trainer – und zwar schnell

Sieben Punkte, fünf Tore, 25 Gegentreffer, Platz 18 in der Bundesliga – das ist der FC Schalke der Rückrunde. Die 0:1-Pleite gegen den Tabellenvorletzten Bremen war der nächste bittere Rückschlag. Die Horrorserie: Elf Spiele in Folge ohne Sieg. Das letzte Mal, dass der Klub eine solche Schreckensbilanz aufzuweisen hatte, ist 22 Jahren her – damals noch mit Ergänzungsspieler David Wagner im Kader.

Heute ist Wagner Trainer des Vereins. Doch wie lange noch?

Das Schalker Spiel ist ideenlos, leblos und vermisst jeden Zug zum gegnerischen Tor. Nach der Werder-Partie sagte Wagner, er wollte "die Gegentorflut eindämmen" und seinem Team "wieder ein Gefühl von Stabilität geben." Doch auch dieser Notfallplan geht nicht auf.

Deshalb braucht der Verein schnell einen neuen starken Mann an der Seitenlinie. Und zwei Kandidaten würden gut passen:

Erstens: Niko Kovac. Der 48-Jährige hat in Frankfurt bewiesen, dass er aus wenig viel machen kann. Er ist erfahren, gut vernetzt und vereinslos. Schalke aus der Krise führen? Kann er!

Zweitens: Mark van Bommel. Der ehemalige Bayern-Kapitän war zuletzt Trainer der PSV Eindhoven, sucht aktuell nach einem neuen Job und gilt als Mann der ehrlichen und klaren Ansprache, ohne dabei die nötige Lockherheit zu verlieren. Auch das würde passen.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Schalke hat riesige Probleme – der Trainer gehört nicht dazu

Kontinuität und Nachhaltigkeit – das sind auf Schalke Fremdwörter. Auf ein Hoch (diesmal die Hinrunde) folgt ein brutales Tief (diesmal die Rückrunde). Wie immer. Der Verein hat nun zwei Möglichkeiten: entweder er feuert mit David Wagner den 23. Trainer in 18 Jahren. Oder er erkennt endlich, dass er ganz andere Probleme hat als den Trainer.

Allein die Kaderplanung ist eine Katastrophe. Keine zehn Jahre ist es her, da hießen die Stars Raul, Huntelaar oder Neuer. Nachdem auch Toptalente wie Goretzka, Sané oder Kolasinac geflüchtet sind, lauten die größten Namen heute Nübel, Harit oder Caligiuri. Das riecht alles mehr nach Abstiegskampf denn Champions League. Hängt aber natürlich mit Misserfolg, Fehlentscheidungen und den Finanzen zusammen. Auf Schalke lebt man gern über seine Verhältnisse und hat heute knapp 200 Mio. Euro Schulden. Statt eine Ausgliederung der Profimannschaft voranzutreiben, möchte man ein eingetragener Verein bleiben - wie sonst nur noch Freiburg, Mainz oder Paderborn.

Der einzige Lichtblick auf Schalke heißt Wagner. Dank ihm hat Schalke eine überraschend starke Hinrunde gespielt und nun nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Allein dadurch hat er die Chance auf eine weitere Saison mehr als verdient.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online.de) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen auch als Podcast zum Hören und kostenlosen Abonnieren bei t-online.de, Apple, Spotify, Google, Deezer, Podigee und in jeder Podcast-App.

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