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DFB-Pokal-Finale: Die Torlinientechnik alleine reicht nicht.


Nach nicht gegebenem Tor
Die Torlinientechnik alleine reicht nicht

18.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Mats Hummels trifft, doch der Treffer wird nicht anerkannt.Vergrößern des BildesMats Hummels trifft, doch der Treffer wird nicht anerkannt. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Berlin berichtet Jörg Runde

Plötzlich ist sie wieder in aller Munde: Die Torlinientechnik. Vor allem im Lager von Borussia Dortmund wurde über das Hilfsmittel nach dem nicht gegebenen Tor von Mats Hummels im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München (0:2 nach Verlängerung) heiß diskutiert. "Jeder, der gegen die Torlinientechnik gestimmt hat, sollte mal so eine Situation erleben wie wir heute", wetterte BVB-Verteidiger Marcel Schmelzer stellvertretend für die Kollegen und die Fans.

Es ist verständlich, dass Schmelzer, Roman Weidenfeller und auch BVB-Coach Jürgen Klopp aus der ersten Enttäuschung heraus dafür warben, noch einmal über die Einführung der Technologie nachzudenken und einen Einsatz durchzusetzen.

Bittere Note für die Borussia

Dass die Verantwortlichen des BVB vor ein paar Wochen, als die 36 Klubs der 1. Und 2. Bundesliga über die Einführung der funktionstüchtigen Torlinientechnik abstimmten, als eine der wenigen Vereine dafür votierten, gibt der Geschichte zudem eine besonders bittere Note.

Dass der erste Härtefall nach dem DFL-Beschluss ausgerechnet in einem DFB-Wettbewerb auftrat, ist ebenso unglücklich. Der Verband mit Präsident Wolfgang Niersbach an der Spitze stand immer schon auf der Seite der Befürworter. Handeln will man aber nun nicht: "Die Bundesligisten haben abgestimmt und sich mehrheitlich dagegen entschieden. Solange das so ist, werden wir vom DFB keine Entscheidung dagegen treffen", sagte der DFB-Chef in Berlin.

Zunächst bleibt alles beim Alten

Ändern lässt sich der Beschluss zunächst einmal nicht, zumal bei einem erneuten Voting kaum mit einem anderen Ergebnis zu rechnen wäre. Einigen Vereinen war das 300.000 bis 500.000 Euro kostende System zu teuer. Andere Klub-Vertreter wollten schlichtweg die Einführung von Technologien im Fußballsport unterbinden.

Dass es mit der Torlinientechnik alleine ohnehin nicht getan wäre, demonstrierte die umstrittene Szene im Berliner Olympiastadion nämlich auch noch eindrucksvoll. Was wohl im Lager des FC Bayern los gewesen wäre, hätte die Technik ein BVB-Tor erkannt, sich im Nachhinein aber herausgestellt, dass Mats Hummels hauchdünn im Abseits stand?

Der Ruf nach einem Videobeweis wäre vermutlich eine Forderung des Rekordmeisters gewesen. Was die Fans im Stadion auf dem Stadion-Bildschirm oder auf dem Smartphone sahen, muss doch auch dem Schiedsrichter zugänglich sein, hätte es dann geheißen.

Hummels fordert Videobeweis

Der verhinderte Torschütze Mats Hummels forderte genau diesen Videobeweis bereits Minuten nach dem Spiel. "Das würde vieles einfacher machen. Jede Mannschaft könnte zweimal pro Halbzeit die Chance für einen Videobeweis bekommen."

Bevor es zu einer erneuten ernsthaften Auseinandersetzung mit technischen Hilfsmitteln im deutschen Profifußball kommt, sollten die Vertreter von DFL und DFB klären, ob sie diese überhaupt wollen. Und zwar im vollen Umfang, mit Torlinientechnik und Videobeweis.

So lange das nicht geklärt ist, wird es auch zukünftig so sein, wie es Jerome Boateng in gewohnt trockener Manier zusammenfasste: "Das ist Fußball. Wir hatten Glück und die Dortmunder diesmal eben Pech."

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