DFB-Pokalspiel: Fan verliert Teil seines Fingers

Das DFB-Pokalspiel zwischen Lok Leipzig und Eintracht Frankfurt sorgte vor allem auf den Tribünen für Schlagzeilen. Ein Fan verletzte sich wohl schlimmer.

Mit 7:0 fertigte Bundesligist Eintracht Frankfurt am vergangenen Sonntag Lok Leipzig in der ersten Runde des DFB-Pokals ab. Das Team aus der Regionalliga Nordost hatte keine Chance gegen die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller.

Das Sportliche geriet angesichts der Geschehnisse auf den Rängen jedoch in den Hintergrund. Mehrere Minuten war die Partie zwischenzeitlich unterbrochen worden. Ultras von Lok Leipzig hatten Bengalos abgefackelt und Leuchtraketen in Richtung des Gästeblocks geschossen. Zwei Böller explodierten sogar neben Rollstuhlfahrern.

Ein dritter Böller verletzte laut der "Bild" einen Frankfurt-Fan schwer. Der Mann soll ihn aufgehoben haben, dann sei er in seiner linken Hand explodiert. Der Fan wurde den Angaben zufolge in ein Krankenhaus gebracht. Einen Teil seines Fingers verlor er demnach dennoch.

Konsequenzen für beide Klubs: Polizei und DFB ermitteln

Die Krawalle rund um die Partie haben Konsequenzen. "Es konnten 16 Tatverdächtige einem Strafverfahren zugeordnet werden, 8 davon wurden strafprozessual erkennungsdienstlich behandelt", sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe der "Bild". Sie würden "überwiegend dem Fanlager des 1. FC Lokomotive Leipzig" angehören.

Die Polizei geht dem Bericht nach davon aus, dass mehr als 500 gewaltbereite Fans der Gastgeber vor Ort waren. 450 Anhänger sollen aber auch zur Frankfurter Eintracht gehört haben. Hundert von ihnen seien Fans von Lok-Rivale Chemie Leipzig. Die Heim-Ultras hätten wiederum Unterstützung von Fans aus Halle und Erfurt erhalten.

Lok-Trainer Almedin Civa äußerte sich bei Sky zu den Vorfällen. Er zeigte sich enttäuscht. "Traurige Welt", so der Coach. "Wir bereiten hier ein Riesenfest vor, dann gibt es einige, (...) die alles zerstören." Der Deutsche Fußball-Bund hat nach den Vorfällen beim Pokalspiel ebenfalls Ermittlungen aufgenommen. Das teilte der DFB am Montag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Demnach wurden beide Vereine aufgefordert, Stellungnahmen einzureichen.