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Berti Vogts kritisiert Uefa-Pläne: "Verschiebt die EM! Sonst ist es zu spät"


Ex-Bundestrainer kritisiert Uefa-Pläne
"Verschiebt die EM – sonst ist es zu spät"

MeinungVon Berti Vogts

Aktualisiert am 15.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Leeres Stadion beim Spiel des DFB gegen die Ukraine im November 2020: t-online-Kolumnist Berti Vogts stellt nun sogar die Austragung der EM im Sommer in Frage.Vergrößern des Bildes
Leeres Stadion beim Spiel des DFB gegen die Ukraine im November 2020: t-online-Kolumnist Berti Vogts stellt nun sogar die Austragung der EM im Sommer in Frage. (Quelle: Karina Hessland/imago-images-bilder)

Trotz der Corona-Krise und anhaltend hoher Infektionszahlen soll die Fußball-EM im Sommer stattfinden – in zwölf Ländern. t-online-Kolumnist Berti Vogts regt das auf – er richtet einen eindringlichen Appell an die Verantwortlichen.

Ich bin genervt.

Seit knapp einem Jahr sprechen wir fast ausschließlich über die Corona-Pandemie: Wie viele Menschen sind gestern gestorben? Wie steht es heute um die Auslastung der Krankenhaus-Intensivbetten? Diese Fragen stellen wir uns schon morgens, und gehen später am Abend mit ihnen wieder zu Bett.

Denn die Lage ist ernst.

Und gerade deshalb kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich an den kommenden Sommer denke. Denn dann soll die Fußball-EM ausgetragen werden – in zwölf verschiedenen europäischen Ländern. Völliger Irrsinn.

Es macht mich fassungslos, dass man von der Uefa, die das Turnier ausrichtet, aktuell nichts hört. Deshalb appelliere ich als ehemaliger Bundestrainer nun selbst an den Verband:

Verschiebt die EM. Reagiert jetzt. Sonst ist es zu spät.

Die Handball-EM ist aktuell ein Desaster

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Für mich als Fußballfan ist die EM eines der schönsten und spannendsten Sportereignisse der Welt. Aber gerade deshalb müssen wir es noch mal verschieben.

Das Turnier lebt von Zuschauern auf den Rängen und den besten Spielern, die sich auf dem Feld miteinander messen. Doch beides wird – wenn die EM im Juni starten sollte – wahrscheinlich ausfallen.

Denn die meisten Menschen sind dann noch nicht geimpft. Was zur Folge hätte, dass nur wenige Fans in die Arenen dürften, wenn überhaupt. Doch das ist zu wenig. Die Stadien müssen zu mindestens 50 Prozent ausgelastet sein, um eine Stimmung, die einer Fußball-EM angemessen ist, zu garantieren. Sonst kann man es gleich lassen.

Schauen Sie doch nur mal nach Ägypten. Dort läuft aktuell, während die Pandemie wütet, die Handball-WM. Das ist ein Desaster. Die deutschen Topspieler haben abgesagt, weil sie Angst vor dem Virus haben – was ich gut nachvollziehen kann –, und die Partien finden vor leeren Rängen statt.

Man sollte auch über den Austragungsort sprechen

Eine Fußball-EM ohne Zuschauer und Topspieler?

Das wäre eine Katastrophe. Stellen Sie sich das doch nur einmal vor: Eine-EM-Partie zwischen Deutschland und Frankreich vor leeren Rängen und ohne Weltklassespieler wie Toni Kroos und Kylian Mbappé. Das darf es nicht geben. Und das würde auch keiner im TV sehen wollen.

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Doch genau das droht uns, wenn wir die EM in diesem Sommer ausspielen.

Mein Vorschlag lautet: Verschiebt das Turnier auf den Zeitraum ab Mitte Dezember. Bis dahin sind hoffentlich genug Menschen geimpft, um wieder mehr Fans in die Stadien zu lassen. Und abgesehen davon sollte man nicht nur über den Zeitpunkt, sondern auch den Ort sprechen.

Der EM-Modus ist aktuell undenkbar

Das Turnier sollte nicht in zwölf, sondern in nur einem Land stattfinden. Am besten in einer Nation, welche die Corona-Lage dann gut unter Kontrolle hat.

Das europaweite Turnier hingegen sollten wir in einigen Jahren nachholen. Für 2021 ist dieser Modus undenkbar. Ich sage: Lieber eine spätere EM in einem Land mit guter Stimmung und gesunden Menschen, als ein Turnier in wenigen Monaten auf dem gesamten Kontinent, welches vielleicht Kranke und Tote zur Folge hätte.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund.

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