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Warum Gündogan lieber zu Pep als zu Klopp wechselte


Warum sich Gündogan gegen Klopp entschied

Die Kolumne von Valeria Meta bei t-online.de

04.04.2018Lesedauer: 4 Min.
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Trainer Jürgen Klopp und Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan gemeinsam bei Borussia Dortmund: Das Foto ist noch gar nicht alt, sondern von 2015. Heute stehen sich die beiden als erbitterte Konkurrenten gegenüber.Vergrößern des Bildes
Trainer Jürgen Klopp und Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan gemeinsam bei Borussia Dortmund: Das Foto ist noch gar nicht alt, sondern von 2015. Heute stehen sich die beiden als erbitterte Konkurrenten gegenüber. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Klopp formte Gündogan beim BVB zum Weltklasse-Spieler. Heute treffen sie mit ihren neuen Klubs in der Champions League aufeinander. Dabei hätten sie fast gemeinsam auf einer Seite gestanden.

Heute vor fünf Jahren haderten Jürgen Klopp und Ilkay Gündogan gemeinsam mit den Torchancen, die Borussia Dortmund im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales vergeben hatte. Der Mittelfeldmann hatte Malagas Juwel Isco, das heute für Real Madrid spielt, in den Schatten gestellt. Seine starke Leistung reichte dem BVB aber nicht, um über ein 0:0 hinauszukommen. Im Rückspiel gab es den legendären 3:2-Sieg, bei dem der BVB in den letzten Minuten die zwei entscheidenden Treffer erzielte. Das war die nervenaufreibendste Europacup-Nacht, die Gündogan und Klopp gemeinsam erlebten.

"Wir freuen uns auf das Treffen"

Heute kämpfen der Meister und sein alter Schüler wieder um den Einzug in das Champions-League-Halbfinale – diesmal als Gegner. Nachdem er eine schwere Knie-Verletzung hinter sich gelassen hat, ist Gündogan Stammspieler beim Premier-League-Spitzenreiter Manchester City. Nur ein Ligaspiel haben die „Citizens“ bisher verloren: Das gegen Klopps FC Liverpool.

„Nach der Auslosung habe ich mit ihm kurz getextet“, erzählte Gündogan dem „Guardian“. „Ich habe ihm einfach ‚Bis bald‘ mit einem Emoji geschrieben, und er hat ebenfalls mit einem Smiley geantwortet. Wir freuen uns auf das Treffen, obwohl wir vielleicht beide lieber einen ausländischen Gegner hätten“, so der 27-Jährige.

Klopp holte Gündogan aus Nürnberg

Das Hinspiel wird heute (20.45 Uhr, im Liveticker bei t-online.de) an der Anfield Road stattfinden, wo Manchester City im spektakulären 3:4 im Topspiel in der Liga von Liverpool geschlagen wurde. Gündogan, dessen Tor in der 91.Minute die Niederlage nicht verhindern konnte, warnt seine Mitspieler schon vor Liverpools Angriffsreihe: „Roberto Firmino, Mohamed Salah und Sadio Mané haben sehr viele Tore erzielt und auch viel vorbereitet. Liverpool bleibt die einzige Mannschaft, die uns schlagen konnte. Aber wir wissen, wieso das passiert ist. Wir sind super-motiviert.“

Gündogan hat seinem Ex-Trainer viel zu verdanken. Klopp holte ihn 2011 zum Meister Borussia Dortmund: Damals war Ilkay noch keine 21 Jahre alt und hatte im zweiten Teil der Saison beim 1.FC Nürnberg wegen einer Verletzung und der Abiturprüfung schwächere Leistungen abgeliefert. Die ersten Monate beim BVB fielen ihm schwerer als gedacht, manchmal wurde er sogar von Klopp aus der Startelf genommen.

Klopp wollte Gündogan trotz Verletzung

In der Rückrunde verbesserten sich Gündogans Leistungen aber stetig, und am Saisonende feierten beide gemeinsam das Double. Klopp und Gündogan sind aber auch durch eine der bittersten Enttäuschungen ihrer Karrieren verbunden – und zwar in England. Im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern 2013 in London gelang Gündogan das Ausgleichstor, später zerstörte aber Arjen Robben die Träume der Dortmunder.

Während Klopp sich 2015 vom BVB verabschiedete, spielte Gündogan eine weitere Saison in Dortmund. Die beiden hätten kurz danach wieder zusammen arbeiten können. Im Sommer 2016 war Gündogan verletzt und fiel monatelang aus – mal wieder. Trotzdem wurde er von seinem Ex-Trainer in Liverpool umworben. „Ich bin Jürgen Klopp sehr dankbar, weil er sich für mich interessierte. Aber ich wusste vom ersten Moment an, dass ich etwas Neues ausprobieren wollte“, erklärte der Spieler im Interview mit "uefa.com".

"Wollte wissen, wie es sich bei Guardiola anfühlt"

Entscheidend für die Absage war: Pep Guardiola. „Ich wollte unbedingt mit ihm arbeiten. Ich habe gegen seine Bayern-Mannschaft gespielt und wollte wissen, wie es sich anfühlt, unter ihm zu trainieren und zu spielen", so der 27-Jährige, der weiter schwärmte: „Pep vereinfacht das Spiel für meine Mannschaftskameraden und auch für mich. In diesem Sinne hatte ich in meiner Karriere noch nie einen so besessenen Trainer, aber natürlich positiv besessen.“

Lobende Worte fand er aber auch für seinen Ex-Mentor: „Jürgen ist ein toller Trainer. Er kann seine Mannschaft vor jedem Spiel motivieren, sei es ein Freundschaftsspiel gegen ein Amateurteam oder ein Champions-League-Finale. Er ist ein Spitzenmann, der weiß, wie man mit seinen Spielern umgeht, wie man sie behandelt und wie man sie motiviert. Das beweist er wieder einmal mit Liverpool“, so der gebürtige Gelsenkirchener.

"Zuschauer können sich auf ein Spektakel freuen"

Seinerseits ist Pep Guardiola mit Gündogan mehr als zufrieden: „Extraordinary“, bezeichnete ihn der Trainer nach dem 4:0 in Basel im Champions-League-Achtelfinale, in dem er zweimal traf. Aber das Beste sollte noch kommen: In der Heimpartie gegen Premier-League-Titelverteidiger Chelsea am 5.März spielte Ilkay 174 Pässe. Damit wurde er neuer Rekordhalter in der Liga, in der seit der Saison 2003/04 solche Daten aufgezeichnet werden. Er übertrumpfte die bis dahin geltende Bestmarke, die Kollege Yaya Touré aufgestellt hatte, um sechs Pässe. Außerdem fanden 96 Prozent seiner Zuspiele gegen Chelsea den anvisierten Mitspieler.

Das Wichtigste für Gündogan ist allerdings, endlich verletzungsfrei zu sein. Seit September steht er auf dem Platz. Und wie: 39 Pflichtspiele hat er in dieser Saison bereits absolviert, in keiner anderen war er an so vielen Toren beteiligt – vier schoss er selbst, sieben weitere bereitete er vor. Im Durchschnitt beträgt seine Passgenauigkeit 91,3 Prozent – gigantisch. Nur Liverpool konnte bisher die Guardiola-Passmaschine stoppen. Werden die „Reds“ das wieder schaffen? Gündogan: „Wir können unter die vier besten Teams Europas kommen, das ist Ansporn genug. Ich bin mir sicher, dass es ein hohes Niveau wird, viel Tempo und viele attraktive Szenen. Die Zuschauer können sich auf ein tolles Spektakel freuen“.

Verwendete Quellen
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