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Coronavirus: Konfliktpotenzial durch Geisterspiele - Liga unter Druck


Emotionen oder Gesundheit?
Konfliktpotenzial durch Geisterspiele: Liga unter Druck

Aus Leipzig berichtet Benjamin Zurmühl

11.03.2020Lesedauer: 2 Min.
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Die leere Red Bull Arena: Womöglich sieht das Stadion auch bei Spielen in Zukunft so aus.Vergrößern des Bildes
Die leere Red Bull Arena: Womöglich sieht das Stadion auch bei Spielen in Zukunft so aus. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Rasenballsport Leipzig steht im Viertelfinale der Champions League. Ein besonderer Abend für die Sachsen. Doch nach dem Spiel gab es auch ein anderes großes Thema: das Coronavirus.

Auf dem Platz zeigt Marcel Sabitzer oft und gerne Emotionen. So auch gegen Tottenham. Abseits des Rasens ist er eher ruhig und zurückhaltend, fast schon schüchtern. Als er nach dem Champions-League-Spiel gegen Tottenham Hotspur vor den Mikrofonen sagte, dass er vor Freude "geladen" sei und deshalb die Nacht nicht schlafen werden könne, verzog er dabei keine Miene.

B-Junioren statt Champions League

"Das werde ich nicht mehr vergessen. Das ist ein Abend für die Geschichtsbücher", ergänzte der Leipziger Kapitän. Er sprach von einer reifen Leistung seines Teams und bedankte sich bei den Fans im Stadion.

Womöglich tat er das mit Weitsicht, denn es ist gut möglich, dass es das vorerst letzte Spiel mit Zuschauern im eigenen Stadion ist. Denn das Coronavirus sorgt für zahlreiche Geisterspiele in Deutschland. Stimmung wie bei B-Jugendspielen statt Stimmung wie bei Champions-League-Spielen wird bald die Realität sein.

"Es gibt Wichtigeres als Fußball"

"Das (die Atmosphäre, Anm. d. Red.) trägt dich bei bei so einem Spiel. Beim 1:0 ist die Hütte explodiert. Emotionen, Emotionen", fasste Sabitzer seine Gedanken zusammen. Emotionen, die er bald nur noch mit seinen Teamkollegen teilen kann.

Einer von ihnen, Emil Forsberg, bezeichnete drohende Geisterspiele als "traurig", zeigte aber Verständnis für diese Maßnahme. "Wir müssen abwarten", sagte er. Torwart Peter Gulacsi ergänzte: "Es gibt Wichtigeres als Fußball. Die Gesundheit der Zuschauer ist das Wichtigste."

"Unglücklich, wenn wir keine ganzheitliche Lösung haben"

Dass es gegen Tottenham nicht zu einem Geisterspiel kam, erklärte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff im Stadion vor dem Spiel damit, dass es zum Stand des Spielanpfiffs lediglich vier nachgewiesene Infizierte in Leipzig gab. "Das war überschaubar und zu dem Zeitpunkt die richtige Entscheidung", so Mintzlaff.

Am Samstag ist der SC Freiburg in Leipzig zu Gast. Es ist das einzige Spiel, über das noch keine Entscheidung gefällt wurde. Bei sieben Bundesliga-Spielen wird es keine Zuschauer geben, bei Union Berlin gegen Bayern München schon. Für Mintzlaff keine gute Situation: "Es ist unglücklich, wenn wir individuelle und keine ganzheitliche Lösung haben. Da spielt das Thema fairer Wettbewerb eine Rolle."

Für eine ganzheitliche Lösung, wie sie beispielsweise in der Schweiz, in Italien oder im deutschen Eishockey getroffen wurde, bleibt der DFL nicht mehr viel Zeit. Sollte am Bundesliga-Wochenende tatsächlich ein Spiel mit und acht Spiele ohne Fans stattfinden, würde das für Unmut bei den Klubs sorgen, die ihr "Heimspiel" aufgegeben haben.

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